Goldenes Schwimmabzeichen liegt in greifbarer Nähe und Töchterchen will alles hinschmeißen :(

sonnenblume

Schlumpfine
Hallo!

Meine Große trainiert seit einem Jahr für das Goldene Schwimmabzeichen.
Es war ihr großer Wunsch, dieses Abzeichen zu machen.
Nun liegt das Ziel in greifbarer Nähe, die Prüfungen hierzu finden in der letzten Januarwoche und der ersten Februarwoche statt.

Die Lust am Trainig wurde um so geringer, je mehr das Trainigspensum anstieg. Mittlerweile beginnt jeder Trainingsabend mit langem Gesicht und Ausreden, weshalb S. heute nicht ins Schwimmtraining gehen kann / will.
Gestern bekamen die Kinder den Trainings- und Prüfungsplan ausgehändigt, aus dem ganz klar hervorgeht, dass die Trainingseinheiten bis zu den Prüfungen nochmal anziehen werden. Kurz um: Jetzt gehts um die Wurscht! :)
Meine Große kam gestern nach dem Training nach Hause und hatte beschlossen, dass sie das Schwimmabzeichen nicht macht und ich sie vom Schwimmtraining abmelden soll.

Ich weiß, dass das Goldene Schwimmabzeichen sehr viel abverlangt *hier mal die Beschreibung* , und ich bin ganz bestimmt die Letzte, die ihr Kind zu irgendeiner Aktivität zwingen würde, aber - wenn das Ziel, auf das man seit einem Jahr hin arbeitet, so nah ist, bin ich der Meinung: Augen zu und durch!
Das Training ist halt wirklich auch Training und hat mit einem spaßigen Schwimmbadbesuch rein gar nichts zu tun.
So wie ich mein Tochterkind kenne, hat sie sich unter Schwimmtraining nämlich einen solchen vorgestellt und die Erkenntnis, dass es eben nichts mit einem Wasserplansch-Schwimmbadbesuch zu tun hat, hat ihr eben die Lust verdorben.

Was würdet ihr tun?

Kind abmelden, auch wenn dann ein Jahr "für die Katz" war?
Kind weiterhin zum Training schicken?

Ich fänds halt sehr, sehr schade, wenn sie jetzt aufhören würde.
Falls sie später doch das Schwimmabzeichen machen möchte, muss sie wieder ganz von vorne anfangen. :ochne:
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Goldenes Schwimmabzeichen liegt in greifbarer Nähe und Töchterchen will alles hinschmeißen :(

Auf das Goldene Schwimmabzeichen arbeite ich auch gerade hin, zusammen mit meiner Tochter (Ende 01). Besonderen Bammel hatte ich dabei vor den 50 m in 70 sec. Mein Mann hat letzte Woche übrigens gestoppt - ich schaffe die zwei Bahnen in 62 sec, und das ohne Startsprung und nach bereits 900 m Schwimmen. Seitdem freue ich mich die ganze Zeit - ich könnte das Abzeichen *jederzeit* ablegen - muß aber nicht. Übrigens trainieren wir nicht dafür - wir gehen nur regelmässig schwimmen...
Wie wäre es, wenn du bei deiner Großen auch mal genau nachschaust, was ihr noch fehlt? Manchmal kann man einen Motivationsschub bekommen, wenn man feststellt, was man schon alles kann. Und das kann man durchaus mal bei einem schönen, ruhigen Planschetag im Schwimmbad herausfinden.
Ich sage meinen Kindern immer, daß es mir pupsegal ist, ob sie ein silbernes oder goldenes Schwimmabzeichen haben. Den Freischwimmer, heutzutage Bronze, den *will* ich von ihnen. Sie müssen schwimmen können; wie sollen sie später mal mit Freunden ins Schwimmbad fahren können, wenn sie offiziell Nichtschwimmer sind?
Aber ich finde es auch schade, wenn man all die Mühe wegwirft, die man sich gemacht hat, bevor man das Ziel erreicht. Und ich finde es interessant, einfach für mich, ob ich das kann, was das Schwimmabzeichen von mir verlangt. Und wenn ich und die Große dann das Goldene haben, dann werden wir ins Kino gehen und feiern, daß wir es geschafft haben. Einfach so.

