hier auch: Verlustangst (?) - sehr lang -

J

jolantha

Hallo,

ich bin heute auf dieses Forum gestossen, weil ich auch ein Problem mit unserer Tochter habe, was ich als "Verlustangst" bezeichnen würde.

Unsere Gina (*08.10.200:relievedface: schläft im "Babybalkon" und kann somit jederzeit zu uns ins Bett rüber krabbeln. Wir haben mal versucht, das 2. Gitter am Bett zu befestigen, aber das war Terror pur und damit wir morgens zum Arbeiten wieder fit sind, haben wir es dann eben gelassen.

Sie schläft NIE vor 21.30 Uhr ein, sie schläft NIE alleine in ihrem Bett ein, sie wird IMMER wach, sobald sie eingeschlafen ist und ich sie in ihr Bett lege. Irgendwann bin ich dazu übergegangen, mich immer mit dazu zu legen, wenn sie schlafen sollte, auch tagsüber. Mein Mann hat das genau so gemacht.
Anfangs war das kein Problem, sobald sie geschlafen hat, bin ich aufgestanden und konnte Haushalt und alles machen.

Nun ist es aber so, dass sie IMMER wach wird, sobald ich aufstehe. Und zwar egal, ob es ist, wenn sie gerade eingeschlafen ist, oder wenn ich eine Viertelstunde warte. Oder ob es morgens um sieben ist, oder nachts um 3, wenn ich nur mal kurz auf die Toilette muss. Sollte sie zu diesem Zeitpunkt noch in ihrem eigenen Bett liegen, ist das passe, dann schläft sie nur in unserem Bett weiter.

Man kann sich das so vorstellen, dass ich es bis zum ersten Bettpfosten schaffe und sie dann im Bett steht und herzzereissend schreit.

Wie Katja in einem anderen Posting schon beschrieben hat, geht das dann tagsüber weiter mit Schreien, sobald ich mich mehr als 2 Meter von ihr entfernt habe. Wobei mir das eigentlich weniger ausmacht, damit komm ich schon irgendwie klar. Ich nehm sie halt überall hin mit (kochen, putzen, Toilette) und beschäftige sie da.

Leider kann mir bisher keiner aus meinem Familienkreis weiter helfen.
Dieses "Aufwachen" kennt niemand. Und meist ernte ich nicht mehr als Sprüche von "Ihr habt sie verwöhnt" - haben wir wohl auch - "Ich hab Dir gleich gesagt, dass so ein Tragetuch nicht gut für die Entwicklung ist" und "beim nächsten Kind müsst ihr halt alles anders machen"

Sprüche, die mir "enorm" weiterhelfen - wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt -

Mein Problem ist, dass ich jetzt wirklich langsam auf dem Zahnfleisch gehe, denn mittlerweile ist es so, dass sie durch das nächtliche Schreien dann richtig wach wird, aus dem Bett klettert und mir hinterher rennt. Früher hat es wenigstens geholfen, dass Papa sie in den Arm genommen hat, aber da wird jetzt das Geschrei nur noch grösser.

Gibt es diese Verlustängste nun wirklich... im www wird das Thema Verlustängste oft mit Tod in Verbindung gebracht - gerade bei Kleinkindern - aber das kann es nicht sein.
Und wenn ja, was kann man hier machen?
Oder wenn nein, was kann es sonst sein?
Ich bin einfach sehr hilflos, weil ich nicht weiss, wohin ich mich wenden soll... :-(
Und ich würde mich über jeden Hinweis freuen, den ihr mir geben könnt.

Danke und LG

Daggi

PS: Dazu setzen und dann von mal zu mal immer weiter entfernen hat leider nicht geholfen!
 

Brini

ohne Ende verliebt
AW: hier auch: Verlustangst (?) - sehr lang -

Hallo Daggi,

erstmal ein :tröst: für dich. Dass es sehr Nervenzehrend ist, verstehe ich voll und ganz. Obwohl du sehr ausführlich schreibst, ist es natürlich schwer nachzuvollziehen, warum diese "Verlustangst" so sehr vorhanden ist.

Erstmal ein paar kleine Fragen:

Hat Gina schon mal auswärts geschlafen oder wurde vom Babysitter ect ins Bett gebracht? Wahrscheinlich ja nicht, weil sie die Mama und den Papa braucht zum einschlafen.

