Geburtsplan(ung)

cloudybob

Ich bin ich :)
Hallöchen ihr Lieben,

wer von euch hat(te) einen Geburtsplan erstellt und diesen bei der Geburt dabei?

Wie informiert und gut vorbereitet fühlt ihr euch, wenn ihr an die Wehen und Geburt denkt?

Ich würde mich über eure Gedanken zu dem Thema sehr freuen.

Hintergrund meiner Frage ist zum einen meine eigene Erfahrung und meine Ausbildung zur Doula, in diesem Zusammenhang habe ich so manches kennenlernen und erfahren dürfen, bei dem ich immer wieder gedacht habe "Mensch, hätte ich bei meinen eigenen Geburten dieses Wissen gehabt, wäre so manches ganz anders verlaufen."

Liebe Grüße,
Claudi, die sich über eure Beiträge freut
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Geburtsplan(ung)

Pfffff.... Mit jeder Geburt wurde es besser, der Erfahrungsschatz reicher.
Das Buch "Birthing from Within" - da hatten wir vor Jahren schon mal drueber gesprochen - hat mir persoenlich sehr fuer die Geburtsvorbereitung getroffen.
Zum Prozedere: Ich habe jeweils bei einer der letzten Vorsorgen in den USA meiner Hebamme einen "Geburtsplan" (kann man so was planen :zwinker:?) gegeben und mit ihr besprochen. In Deutschland wurde mein Mann als mein Advokat fuer die Geburt von der Frauenaerztin gebrieft (aber die war sowieso etwas ganz besonderes :herz: ).

Ich finde das wichtigste, dass Frauen (wieder) lernen auf Ihre Intuition zu hoeren und Fachpersonal dabei haben, dem sie vertrauen.

LG an Dich!
Lulu
 
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Jaspis

Golden Girl
AW: Geburtsplan(ung)

Guten Morgen :winke:

Claudi, was meinst du mit Geburtsplan? Das verstehe ich nicht so wirklich wie ein Plan für sowas Individuelles aussehen sollte :???: Meinst du bezüglich Wünsche etc?

Bei mir isses ja schon eine Weile her, ich war noch relativ jung damals aber ich hatte sehr klare Wünsche und Vorstellungen was ich möchte und was nicht. Geburtshaus mit bekannter und schon länger begleitender Hebamme der ich sehr vertraut habe, so wenig Technik und äusserer Eingriff wie möglich, sehr, sehr grosses Vertrauen in meinen Körper und meine Instinkte bezüglich spüren was im entsprechenden Moment richtig ist und was nicht...

Dass es schlussendlich anders kam, lag an der Länge der Geburt und der daraus resultierenden Erschöpftheit meines Körpers und Geistes. Ich musste ins Krankenhaus verlegt werden, die Hebamme durfte nicht mit. Und sobald das Kind da war, wurden meine Wünsche schlicht und einfach hinter meinem Rücken übergangen und ich hatte nicht mehr die Aufmerksamkeit und Energie, alles mitzubekommen und mich dann durchzusetzen.

Da wäre wohl eine Doula sehr gut und richtig gewesen und ich finde das eine wunderbare Sache, die bei mir bei einer weiteren Geburt (die aber nicht mehr sein wird) sicherlich ein Thema wäre.

Ich habe lange Jahre gebraucht, um innerlich meinen Frieden mit dem Ende der Kieselgeburt schliessen zu können.

Lieben Gruss
J.
 

cloudybob

Ich bin ich :)
AW: Geburtsplan(ung)

:winke: ihr Lieben,

ich danke euch für eure Anmerkungen :herz:

@Lulu
Klaro, dass eine Geburt nicht "planbar" im Sinne von Planwirtschaft ist, aber im Vorfeld ist es gut, auch über einen "Plan B" nachgedacht zu haben, um bei einer Planänderung im Geburtsverlauf informierte Entscheidungen treffen zu können (und der Geburtsplan ist in diesem Falle dann der "Advokat").

@Jaspis
Es ist so extrem schade, wenn einfach über Deinen Kopf und hinter Deinem Rücken wichtige Entscheidungen getroffen werden :( :troest:

Die Auseinandersetzung mit dem Geburtsverlauf und das Hineinspüren, was sich gut und richtig anfühlt und auch die Einstellung, was passiert, wenn nicht alles so verläuft, wie wir es uns in unserer Wunschvorstellung erwarten, ist Teil eines Geburtsplans.