So, nun hast du meine Gedanken dazu, aber einen echten Rat habe ich nicht.

Salat
 

Riccarda

hat ihre eigenen Regeln und Gesetze
AW: Goldenes Schwimmabzeichen liegt in greifbarer Nähe und Töchterchen will alles hinschmeißen :(

Hallo,

eine schwierige Sache... Wie alt ist denn Deine Tochter? Sieben Jahre?

Man könnte die Sache von zwei Seiten aus betrachten:

1. Was man angefangen hat, etc. etc. Sie muss auch lernen, sich durchzubeissen, es ist nicht immer alles leicht. In die Schule muss sie auch gehen, auch wenn sie nicht will. Sie kann später nicht auch alles hinschmeissen, wenn sie mal nicht will. schlicht und einfach: dispziplin, charakterbildende zeit usw. jedes einzelne argument hat - so finde ich - sehr wohl etwas für sich.

2. Man könnte es aber auch so sehen: sie hat etwas angefangen, das sie sich anders vorgestellt hat. un nun nach einem jahr sieht sie, das ist es nicht. warum sollte sie da noch energie reinstecken, wenn sie es nicht merh interessiert. so manch erwachsene hört nach einem jahr auch auf ins fitnesscenter zu gehen oder stoppt vergleichbares.

Das Abzeichen an sich und "das eine jahr war umsonst" würde ich so nicht sehen. Das abzeichen wäre mir eigentlich egal, deiner tochter ist es mittlerweile offensichtlich auch egal und das jahr war keineswegs umsonst, sie machte bewegung und kann sicher super schwimmen.

Ich persönlich bin auch der meinung, dass man kindern die palette dieser welt und möglichkeiten zeigen sollten, damit sie nachher selber wählen können. ich finde es daher in ordnung ein jahr lang dies zu machen ein jahr lang das.

wir hatten vielleicht etwas vergleichbares: chiara besuchte eine judo schnupperstunde und wollte dann keinesfalls hin. sechs monate später (!) habe ich erfahren, dass sie mit einem jungen zusammenkrachte und deshalb nciht in judo wollte. ein jahr später: ich will judo (der junge war inzwischen nicht merh dabei). ok, wir judoanzug gekauft, ich aber klar gesagt, dass ich erwarte, dass sie das länger macht. 1 semester ok, 2 semester ok. dann gab es einen abschiedskampf. jedes kind trat 3x an. chiara hat 3x verloren (1x klar verloren, 1x hätte es m.M. nach unentschieden sein sollen und 1x haben ich und die anderen kinder es überhaupt nicht verstanden, da hätte sie gewinnen müssen).

ok, aber danach war mir klar, judo ist geschichte. und so war es auch. sie meinte, bereits zu weihnachten hätte sie nicht mehr wollen, aber weil ich ja gesagt hätte etc, hat sie eben noch ein semester drangehängt.

letzte woche startete sie mit basketball ;-)

lange rede kurzer sinn ;-)
wen sie keinen spaß hat, würde ich sie abmelden. oder ihr redet noch mal und du stellst ihr eine belohnung in aussicht. ich würde ersteres machen. mein mann wurde von seinem vater (berufsmusiker) zum permanenten geigenüben gezwungen. er ging auch ins konservatorium, wo nur sehr begabte aufgenommen wruden. es war immer druck, druck, druck, keine freude. das ergebnis kannst dir vorstellen oder?

lg
riccarda
 
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sonnenblume

Schlumpfine
AW: Goldenes Schwimmabzeichen liegt in greifbarer Nähe und Töchterchen will alles hinschmeißen :(

Danke euch zwei!

