Geburt mit allen Schikanen - im KKH

D

Doreen+Ronya

als neues forumsmitglied möcht ich euch auch meinen geburtsbericht nicht vorenthalten. die geburt war eigentlich nicht besonders schön und ich möchte keine schwangere verschrecken, denn ich kann jetzt behaupten, dass eine wurzelbehandlung für mich persönlich schlimmer war. denn der kieferchirurg legt einem nicht hinterher einen wunderbaren kleinen menschen in den arm. :bissig:

Nachdem ich ein paar Tage mit harmlosen Vorwehen verbracht hatte und der Geburtstermin bereits vier Tage überschritten war, sollte es am 19.12. endlich losgehen.

Abends 19Uhr hatte ich einen Blasensprung (zum Glück auf der Toilette!). das Fruchtwasser war ekelhaft grün-bräunlich. Wir sind also umgehend ins Krankenhaus gedüst. Dort wurde ich sofort an einen Wehentropf gehängt, weil die Fruchtwasserfarbe zu bedenklich war, um auf eigene Wehen zu warten. Um 20Uhr saß der Tropf und nun hieß es warten. Maik und ich haben uns noch einen Film im sog. „Relax-Zimmer“ angesehen („8 Frauen“ – sehr witzig).
Als der Film zu Ende war, hatte ich schon ziemlich mit veratmen zu tun und war ganz froh in den Kreissaal zu gehen. Dort wehte ich bis Mitternacht herum und erreichte einen 5cm offenen Muttermund. Das ging mir eindeutig zu langsam und war eindeutig zu schmerzhaft. Ich verlangte also nach einer PDA. Die bekam ich dann auch. Um 1Uhr war der Anästhesist fertig und ich hätte ihn küssen können. Das Setzen der Kanüle tat überhaupt nicht weh und die Wehen waren sofort ertragbar.

Gegen 5Uhr war ich dann kräftig in der Austreibungsphase. Die PDA war inzwischen ausgeschalten (ich sollte ja schließlich mitpressen können) und der Wehentropf lief auf volle Dosis. Ich dachte, ich müsse sterben. Wehenpausen hab ich überhaupt nicht mehr gespürt und zu allem Überfluss hatte ich keinerlei Pressdrang. Nach zwei Stunden Presswehen ohne pressen kamen immer mehr Ärzte in den Kreissaal und jeder durfte mal kucken. Super!
Das Ergebnis war eine diagnostizierte Wehenschwäche und die Notwendigkeit eines Saugglockeneinsatzes. Ich bin erstmal in Tränen ausgebrochen. Meiner Kleinen ging es in der ganzen Zeit glücklicherweise sehr gut.
Jetzt wurden erstmal allerlei Geräte in den Kreissaal geschoben und eine der Ärztinnen bereitete mich für den Schnitt vor. Wieso erklären die eigentlich immer so genau, was sie gerade machen?! Zum Glück war ich schon halbwegs im Delirium und mein geliebter Maik erinnerte sich an die Anweisung mich abzulenken, falls geschnitten werden muss. Ich hab den Schnitt also gar nicht mitbekommen.
Dann wurde die Saugglocke angesetzt und es begann ein Gezerre wie bei dem Märchen mit der Rübe. Jeder der Ärzte durfte mal probieren. Dabei ist die Glocke ein paar Mal abgerutscht. Ich sollte immer kräftig mitpressen. Nebenbei stützten sich noch verschiedene Hebammen auf meinen Bauch. Ich wurde unterdessen immer panischer und wahrscheinlich auch leicht hysterisch. Ich dachte, die machen mein Kind kaputt, was mit mir passiert, war mir in dem Moment ziemlich egal. Um 7.40 Uhr war die kleine Dicke dann endlich da und war natürlich nicht kaputt gegangen.
Sie wurde sofort abgenabelt und zur bereitstehenden Kinderärztin gegeben. Bei mir ging es mit dem Gezerre um die Nachgeburt weiter. Als die dann auch noch draußen war, machten die Ärzte ein ernstes Gesicht und staunten über die beträchtliche Menge Blut, die da noch aus mir heraus lief. Es wurden also die Anästhesisten gerufen. Juhu, noch zwei Ärzte! Insgesamt waren es jetzt 6! Ich wurde nun wirklich hysterisch, ich konnte nicht glauben, dass ich mein Kind noch nicht mal gesehen oder berührt hatte, und schon sollte ich in Vollnarkose für eine Ausschabung. Ich heulte nur noch. Maik wurde raus und ein paar weitere Geräte rein geschickt. Die Hebamme war dann so nett, mir meine Ronya noch mal kurz zu zeigen, bevor ich dann entschlummerte. Um 9Uhr wachte ich wieder auf und alle Ärzte und Geräte waren weg. Da waren nur noch zwei Hebammen, Maik und mein Kind. Endlich! Ich war durstig und überglücklich.

Jetzt offenbarte sich auch der Grund für die schwierige Geburt:
Ronya wog 4.200g, war 52cm lang und hatte einen Kopfumfang von 38cm.

Als Fazit muss ich sagen, dass wir die Geburt körperlich und seelisch inzwischen sehr gut verkraftet haben. Doch manchmal hab ich das Gefühl mein Kind nicht selber geboren zu haben.
 
M

Melli & Antonia

Doreen+Ronya hat gesagt.:
Doch manchmal hab ich das Gefühl mein Kind nicht selber geboren zu haben.


ach Doreen ich kann Dich ja echt gut verstehen. Obwohl es mir wohl mit dem KS besser ergangen ist.

Aber hauptsache sie sind da und egal wie....
 

Corinna

Forenomi
Doreen+Ronya hat gesagt.:
Jetzt offenbarte sich auch der Grund für die schwierige Geburt:
Ronya wog 4.200g, war 52cm lang und hatte einen Kopfumfang von 38cm.

:entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:

:umfall:

38 cm Kopfumfang???? 8O

Mir wird grad ganz schwindelig!!!!


Mein Hochachtung! ICH hatte schon mit "nur" 34 cm meine Probleme!...


:verdutz:
 
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