Buchstabensalat
Lebenskünstlerin
Heute nachmittag waren wir im Garten, mildes Wetter ausnutzen und so weiter, da meldet die Mittlere ein dringendes Bedürfnis. Eigentlich weiß sie ja, wo das Kellerklo ist, aber gut, ich nehm sie also an die Hand und los geht´s, einmal das Örtchen zeigen.
"Kannst du den Rest alleine?" frag ich noch, und als sie nickt, gehe ich zurück in den Garten. Immerhin steckt dort eine Forke im Komposthaufen, den ich gerade umschichten will, und die Kleine wuselt auch dort herum.
Die hat mich auch schon vermißt, und laut nach mir rufend steuert sie auf mich zu.
In diesem Moment höre ich ein lautes "BATSCH!" - und umgehend ein "MAAAAAAAAAAAAAAAMAAAAAAAAAAA" - gefolgt von heftigem Weinen.
Ich flitze um die Ecke, da liegt die Mittlere längs im Flur vor der Klotür, dicke Blutstropfen sammeln sich auf dem Fußboden, und einen Moment lang denke ich nur: "Verdammt! Nasenbluten! Hoffentlich hat sie sich ``nur`` die Nase gedetscht und nicht noch die Zähne eingeschlagen." - da hebe ich sie schon auf und stelle sie auf die Füsse.
Verheult schaut sie mich an, und weitere dicke Blutstropfen fallen wie Regen von ihrer linken Stirnseite, da, wo die Männer als erstes die Geheimratsecken bekommen.
Kopfverletzung, schießt es mir durch den Kopf, Blut abwischen, Schaden begutachten - Kopfverletzungen bluten nämlich besonders heftig, und selbst kleine Kratzer wirken dadurch sehr viel eindrucksvoller.
Ich organisiere schnellstens etwas Klopapier und drücke es auf die Blutung. Aber als ich das Papier wegnehme, klafft eine tiefe Wunde auf. Uuuhh.
Ich drücke das Papier wieder drauf, trage die arme heulende Maus die Treppe hoch und rufe laut nach Hilfe.
Meine Perle kommt mir schon entgegen - offenbar waren wir schon laut genug, und im Telegrammstil melde ich: "Kopfverletzung - wir fahren ins Krankenhaus - bitte die Kinder reinholen."
Im Auto breche ich in hektische Suche nach dem Verbandskasten aus. Es blutet zwar nicht mehr, aber ich will die ca. 2 cm lange und 1 cm weit offene Wunde abdecken.
Männe hilft mir aus der Verzweiflung - der Verbandskasten befindet sich unter dem Vordersitz, während ich heftig im Kofferraum nach ihm gewühlt habe. Jetzt dauert es nur wenige Minuten, bis das Kind einen halbwegs zweckmässigen Kopfverband um den Schädel hat.
Im Krankenhaus ist sie schon wieder so weit, daß sie grinsen kann, als der Pfleger nach ihrer Lädierung schaut. Aber als der Arzt kommt und sie sich kurz hinlegen soll, damit sie die Verletzung kleben können, geht ihr doch der Mut flöten, und sie beginnt jämmerlich zu weinen.
Aber schließlich läßt sie sich trösten, wartet mit mir zusammen auf den zu schreibenden Brief für den Hausarzt und findet sogar Interesse an den Vorgängen auf der Notfallambulanz. Und weil wir offenbar unser Pech für heute aufgebraucht haben, sind wir sogar nach weniger als einer Stunde wieder zuhause.
