Gymnasium oder Realschule?

Rita

Gehört zum Inventar
AW: Gymnasium oder Realschule?

Liebe Ela,

ich glaube, es ist nahezu unmöglich, einen Rat zu geben, ohne deinen Sohn zu kennen.

Ich wäre auch vorsichtig damit, dass er ja jederzeit vom Gymnasium auf die Realschule wechseln könnte. Man darf nicht unterschätzen, welchen Einfluss Misserfolge wie schlechte Noten auf das Selbstbewusstsein eines Kindes haben können. Bei einem Wechsel auf die Realschule kann sich ein Kind leicht als "Versager" fühlen mit allen Konsequenzen für das Selbstvertrauen.

Ist in eurem Bundesland ein Wechsel von RS auf Gym jederzeit möglich? Bei uns in Bayern ist das leider nicht so.

Gibt es bei euch die Möglichkeit des Probeunterrichts? Da werden Kinder (Viertklässler) eine Woche lang im Gymnasium unterrichtet und getestet. Anschließend sprechen die Gymnasiallehrer gemeinsam mit dem/der GrundschullehrerIn eine Empfehlung aus.

Wichtig ist auch, was dein Kind will. Will er unbedingt aufs Gymnasium, wird er sich auch dafür einsetzen, dort gut abzuschneiden. Der eigene Wille ist die größte Motivation.

Ich würde auch ein ausführliches Gespräch mit seiner Lehrkraft in der Grundschule führen, um ihre Meinung in die Entscheidung einbeziehen zu können.

Liebe Grüße
Rita
 
E

Ela123

AW: Gymnasium oder Realschule?

@ Rita
Hallo!!! Ein Wechsel aufs Gymnasium ist nur nach der 6. und der 10. Klasse möglich - und äußerst selten! (Hab noch nie von einem Kind gehört, das sorum gewechselt hat!)

Probeunterricht gibt es leider bei uns nicht?! Schade eigentlich! Hört sich sehr sinnvoll an!

Felix möchte unbedingt (ich kann hier gar nicht ausdrücken wie sehr!) aufs Gymnasium - sollten wir uns für die Realschule entscheiden, wird es schwer werden ihm dies plausibel zu machen.
Die Einschätzung seiner Grundschullehrerin wird wohl am schwersten wiegen für unsere Entscheidung, ich bin sehr auf das Gespräch gespannt - die Ergebnisse des VERA-Tests fließen hierbei mit ein.

Inwieweit würdet Ihr den Willen des Kindes berücksichtigen? Viele Eltern, mit denen ich über den Schulwechsel sprach, rieten mir den Willen des Kindes außen vor zu lassen - nur die Eltern sollten entscheiden! Was haltet Ihr davon?

lg
Ela
 

Su

Das Luder
AW: Gymnasium oder Realschule?

Liebe Ela,

meine ganz persönliche Meinung ist. Wenn er unbedingt will, auf alle Fälle Gymnasium.

Meine Eltern wollten mich auch zuerst auf die Realschule schicken, ich wollte auf das Gymnasium, die Lehrerin sagte leistungstechnisch wäre es durchaus angebracht bei mir. Und ich weiß noch gut wie mein Vater zu mir sagte: "Susi, Deine Lehrerin sagte Du wärst geeignet fürs Gymnasium, wegen uns mußt Du da nicht hin, ich fände die Realschule auch sehr gut" Ich sagte dann ganz stolz. "ich würde schon gerne auf das Gymnasium" Mein Vater: "Gut, wenn Du es willst, versuch es und wenn es nicht klappt ist ja auch nicht schlimm" Ich habe dann bis einschließlich der 7ten Klasse das Gymnasium besucht, bin nie durchgefallen, hatte aber oft die ein oder ander 5 und keine richtige Motivation mehr und bin dann wieder selbst entschieden auf die 3jährige Wirtschaftsschule gewechselt.