Kannst du Gina schreien lassen? In Alltagssituationen wie trotzen oder so? Oder kann sie ihren Kopf durch stieren mit weinen?

Was genau tust du, wenn sie schreit Nachts?

Ich denke, ein anfang wäre es, wenn du hinkriegen würdest, dass sie trotz aufwachen nachts, weiter in IHREM Bett schläft. Das mag zwar sehr viel Nerven kosten, wenn man nachts hart bleiben muss, wo man doch einfach nur weiter schlafen will. Aber ich denke, die Zeit wird sehr schnell für euch arbeiten, einfach weil sie merkt, dass du konsequent bist und alles schreien nichts mehr nützt. Du bist ja da, vielleicht hilft es, wenn sie an einem getragenen T-Shirt von dir schnuppern kann zum einschlafen. Damit sie die Mama auch in ihrem Bett riecht. Aber ich würde wirklich konsequent bleiben, ihr tut euch und ihr einen Gefallen damit. Sie wird lernen, dass du mal aufs Klo musst nachts, dass du aber wieder zurück kommst.

Melissa hatte letzten Herbst angefangen, terz zu machen beim einschlafen (sie schläft jedoch in ihrem eigenen Zimmer seit sie 5 Monate ist) Da hab ich dann mal versucht, ihr Musik zum einschlafen anzubieten. Seither läuft beim Mittagsschlaf wie auch Abends zum einschlafen eine CD. Danach hab ich ruhe (meistens jedenfalls :wink: )


Ich wünsche euch bald angenehmere Nächte!

Grüssle Sabrina

PS: Die blöden Sprüche von Verwandten ect, die überhöre so gut es geht. Mag sein, dass ihr den richtigen Zeitpunkt verpasst habt, aber ihr als Eltern wisst immer noch am besten, was in dem Kind vorgeht!!! Ich hab so ein Thema auch gerade hinter mir :-?
 
J

jolantha

AW: hier auch: Verlustangst (?) - sehr lang -

Hallo Sabrina,

danke für Deine Antwort.

Nein, Gina hat die Nacht noch nie woanders verbracht.

Weinen lassen können wir sie schon. Allerdings kommt da das nächste Problem, wir dachten immer, dass sie ja mal irgendwann aufhören muss und haben sie mal schreien lassen. Das war so ziemlich die schlimmste Nacht meines Lebens, weil sie es geschafft hat, 2 1/2 Stunden am Stück zu schreien.
Mag jetzt sehr hart klingen, aber wir haben uns eben eingebildet, dass sie irgendwann aufhören muss oder eben vor lauter Schreien müde wird, war beides nicht der Fall. Sie hat sich auf schon mehrfach weggeschrien, wobei das meist gar nicht lange Zeit braucht, sondern sie steigert sich da so rein, dass sie einfach aufhört, Luft zu holen.

Wenn sie nachts schreit bin ich anfangs wieder zurück ins Bett. Mittlerweile gehe ich eben erst auf die Toilette und dann wieder zurück zu ihr. Wobei sie mir da meist schon entgegen kommt.

Wenn ich nicht gerade auf dem Zahnfleisch gehe, dann lege ich sie auch zurück in ihr Bett, einfach weil ích mir auch gedacht habe, dass ich eisern bleiben muss. Das ist dann meist noch mit relativer kurzer Nörgelei verbunden und mit Tatschen, ob auch wirklich noch jemand in der Nähe ist, aber sie schläft dann auch wieder ein.
Wenn ich nach meinem Gefühl gehe, würde ich auch sagen, dass das nicht das Problem ist, denn mit diesen Einschlafschwierigkeiten komme ich gut klar.

Aber zeitenweise macht es mich richtig rasend, dass sie einfach die Augen aufmacht, sobald ich mich einen halben Meter aus dem Bett bewege und ich weiss wirklich nicht, woran das liegt.

Wir haben uns nun auch überlegt, ein etwas helleres Nachtlicht zu holen, eben so eines, dass nicht nur die Steckdose beleuchtet, sondern auch dem Zimmer ein bisschen Helligkeit gibt. Aber schlussendlich kann es daran nicht liegen, denn sie "spürt" ja schon, dass ich nicht mehr an meiner gewohnten Stelle liege.

Vielen Dank für Deine Hilfe und vor allem für Deinen Zuspruch :)
 
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