@ Frau Salat:
Ihr Problem ist ganz klar das Tauchen! Sie hat sich erst jetzt in den Sommerferien freiwillig dazu überwinden können, ohne Taucherbrille ins Wasser zu gehen.
Das wiederum auch nur deshalb, weil ich die Brille absichtlich nicht eingepackt hatte, um sie zum "oben ohne" Tauchen zu zwingen.
Seit geraumer Zeit dürfen die Kinder beim Strecken- und Tieftauchen keine Taucherbrillen mehr benutzen und das passt ihr üüüüberhaupt nicht. :umfall:
Wie du schon mal geschrieben hast (glaube ich zumindest :???:), kann man sich schließlich nicht erst die Taucherbrille aufsetzen, bevor man in einen Tümpel fällt.
Es muss gewährleistet sein, dass sie sich auch ohne Taucherbrille im Wasser orientieren kann.

@Riccarda:
Meine Große ist 9 Jahre alt.

Klar kann sie super schwimmen, von daher wäre das Jahr sicher nicht umsonst gewesen. Sie hat ja auch sehr viel gelernt.
Mit "umsonst" meine ich, dass sie jetzt, aufgrund des Trainings, die nötige Kondition und Kraft hat, um das goldene Schwimmabzeichen zu schaffen.
Das würde sich aber ganz schnell ändern, wenn sie mit dem Training aufhört und sie müsste in dieser Richtung später wieder von vorne anfangen.

Spaß am Schwimmen hat sie schon, aber der Hintergrund: Ich muss jetzt etwas machen, zudem ich eigentlich keine Lust habe (siehe meine Antwort an Frau Salat), ist wohl der Grund für ihre fixe Idee, kurz vorm Ziel aufzugeben.
Und hier wiederum stimme ich deinem 1. Punkt zu: Sie wird noch öfters in ihrem Leben in Situationen kommen, in denen sie etwas machen / lernen muss, auch wenn sie keine Lust dazu hat.

Vielleicht kann ich sie tatsächlich mit einer Belohnung ködern?! :???:
Muss ich mal antesten... :hahaha: - wobei das so gar nicht zu meinen Prinzipien passt!
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Goldenes Schwimmabzeichen liegt in greifbarer Nähe und Töchterchen will alles hinschmeißen :(

Ich hab übrigens auch geschrieben, daß es bei meiner Mittleren und bei der Kleinen ebenfalls an der Taucherbrille scheitert mit dem Abzeichen. Beide müssten für Bronze bzw. Silber "nur noch" zwei Ringe hochtauchen - ohne Brille. Da scheint wohl was Allgemeines hinterzustecken, hm? Vielleicht muß sich das einfach auswachsen.

Weißt du, über Kondition und Kraft würde ich mir keine Gedanken machen. Das kommt ganz schnell wieder. Ich sagte ja, wir gehen "nur" regelmässig schwimmen, Training ist das keinesfalls, und bei uns haben die Kinder auch die Kondition erworben. Nur weil sie keine Bahnen schwimmen, ist ja das Geplansche und Gespiele im tiefen Wasser nicht weniger anstrengend.

Den Lustfaktor sehe ich übrigens auch, meine Große schwankt da auch sehr, mal will sie das Goldene machen, mal eher nicht. Aber andererseits - was müssen unsere Kinder alles machen, ohne Lust dazu zu haben? Schule, Hausaufgaben, Pflichten im Haushalt - warum muß nun auch noch die Freizeitgestaltung nach dem Durchhalteprinzip gestaltet sein? Es ist ja nun nicht so, daß deine Tochter nach dreimal Ausprobieren plötzlich nicht mehr will (und selbst wenn, auch wir testen manchmal Dinge aus und merken sehr schnell, ob es was für uns ist). Sie hat ein Jahr durchgehalten, bei anscheinend hohen Anforderungen, jetzt fehlt die Motivation. Ist das nicht verständlich?
Wirf deine Prinzipien über Bord, "ködere" sie nicht mit einer "Belohnung", sondern versuch es ihr als "krönenden Abschluß" darzustellen, wenn sie das Abzeichen macht, versprich ihr eine "Siegesfeier" nach ihren Vorstellungen und schau, was sie als nächstes machen möchte. Und wenn sie trotzdem nicht will - so what? Wieviele Erwachsene haben denn das Goldene Schwimmabzeichen? Hast du es? Dein Mann?

