Giulianas Dickkopf

talnadjöfull

Bücherwurm
AW: Giulianas Dickkopf

Oh ja, das böse Wort "schlafen" mussten wir auch erst vermeiden lernen. Mittlerweile darf man es aber benutzen.

Wir haben aber keine Zeiten vorgegeben. Sie wollte schlafen gehen, aber kein "Schlaf gut" hören. Darauf muss man auch erstmal kommen ...

Das mit dem Armband hätte Céline genauso gemacht. "Erpressen" kann man sie nicht, dann macht sie erst recht dicht.

Beim ersten Zahnarztbesuch war sie tapfer, beim zweiten hatte sie Angst. Als aber der Zahnarzt vorschlug, nichts zu machen und es in einer Woche wieder zu versuchen, hat sie Papa auf den Zahnarztstuhl geschickt und sich dann in seinem Schoß kleingemacht - aber der Zahnarzt durfte seine Arbeit tun.

Mit Festhalten und Armbandgeschichte hätte man alles nur schlimmer gemacht. Dass ihre Angst aber verstanden und respektiert wurde (und nicht kleingeredet), hat ihr geholfen.

Beim Ohrenarzt brauchten wir auch zwei Termine für die OAE-Messung. Der zweite Versuch hat aber dann gut geklappt.
 
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Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Giulianas Dickkopf

Ok, und was mir grad noch eingefallen ist:

Weil er so unbeirrbar und willensstark ist - Kooperation ist das Zauberwort.
Diese zu erreichen, ist nicht einfach, aber:
Benjamin war auch deutlich verständiger als die anderen in diesem Alter, man konnte mit ihm fast wie mit einem Erwachsenen reden, und quasi das Problem schildern und dann gemeinsam (!!) mit ihm einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss finden.
Natürlich war es unbestritten mühsam, wenn manchmal jeder Pups ausgehandelt werden musste, aber Dauergeschrei ist noch viel mühsamer.
Und an dieser Stelle mal wieder der Buchtipp "Familienkonferenz"...

Und ausserdem lernte ich auch, dass manchmal einfach alles nichts hilft.
Er will nicht und Punkt. Das ging schon soweit, dass die Behandlung mit Lachgas absolut wirkungslos blieb, weil er nicht wollte :umfall:
Und ich kann es nur akzeptieren, nicht ändern.
Und seit ich das akzeptiert habe, dass er manchmal einfach seine (mir nicht ersichtlichen) Gründe hat, nicht zu wollen, kann ich damit besser umgehen, weil ich nicht mehr das Gefühl habe, er tanzt mir auf der Nase herum, sondern weiss, dass es für ihn eben einfach elementar wichtig ist und er weiss, was er tut.
Das hat auf Dauer auf seiner Seite zu einer "aufgeweichten Front" geführt.

Schlussendlich:
so ein selbstbestimmtes, willensstarkes Kind ist sehr anstrengend,
ABER:
es ist auch toll, denn um dieses Kind brauche ich mir nicht Sorgen machen, dass es unterdrückt wird, dass es zu Dingen gezwungen wird, die es nicht will, dass es Sachen isst, die ihm nicht guttun usw.
Der wird gut durchs Leben kommen!

Liebe Grüsse, Jacqueline
 

Carolin

Caipirinha Queen
AW: Giulianas Dickkopf

Und an dieser Stelle mal wieder der Buchtipp "Familienkonferenz"...

Hab ich mir letzte Woche bei Buchticket ertauscht :nix:

Schlussendlich:
so ein selbstbestimmtes, willensstarkes Kind ist sehr anstrengend,
ABER:
es ist auch toll, denn um dieses Kind brauche ich mir nicht Sorgen machen, dass es unterdrückt wird, dass es zu Dingen gezwungen wird, die es nicht will, dass es Sachen isst, die ihm nicht guttun usw.
Der wird gut durchs Leben kommen!

Das stimmt!

Gute Nacht euch allen und danke für eure Gedanken!
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Giulianas Dickkopf

Ich kann mir eher vorstellen, dass es halt für Guiliana eine Abweichung vom normalen Rhythmus ist und dass sie dies aus der Bahn wirft.
:jaja:. Das glaube ich auch. Vielleicht ist sie einfach unflexibel, was eine Umgestaltung des Tages anbetrifft. Bei uns ist jeden Freitag morgens mehr Hektik als zwischen Montag und Donnerstag, obwohl zwei Erwachsene im Haus mitarbeiten. Frag' nicht warum. Aber diese Aenderung in der Routine kostet mich effektiv 15-20 Minuten, die ich spaeter aus dem Haus komme, egal wann wir aufstehen.
Diese Unflexibilitaet empfinde ich uebrigens als genau so normal wie eine Flexibilitaet in anderen Kindern.