Die Nachbarstochter hat jetzt bereits nach einem halben Jahr Gymnasium auf die Realschule gewechselt. Man muss aber dazusagen, das in Bayern gerade aud die kürzere Schulzeit umgestellt wird und es wohl super taff zugeht.

Kurz und gut, mich hat es sehr positiv geprägt, das meine Eltern mich früh mit bestimmen liesen und ich werde das auch bei meinen Kindern so machen.

Schwaffel sülz,
Su
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Gymnasium oder Realschule?

Ela123 hat gesagt.:
Ein Wechsel aufs Gymnasium ist nur nach der 6. und der 10. Klasse möglich - und äußerst selten! (Hab noch nie von einem Kind gehört, das sorum gewechselt hat!)
In meinem Abijahrgang (Rheinland-Pfalz) war eine solche Wechslerin nach der 10. Das einzige, was nicht geklappt hat, war der Leistungskurs Französisch. Da war der Leistungsvorsprung der Gymnasiasten einfach zu groß. Ansonsten hat sei ein gutes Abi gemacht und ist Tierärztin geworden (Wegen dem Berufswunsch wollte sie auch Abitur machen.)

Lulu
 

Kathi

Dino
AW: Gymnasium oder Realschule?

Ich kann aus der Erfahrung meiner Eltern berichten:

Alle ihre Schüler, denen die Realschule empfohlen wurde und die dann trotzdem aufs Gymnasium gegangen sind, sind alle spätestens nach 1 Schuljahr wieder zurück gekommen. Ich weiß nicht, ob das wirklich im Sinne der Schüler ist.

Auch mit einem sehr guten Realschulabschluss hat man viele Möglichkeiten, das Abi kann dann immer noch nachgeholt werden. Bei uns in Sachsen-Anhalt gibt es z.B. den erweiterten Realschulabschluss, den erhält man bei einem bestimmten Notendurschnitt mit einer bestimmten Notenkonstellation. Nach der Realschule kann man z.B. die Fachoberschule oder das Fachgymnasium besuchen und hat dann auch ein Abitur in der Tasche.

Ich würde die Laufbahnempfehlung der Schule abwarten und dann noch mal entscheiden.
 

Michi72

Gehört zum Inventar
AW: Gymnasium oder Realschule?

Ela123 hat gesagt.:
@ Rita
Hallo!!! Ein Wechsel aufs Gymnasium ist nur nach der 6. und der 10. Klasse möglich - und äußerst selten! (Hab noch nie von einem Kind gehört, das sorum gewechselt hat!)

Probeunterricht gibt es leider bei uns nicht?! Schade eigentlich! Hört sich sehr sinnvoll an!

Felix möchte unbedingt (ich kann hier gar nicht ausdrücken wie sehr!) aufs Gymnasium - sollten wir uns für die Realschule entscheiden, wird es schwer werden ihm dies plausibel zu machen.
Die Einschätzung seiner Grundschullehrerin wird wohl am schwersten wiegen für unsere Entscheidung, ich bin sehr auf das Gespräch gespannt - die Ergebnisse des VERA-Tests fließen hierbei mit ein.

Inwieweit würdet Ihr den Willen des Kindes berücksichtigen? Viele Eltern, mit denen ich über den Schulwechsel sprach, rieten mir den Willen des Kindes außen vor zu lassen - nur die Eltern sollten entscheiden! Was haltet Ihr davon?

lg
Ela
Hallo,

hier in Wiesbaden, ist ein Schulwechsel jederzeit möglich!Es sind damals von Jasmins Grundschulkameraden so viele vom Gymnasium runter auf die Ralschule und das während der fünften Klasse.Wenn ein Kind einfach nicht mit kommt und die Schulichen Leistungen einfach nicht vorhanden sind, wird jedes Kind, egal in welcher Klasse Querversetzt.