Ein solches Schriftstück legt grob fest, wie das medizinische Personal während möglicher Interventionen verfahren möge (sofern dies möglich ist), was die Begleitung der Geburt, die Überwachung während der Geburt und das Schmerzmanagment angeht, die (möglicherweise notwendige) Durchführung von Dammschnitt, Kaiserschnitt, medizinische Versorgung des Neugeborenen, etc.p.p.
Je klarer alle von den Wünschen der Gebärenden und ihres Partners wissen, umso wahrscheinlicher ist es, dass die Geburt positiv erlebt wird.

Wer mit genauen Vorstellungen zu einer "Klinik-Verkaufsveranstaltung" geht, kann explizit fragen, wie in dieser Klinik verfahren wird, was bei der Entscheidungsfindung für oder gegen diese Einrichtung hilft.

... und die "richtige" Begleitung (damit meine ich, dass diejenige(n) Person(en) anwesend ist/sind, die die Frau stärken, sie von äußeren Einflüssen abschirmen und ihre Interessen vertreten hilft der Frau, sich vom Denken in die Welt des Fühlens zurückzuziehen und gemeinsam und im Kontakt mit ihrem Kind zu gebären.

Alles Liebe,
Claudi
 

Eve

's Heidi
AW: Geburtsplan(ung)

Einen richtigen Geburtsplan habe ich auch nicht, würde mich auch interessieren wie sowas aussieht.

Ich habe eine grobe Vorstellung und Wünsche, weiß aber, dass auch alles anders kommen kann.

Bis vor einer Woche wollte ich eine Geburt im Geburtshaus.
Doch jetzt möchte ich eine Hausgeburt :herz: Muss meine Hebamme noch einweihen aber ich denke das wird kein Problem.

Diesbezüglich habe ich eben einen "Plan" im Kopf.
Das Wohnzimmer ganz gemütlich gestalten, Couch ausklappen, viele Decken und Kissen, Kerzen, Musik etc. Mein Mann und ich ganz entspannt.
Wir telefonieren zwischendurch mit meiner Hebamme und wenn es dann "ernst" wird, kommt sie dazu und begleitet soweit wie nötig. Aber das meiste möchte ich schon "allein machen".

Das ist so meine Vorstellung.

Vorbereitet hab ich mich mit ganz vielen Büchern und Texten aus dem Internet.
Ich lese Grantly Dick-Reads "Mutter werden ohne Schmerz", das Buch von Odent "Geburt und Stillen", Hypno-Birthing, "Luxus Privatgeburt" wird von mir gerade verschlungen und im dazugehörigen Forum habe ich mich auch angemeldet und lese fleißig. :)

Ich habe überhaupt keine Angst vor der Geburt, ich freue mich darauf und vertraue voll und ganz meinem Körper, meiner Tochter, mir und meinem Mann und der Ruhe die wir im heimischen Wohnzimmer haben werden. :herz:

Ich habe mich gerade in den letzten paar Tagen viel damit auseinander gesetzt und da ist einfach nur noch eine leichte Aufregung vor dem Kennenlernen mit der Kleinen und ansonsten einfach nur Ruhe, Entspanntheit und Vertrauen.

Du bist Doula?
Weißt Du was, das spukte mir in den letzten Tagen auch im Kopf herum.
Seit ich 13 bin beschäftige ich mich mit Schwangerschaft und Geburt usw.
Es gibt kein Thema was mich je mehr interessiert hat und wo ich mir mehr Wissen angeeignet habe. Deshalb habe ich mir mal Informationen über Doulas und das Doula-werden schon zurecht gelegt und möchte mich damit auch noch beschäftigen. Vielleicht ist es ja auch etwas für mich?

:winke:
 

Eve

's Heidi
AW: Geburtsplan(ung)

Oh, überschnitten. Danke für den Hintergrund eines Geburtsplans :jaja:
 

Danielle

allerweltbeste Wichtelfee und Opas Hosenscheisser
AW: Geburtsplan(ung)

Ja, ich hatte bei beiden einen Geburtsplan in dem Sinn, dass meine Freundin Hebamme ist und als Freundin mit in den Kreisssaal gegangen ist - sie kannte meine Vorstellungen sehr genau und wenn ich die Kraft nicht mehr gehabt hätte, wäre sie als Freundin eingesprungen und hätte das mit dem Klinikpersonal geklärt. Das war aber nicht nötig, da die Geburt von Noelle eine richtige Traumgeburt war und ich sie mir sooo schön nicht mal vorgestellt hatte!