Jetzt schläft das arme Hascherl friedlich mit seinem blauen Kleber-Strich auf der Stirn und arbeitet an der Heilung seiner dritten Gesichtsnarbe. Irgendwie konzentrieren sich solche Vorfälle sowieso immer auf sie. Bisher hatte sie immer Glück - zweimal Verletzungen am Augenlid, deren Narben in der Lidfalte verlaufen, jetzt ganz links oben unterm Haaransatz. Aber langsam muß sie doch mal vorsichtiger werden - so viele versteckte Stellen im Gesicht hat es ja doch nicht.
erschöpft,
Salat
"Kannst du den Rest alleine?" frag ich noch, und als sie nickt, gehe ich zurück in den Garten. Immerhin steckt dort eine Forke im Komposthaufen, den ich gerade umschichten will, und die Kleine wuselt auch dort herum.
Die hat mich auch schon vermißt, und laut nach mir rufend steuert sie auf mich zu.
In diesem Moment höre ich ein lautes "BATSCH!" - und umgehend ein "MAAAAAAAAAAAAAAAMAAAAAAAAAAA" - gefolgt von heftigem Weinen.
Ich flitze um die Ecke, da liegt die Mittlere längs im Flur vor der Klotür, dicke Blutstropfen sammeln sich auf dem Fußboden, und einen Moment lang denke ich nur: "Verdammt! Nasenbluten! Hoffentlich hat sie sich ``nur`` die Nase gedetscht und nicht noch die Zähne eingeschlagen." - da hebe ich sie schon auf und stelle sie auf die Füsse.
Verheult schaut sie mich an, und weitere dicke Blutstropfen fallen wie Regen von ihrer linken Stirnseite, da, wo die Männer als erstes die Geheimratsecken bekommen.
Kopfverletzung, schießt es mir durch den Kopf, Blut abwischen, Schaden begutachten - Kopfverletzungen bluten nämlich besonders heftig, und selbst kleine Kratzer wirken dadurch sehr viel eindrucksvoller.
Ich organisiere schnellstens etwas Klopapier und drücke es auf die Blutung. Aber als ich das Papier wegnehme, klafft eine tiefe Wunde auf. Uuuhh.
Ich drücke das Papier wieder drauf, trage die arme heulende Maus die Treppe hoch und rufe laut nach Hilfe.
Meine Perle kommt mir schon entgegen - offenbar waren wir schon laut genug, und im Telegrammstil melde ich: "Kopfverletzung - wir fahren ins Krankenhaus - bitte die Kinder reinholen."
Im Auto breche ich in hektische Suche nach dem Verbandskasten aus. Es blutet zwar nicht mehr, aber ich will die ca. 2 cm lange und 1 cm weit offene Wunde abdecken.
Männe hilft mir aus der Verzweiflung - der Verbandskasten befindet sich unter dem Vordersitz, während ich heftig im Kofferraum nach ihm gewühlt habe. Jetzt dauert es nur wenige Minuten, bis das Kind einen halbwegs zweckmässigen Kopfverband um den Schädel hat.
Im Krankenhaus ist sie schon wieder so weit, daß sie grinsen kann, als der Pfleger nach ihrer Lädierung schaut. Aber als der Arzt kommt und sie sich kurz hinlegen soll, damit sie die Verletzung kleben können, geht ihr doch der Mut flöten, und sie beginnt jämmerlich zu weinen.
Aber schließlich läßt sie sich trösten, wartet mit mir zusammen auf den zu schreibenden Brief für den Hausarzt und findet sogar Interesse an den Vorgängen auf der Notfallambulanz. Und weil wir offenbar unser Pech für heute aufgebraucht haben, sind wir sogar nach weniger als einer Stunde wieder zuhause.
Jetzt schläft das arme Hascherl friedlich mit seinem blauen Kleber-Strich auf der Stirn und arbeitet an der Heilung seiner dritten Gesichtsnarbe. Irgendwie konzentrieren sich solche Vorfälle sowieso immer auf sie. Bisher hatte sie immer Glück - zweimal Verletzungen am Augenlid, deren Narben in der Lidfalte verlaufen, jetzt ganz links oben unterm Haaransatz. Aber langsam muß sie doch mal vorsichtiger werden - so viele versteckte Stellen im Gesicht hat es ja doch nicht.
erschöpft,
Salat