Lulu
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
AW: Giulianas Dickkopf

@ Jaqueline: Falls Du mal einen Roman zum Thema "willensstark" schreiben willst, tu es bitte bald, damit ich ihn bald kaufen und davon profitieren kann.
Es ist schön wie Du schreibst.

Der kam an, wusste, was er wollte, wie er es wollte, wann er es wollte und rückte davon nicht wieder ab, egal, was wir anstellten.
So war es bei Marek und irgendwie von Anfang an. Er nimmt nur Nahrung zu sich, wenn er Hunger hat. Über den Tag verteilt nie mehr als er braucht und er gibt keine Ruhe bis er genug hat. Es gibt nichts, was er immer aufisst.
Erste Anzeichen hatte er schon als Baby. Er trank, wenn er Hunger hatte, keine Minute früher.

Erst dachten wir auch an einen Dickkopf, an ein Trotzkind, doch mit der Zeit stellten wir fest, dieses Kind ist einfach nur unbeirrbar und unbestechlich.
Bestechungsversuche jeder Art sind zwecklos. KIompromisse können aber ausgehandelt werden und angebotener Trost wird auch oft akzeptiert. Da ist aber von Vorteil, dass er gut sprciht und so gerne spricht, dass er mittlerweile auch in voller Wut seine Meinung schreit.


Und das hat mir schlussendlich geholfen, einen Weg zu finden.
Solche willensstarken Kinder muss man nicht anleiten, sondern nur das Ziel (die Familienregel) vorgeben.
Sprich : Nicht - "Du musst jetzt schlafen" sondern "eine Stunde Mittagsruhe, Du kannst malen, basteln, CD hören, schlafen, aber Du bleibst ruhig im Zimmer".
Bei uns hilft abends statt "Du musst jetzt schlafen." "Ich brauche jetzt Ruhe und möchte jetzt lesen und dann bald schlafen."

@Carolin: Ich fing an sporadisch mit Marek zur Frühförderung zu gehen als er 4 Monate alt war. Eine Zeitlang gingen wir dann jede Woche und dann wieder sporadisch bis er gut zwei Jahre alt war.
Die Herangehensweise war aber eine andere. Seitdem er sich selber fortbewegen konnte, hat sie den ganzen Raum für ihn gestaltet. Sie hat nur Angebote gemacht, Anregungen gegeben und nebenbei Halt gegeben. Zwingen mußte sie nie. Wenn er sich nicht an die Regeln hielt wurde höchstens etwas weggeräumt. Das passierte in der ganzen Zeit aber nur zweimal. Sie hat Marek auch nie etwas neues beigebracht, sondern ihm nur geholfen selber neues zu entdecken. Immer in der richtigen Menge sehr interessantes angeboten und ihm so geholfen zu lernen sich zu konzentrieren. Ich kann es nicht beschreiben. Ich habe es nie ganz verstanden und war jedes mal einfach nur fasiziniert.
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Giulianas Dickkopf

Da fällt mir dann wieder die Geschichte ein, als wir beim Ohrenarzt waren. Sie war gerade zwei Jahre alt und wir hatten keine Chance sie dazu zu bewegen, diese Ohrstöpsel reinzumachen.
Die Arzthelferin liess sie irgendwann dann was aus dem Körbchen aussuchen, ein Armband hat es ihr angetan.
Und dann sagte die Frau, dass Giuliana nun aber auch die Dinger rein tun muß, wenn sie jetzt so ne tolle Kette bekommen hat.
Und was machte sie: Legte das Armband zurück. :nix:

:weglach:

Beschreibst du da gerade Erne? Der hat das nämlich genauso drauf! :umfall:

Benjamin war auch deutlich verständiger als die anderen in diesem Alter, man konnte mit ihm fast wie mit einem Erwachsenen reden, und quasi das Problem schildern und dann gemeinsam (!!) mit ihm einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss finden.


:jaja:

So einen habe ich auch hier! Ein Nein wird nicht einfach hingenommen, sondern er möchte auch wissen, warum und wieso! Und wenn ich es ihm erklärt habe und wir uns zusammen Alternativen überlegen (und er bringt da wirklich tolle Sachen!), dann ist es auch gar kein Problem - und auch nicht wenn es nochmal vorkommt, anscheinend merkt er sich das und akzeptiert es beim zweiten Mal schneller!


Liebe Grüße

Rosi,
auch mit sehr willensstarkem Kind!
 

Carolin

Caipirinha Queen
AW: Giulianas Dickkopf

Ich hab heute eigentlich gar keine Zeit, sollte für den Urlaub packen.

Aber ich seh schon, dass es noch anderen so geht wie mir. ;-)

Ich freue mich weiterhin über eure Erfahrungen und Berichte. Es sind echt viele Paralellen. :jaja:

:winke:
 
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