Weißt, neulich hatten wir auch so eine Diskussion am Frühstückstisch, und ich habe meinen Mann gefragt, was ER denn so an Abzeichen hat. Silber? Gold? "Ja, Silber vielleicht, weiß nicht." "Dann mach doch AUCH das Goldabzeichen." "WIESO - was hab ich denn davon??"

Tja, genau, was hat man denn davon? :rolleyes:

Salat
 

sonnenblume

Schlumpfine
AW: Goldenes Schwimmabzeichen liegt in greifbarer Nähe und Töchterchen will alles hinschmeißen :(

Danke, Salat! Du hast wie immer sehr treffende und greifende Argumente parat.
Ich lass mir gerne von dir stets aufs Neue deine Sicht der Dinge erklären, was mich wiederum schon oft dazu veranlaßt hat, meine Sichtweise zu überdenken. :bussi:


Wieviele Erwachsene haben denn das Goldene Schwimmabzeichen? Hast du es? Dein Mann?

Tja, genau genommen habe ich nicht einmal das Seepferdchen! :oops: :hahaha:
Ich habe noch nie in meinem Leben einen Schwimmkurs besucht, geschweige denn, ein Abzeichen gemacht.
Mein Mann kann zumindest das Bronze-Abzeichen vorweisen. :)

Ich habe heute Mittag nochmal mit meiner Großen gesprochen. Dein Vorschlag, ihr das Goldabzeichen als krönenden Abschluß schmackhaft zu machen, kam sehr gut bei ihr an! :bravo:
Wir sind nun so verblieben, dass sie das Goldabzeichen noch macht und ich sie danach vom Schwimmtraining abmelde.

Bei dem Gespräch kam dann außerdem raus, dass ein Mädchen in der Schwimmgruppe meine Große ständig ärgert (sie beim Bahnenschwimmen am Badeanzug festhält, absichtlich anrempelt usw.:(), weil dieses Mädchen wohl ein Problem damit hat, dass meine Große schneller als sie schwimmt und sich zudem keiner der Trainer um die Rempeleien kümmert. Das alles trägt auch dazu bei, dass ihr das Schwimmtraining keinen so großen Spaß mehr macht.
Hier wird wohl ein Gespräch mit den Schwimmtrainern stattfinden müssen.
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Goldenes Schwimmabzeichen liegt in greifbarer Nähe und Töchterchen will alles hinschmeißen :(

Oh, danke für die Blumen... :oops:
Aber ich freu mich, daß es für euch eine Lösung gegeben hat.

Bei dem Gespräch kam dann außerdem raus, dass ein Mädchen in der Schwimmgruppe meine Große ständig ärgert (sie beim Bahnenschwimmen am Badeanzug festhält, absichtlich anrempelt usw.), weil dieses Mädchen wohl ein Problem damit hat, dass meine Große schneller als sie schwimmt und sich zudem keiner der Trainer um die Rempeleien kümmert. Das alles trägt auch dazu bei, dass ihr das Schwimmtraining keinen so großen Spaß mehr macht.
Und wenn sie dir das jetzt so anvertrauen konnte, dann war es doch wirklich ein GUTES Gespräch.

Salat
 

Suum

Gehört zum Inventar
AW: Goldenes Schwimmabzeichen liegt in greifbarer Nähe und Töchterchen will alles hinschmeißen :(

ich finde es toll, das deine Tochter so reagiert und ihr das goldene Schwimmabzeichen macht...:)

danach aufzuhören finde ich nicht so doll....aber auch nur, weil ich meine beiden Töchter im Verein habe und sehe, wie dieser zu kämpfen hat..grad mit Nachwuchskader...also Kids die ab 14j sich zum Trainer weiterbilden und damit dem Schwimmverein helfen...:)

Grad weil deine Tochter so gut ist, wäre sie ja ein toller Trainer für die Kleinen :)..da kommt ein wenig Taschengeld rüber, wenn sie ihre Gruppe trainiert...:)

das war nur so als Anreiz, wenn sie sich dort nicht wohlfühlt ist das natürlich nix...:)
lg susi
 
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