Ich bin stolz auf Marvin...

lulu

Königin der Nacht
AW: Ich bin stolz auf Marvin...

Ich weiß teilweise nicht, ob es ein tatsächlich immer größeres Problem mit auffälligen Kindern und Jugendlichen gibt oder ob in einer immer erwachseneren Welt immer mehr Kinder als auffällig abgestempelt werden. Laute, ungestüme Kinder passen immer weniger in unsere Welt. Gute Anpassung ist gefragt. Wenn ein Kind erstmal den Stempel hat, wird es sich immer mehr in diese Rolle einpassen. Es gibt zu wenig Möglichkeiten, zu lernen, mit Aggression umzugehen.
Ich denke, um gute Sozialkompetenzen zu entwickeln brauchen die Kinder erstklassige Vorbilder und genug Zeit um Raum, um sich auch selbstbestimmt in Gruppen zu probieren. Der fulminante Medienkonsum und die kurs- und vereinsbezogene Freizeitgestaltung, Nachmittagshort etc. nehmen den Kindern schlicht die Zeit Selbstmotivation und -kontrolle zu ueben, ueben, ueben.
Keine Ahnung, wie dieser Junge aufwaechst, aber vermutlich nicht in einer Familienkultur, wie man sie sich wuenschen wuerde.

Lulu
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Ich bin stolz auf Marvin...

P.S.: Stolz auf Marvin darfst Du auch sein! Es ist immer richtig sich Gewalt entgegenzustellen, auch wenn das Entgegenstellen in diesem Fall ein gemeinsames Weglaufen war :zwinker:.

Lulu
 
I

Ille

AW: Ich bin stolz auf Marvin...

... das kannst du auch! :bravo: Marvin!!! :bravo:

Dein Sohn hat trotz seines Alters Zivilcourage bewiesen! Hut ab!
Viele ältere - Erwachsene/Lehrer - sind hilflos oder schauen einfach weg.

Nur Mut für die nächsten Tage und Wochen!

Aber, dass selbst Lehrer in der Grundschule schon überfordert sind, ist mir schleierhaft.
Die Kinder haben überhaupt keinen Respekt mehr vor ihren Lehrern und Erzieherinnen, dass zeigt mir schon der Umgangston auf dem Schulhof. :umfall:

Möchte manchmal gern Mäuschen in der Unterrichtsstunde sein!

Selbst Drittklässler nennen ihre Lehrerin nicht mehr beim Namen, sondern erfinden die übelsten Synonyme hinter ihrem Rücken!

Gruß Ille
 

Bärbel

bringt es auf den Punkt.
AW: Ich bin stolz auf Marvin...

Aber, dass selbst Lehrer in der Grundschule schon überfordert sind, ist mir schleierhaft.
Die Kinder haben überhaupt keinen Respekt mehr vor ihren Lehrern und Erzieherinnen, dass zeigt mir schon der Umgangston auf dem Schulhof. :umfall:

Möchte manchmal gern Mäuschen in der Unterrichtsstunde sein!

Selbst Drittklässler nennen ihre Lehrerin nicht mehr beim Namen, sondern erfinden die übelsten Synonyme hinter ihrem Rücken!

Gruß Ille

mein Sohn kam letzte Woche nach seinem 1. Tag Schulpraktikum in einer Grundschule total geschockt nach Hause. Dort ist ein 1-Euro-Jobber im Sportunterricht dabei, damit einigermassen " normaler " Unterricht möglich ist.

lg
Bärbel
 

Riccarda

hat ihre eigenen Regeln und Gesetze
AW: Ich bin stolz auf Marvin...

ich habe nicht auf die gesellschaft geschimpft.

ich habe FESTGESTELLT, KONSTATIERT, dass ich es als armutszeugnis einer gesellschaft halte, wenn man kinder und jugendliche vorrangig, häufig mit medikamenten ruhig zu stellen versucht.

es ist ein diffiziles zusammenwirken von ärzten, eltern, lehrern und sozialem umfeld, das genau dies ermöglicht und hervorbringt. und das halte ich persönlich für ein armutszeugnis. einfach so - ohne zu schimpfen.

lg
riccarda
 

Streichelzoo

Anna Bolika
AW: Ich bin stolz auf Marvin...

Ich weiß teilweise nicht, ob es ein tatsächlich immer größeres Problem mit auffälligen Kindern und Jugendlichen gibt oder ob in einer immer erwachseneren Welt immer mehr Kinder als auffällig abgestempelt werden

Auf jeden Fall waren es zu meiner Schulzeit nicht so viele Kinder. Heute sitzt in jeder Klasse eigentlihc mindestens ein ADS oder Hyperaktives Kind. Und damit meine ich nciht abgestempelte Kinder, sondern ausgetestete. Die "wilden" kommen da noch obendrauf. Wenn der Trend so weitergeht, bestehen in 50 Jahren alle Klassen aus Hyperaktiven ADSlern habe ich manchmal das Gefühl.


die allerdings auch gegen Medikamentengabe ist

Hand reich.... Allerdings gibts auch immer wieder die schönen Ausnahmen von der Regel. Sollte bei Marvin jetzt tatsächlich ADS nachgewiesen werden, werden wir wohl um eine Medikamentengabe nciht herumkommen. Wobei ich auch sehr auf einer Verhaltenstherapie bestehen werde. Ich habe schon gehört, das dies nciht von allen Psychologen automatisch mit einbezogen wird. Ich persönlcih finde das aber sinnvoller, als ein Kind ständig vollzudröhnen.



Keine Ahnung, wie dieser Junge aufwaechst, aber vermutlich nicht in einer Familienkultur, wie man sie sich wuenschen wuerde.

Und genau das Gegenteil ist in dieser Familie der Fall.... Ich habe die Mutter mal kennengelernt und weiss, das sie sich in allen Belangen sehr um ihren Sohn kümmert und bemüht. Sie sind in zich Therapien etc. Diese Familie ist für mich das beste Beispiel, das es nciht nur am Umfeld liegt, wenn ein Kind austickt.


Aber, dass selbst Lehrer in der Grundschule schon überfordert sind, ist mir schleierhaft

Marvin geht in die 6. Klasse einer Gesamtschule.
Allerdings sind auch die Kleinen in der Grundschule mittlerweile nicht mehr ohne... Wir hatten damals in einer Klasse einen Jungen dabei, der der Lehrerin aus Wut vors Schienbein getreten hat! Und das in der zweiten Klasse! Antwort der Mutter "Er ist halt etwas wilder, stellen sie sich doch nciht so an!" Bei solchen Erziehungsstils ist mir manches Verhalten eines Kindes nicht mehr schleierhaft.
Ich finde das in der Ausbildung der Lehrer umgedacht werden muss. Die Kinder haben sich verändert. Also muss sich auch die Ausbildung anpassen. Und Lehrer die halt schon länger im Amt sind, sollten vielleicht zu Kursen geschickt werden, um mit den heutigen Schülern klarzukommen.
 
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