Viele Kinder wollen gegen die Empfehlung der Grundschule aufs Gymnasium und sind auch genauso schnell wieder unten!Und ich finde es schlimmer, vom Gymnasium plötzlich runter zu müssen(ich weiß von Jasmins ehemalige Klassenkameraden, das denen das total peinlich war, wenn jemand erfahren hatte, das sie vom Gym kommen), als wenn die Kinder anderst rum hoch gestuft werden.

Mein Cousin ist nach der 7ten Klasse Hauptschule in die Realschule hochgestuft worden, weil seine Leistungen dann für Hauptschule einfach zu gut waren.Und mein Cousin wohnt in der nähe von Karlsruhe, also da kann man auch dazwischen wechseln.

Ich bin der festen Meinung, das man lieber "klein" anfängt, dann kann man sich immer noch schulich steigern!

Eltern kennen zwar vielleicht ihr Kind am besten, aber Lehrer können am besten beurteilen, für welche Schulform ein Kind am besten geeignet ist, ohne das die Leistungen abfallen.

Bei Jasmin hieß es beim Gespräch mit der Direktorin damals so:
"Jasmin ist für das Gymnasium noch nicht reif genug, in der Hauptschule würde sie sich nach einigen Wochen langweilen und in der Realschule würde sie es schaffen, auch wenn es in einigen Fächern schwer wird.Es ist für jasmin das beste erst die Realschule zu machen, dann aufs Gym zu wechseln, denn in ein paar Jahren wird sie reifer sein."

Ich habe Jasmin vom Kopf her fürs Gym sehr geeignet gefunden.Sie ist klug lernt gerne und auch mit begeisterung.Aber dem Druck des Gymnasiums (selbstständig ohne Hilfe lernen) hätte sie niemals stand gehalten.Und ich bin heilfroh, das ich mich an die Empfehlung gehalten habe!
 

Michi72

Gehört zum Inventar
AW: Gymnasium oder Realschule?

Was ich noch vergessen habe, das querversetzten ist dann jederzeit möglich, wenn es die schulichen Leistungen wirklich zulassen.Wenn du dein Kind also erst auf die Realschule schickst und sie sagen dann nach ner zeit er ist zu gut, dann kann die Schule in in eine höherer Schulform querversetzten.Bei schlechten Leistungen halt auch runter.Nur wenn die Eltern auf einen Schulwechsel bestehen, der nicht zwingend notwendig ist(auch eine entscheidung der Schule) dann ist der wechsel nur nach gewissen Schuljahren möglich.

Die Schulreform ist echt ab und zu der letzte "Schwachsinn", wenn man mal den "lehrermangel" sieht.Bei Jasmin enfällt jetzt schon das zweite Jahr der komplette Religionsunterricht, weil es keine Lehrer gibt und seit beginn des neuen Schuljahres enfällt mehr unterricht als mir lieb ist.Das lernen bleibt da völlig auf der Strecke finde ich.
 
E

Ela123

AW: Gymnasium oder Realschule?

Hallo zusammen und Danke für Eure Antworten!
Mir leuchtet das alles ein was Ihr schreibt und ich möchte ihn keinesfalls überfordern und ihm eine Rückstufung möglichst ersparen. Ich kenne einige Kinder die ohne Empfehlung auf dem Gymnasium sind - und für Ihren Verbleib hart schuften müssen!
Ihr habt Recht - ich warte jetzt erstmal die Empfehlung und das persönliche Gespräch mit der Lehrerin ab.
Trotzdem aller Vernunft und allem Wissen bleibt so ein Rest-"Elternehrgeiz". Ich habe Abitur auf der Abendschule gemacht und tagsüber gearbeitet - neidvoll blickte ich auf die Gymnasiasten die Mittags und am Wochenende frei hatten und unendlich viele Ferien hatten!!! ;-) Ihr versteht was ich meine??? Alter Spruch: Meine Kinder sollen es mal besser haben!!! Ich hatte eine Empfehlung und sollte von den Eltern aus nicht aus Gymnasium - verkehrte Welt!!!
Liebe Grüße
Ela
 
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