Anouks Geburt hatte ich mir ähnlich vorgestellt, aber es kam anders - als Sturzgeburt, ungeplant zu Hause und ich hatte das Glück, dass meine Freundin gerade in der Nähe war und so bei der Geburt dabei war. Die Tatsache, dass wir zu Hause waren hat der Geburt etwas besonderes verliehen und sie war dann trotz der wahnsinnigen Schmerzen und der Schnelligkeit, bei der man nie durchatmen und Kraft tanken konnte, schön auf ihre ganz besondere Weise.




Die kommende Geburt um Weihnachten herum planen wir als Hausgeburt, bei der wieder meine Freundin anwesend sein wird, allerdings nicht als die eigentlich Hausgeburtshebamme, da sie dafür keine Versicherung hat. Die Hausgeburtshebamme wohnt 25Min entfernt und sie bereitet uns und die Umgebung darauf vor, dass wir unser Baby alleine entbinden könnten - falls es einfach zu schnell geht.
Meine Freundin braucht 15Min. und wir hoffen, dass sie es zur Geburt schafft.

Ich würde gerne mein Kind in meine Arme entbinden, ob das klappt, weiß ich natürlich nicht - aber das wäre mein Traum. :herz:
 

Annette

Die Nette
AW: Geburtsplan(ung)

Vor der ersten Geburt war ich verunsichert, obwohl ich angstfrei hin bin. Als mittags die Wehen nachliesen waren meine Wünsche in Luft aufgelöst. Wehentropf, liegen, ständig am CTG weil die Herztöne sehr wackelig waren, bis hin zu einer Saugglockengeburt. Da hätte der schönste Plan nix gebracht.

Bei der zweiten hatte ich "meine" Hebamme dabei. Sie hat von vornherein gesagt, ich soll mich so frei wie möglich bewegen, ich war in einer Gebärhaltung die sie so noch nicht wirklich erlebt hatte. 4-Füßler - klar, das gibts oft, aber dann das Becken hochgedrückt, vorne nicht auf den Händen abgestützt sondern auf den Ellenbogen mit Katzenbuckel, ich konnte jede Wehe gut ertragen und spürte mein Baby jeden cm mehr. Das war wunderschön. Nach der Geburt lag ich auf dem Boden, meine Hebamme kniete vor mir und meinen kleinen Schnitt genäht, alles war so unkompliziert. Keiner hat mich gezwungen zu liegen oder auf ein Bett zu krabbeln.
Bei dieser Geburt war mein einzigster "Plan", dass ich am selben Tag wieder nach Hause möchte und dass ich ein Kreislaufkollaps wie bei der ersten Geburt nicht haben will. Beides ist gelungen. :)

Und nun? Ich könnte mir eine Hausgeburt gut vorstellen, meinem Mann wäre der Beleg-Kreissaal im KH lieber (5 Min. von uns weg). Es wird auf jeden Fall wieder so sein dass meine Hebamme kommt und schaut, wie weit die Geburt vorangeschritten ist und dann entscheiden wir weiter. Es hört sich ziemlich planlos an, ich weiß.
Bei Maik ging das Öffnen des Muttermundes so schnell, dass ich es meiner Hebamme gar nicht geglaubt hab als sie fragte ob wir überhaupt noch ins KH fahren. Bei der kommenden Geburt würde ich nicht mehr fahren!
Allerdings muss ich dann auch keine Kerzen, Musik oder sonst was haben, sondern freu mich über die Anwesenheit MEINER Hebamme und meines Mannes.

Eine Freundin von mir hatte vor 3 Monaten einen Notkaiserschnitt. Sie hatte auch "meine" Hebamme dabei (nachdem ich ihr vorgeschwärmt hatte wollte sie die auch). Die Geburt startete normal, mit Wehen, dann plötzlich ein Dauerschmerz. Die Hebamme hat sofort reagiert, einen Arzt hinzu geholt und da ein Gebärmutterriss drohte wurde ein KS beschlossen. Das Tolle daran war (ein KS war nicht der Traum meiner Freundin, aber sie ist trotzdem glücklich wie es abgelaufen ist) dass die Hebamme beim KS mit im OP war, sie hat die Kleine als erstes genommen, sie versorgt, die U1 gemacht usw. Das heißt, meine Freundin wurde weiter von der Beleghebamme begleitet, obwohl deren Aufgabe mit Übergabe ans KH bereits erledigt war.
Und das wünsche ich mir auch falls es zu Komplikationen kommen sollte. Das weiß aber meine Hebamme schon! :)

Grüße
Annette
 
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