ganz persönliche Nachlese zum Weltgebetstag (lang)

Röschen

Gehört zum Inventar
Hallo zusammen,

am Freitag war doch Weltgebetstag der Frauen und ich war im Team mit dabei und für die Musik zuständig.

Es war eine sehr schöne und nachdenkliche Feier und die Resonanz war durchweg positiv.

Mich persönlich haben einige Dinge sehr überrascht:

Nach dem Gottesdienst wurde der gerade mal 12 Jahre alten Organistin ein kleines Geschenk überbracht, worüber ich mich sehr gefreut habe, denn es hat ihr Mut gemacht, auch in Zukunft musikalisch aktiv die Gottesdienste mitzugestalten.
Ich hab dann gesehen, dass die Leiterin wohl noch etwas im Korb hat und habe dann damit gerechnet, dass sie sich bei der Gitarrengruppe allgemein noch bedankt. Sehr gewundert habe ich mich dann darüber, dass ich alleine genannt wurde und sie sich bei mir bedankt hat. :verdutz: Ich mag es ja eigentlich gar nicht, wenn ich so hervorgehoben werde (obwohl es meinem Ego natürlich gut tut).

Als wir dann am einpacken waren, kam unsere 1. Vorsitzende vom Gesangsverein und hat mir gratuliert. Ich wußte gar nicht, was sie wollte und sie meinte nur, ich hätte mit diesem Beitrag wohl einige sehr überrascht.

Gestern habe ich sie beim Second-Hand-Markt im Kindergarten getroffen und nochmal darauf angesprochen.

Sie hatte wohl einen recht guten Sitzplatz, von dem aus sie die Leutchen (die eben im Verein auch so gegen mich Stimung gemacht haben) gut beobachten konnte. Da hat sie wohl bei jedem im Minenspiel doch Überraschung sehen können, als ich mit Mikro zunächst die Lieder vorgesungen und während der Feier die südafrikanische Hymne mit der Gruppe zusammen (ich mit Mikro, die anderen ohne) gesungen hab. SIe meinte dann wohl nur, dass jetzt ja wohl jeder gehört hat, dass ich singen kann und die Leute sich doch jetzt auch mal positiv äußern könnten - das werden sie aber nciht tun, denn dann müssten sie ja zugeben, dass sie vorher einen Fehler gemacht haben.

Es spielt da wohl auch eine ganze Menge Neid mit rein, weil ich als relativ junge, zugezogene (und dann noch) Frau "überall" mitmische - zunächst der Kinderchor, dann die Gitarrengruppe (mit der ich ja auch beim Seniorennachmittag aufgetreten bin), die Faschingsgruppe, schließlich der große Chor und jetzt auch noch in der Kirchengemeinde aktiv. Das ist wohl für einige zuviel, weil sie wohl auch gerne würden, aber halt nicht können.

Dann wirft sich die Frage auf, warum wir eigentlich genau hierher gezogen sind. Aber diese Frage wird nicht etwa mir gestellt, sondern allen möglichen anderen Leuten, weil man/frau zu feige ist, mich direkt anzusprechen.

Ich kann darüber nur den Kopf schütteln und hoffe nur, dass die Hetzerei endlich etwas weniger wird.

Ach ja, Annette meinte dann auch noch, dass die Frauen das ja alles wunderbar vorbereitet haben, aber "seien wir mal ehrlich, ohne dich wäre es doch nur halb so schön gewesen!" sagte sie dann noch. Dessen bin ich mir aber gar nciht so sicher - es wäre anders gewesen und es hätte niemand etwas vermißt, weil man es anders nicht gekannt hätte.
War halt auch wieder so ein Punkt, wo ich denke, so toll bin ich doch gar nicht, was machen die da nur für Aufhebens mit?

Naja, jedenfalls haben wir am Freitag abend noch gemütlich da gesessen, einige südafrikanische Speisen probiert und uns richtig gut amüsiert.

Liebe Grüße

Rosi,
die mal wieder nciht auf den Fingern sitzen konnte.
 

Mischa

Administrator
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: ganz persönliche Nachlese zum Weltgebetstag (lang)

Auf den "Alten" Chor würde ich pfeiffen und mich freuen, dass es auch Menschen gibt die für Deine Arbeit dankbar sind. Und wenn man es richtig sieht, sehen dich doch viele als Bereicherung der Gemeinde und das ist wunderschön.

Alles Liebe
Mischa der Kirchen leer singen kann
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: ganz persönliche Nachlese zum Weltgebetstag (lang)

Ja, Mischa, soweit bin ich inzwischen auch schon.

Es ist wohl schlicht und einfach der Neid, der diese Menschen packt - und darauf kann ichmir ja eigentlich was einbilden :zwinker:

Liebe Grüße

Rosi
 

Annemie

Living for LilliFee
AW: ganz persönliche Nachlese zum Weltgebetstag (lang)

Hallo Rosi,

ich finde es schön das du für dich ein Hobby gefunden hast, wo du dich wohlfühltst.

Ich glaube dir das es sehr schwer ist, anschluss zu finden.
Ich komme gebürtig aus einem kleinen Ort und bin in die Stadt gezogen.
Jetzt wo ich mit einem anderen Blick dorthinschaue merke ich auch wie schwierig es vor allen für Frauen ist sich dort einzufinden in die vorhandenden "Hühnerhaufen".

Jeder schaut immer erst zum Nachbarn bevor er in den eigenen Kochtopf schaut und sie können immer drei Sprachen "Hochdeutsch, Plattdeutsch und über andere".

Aber was ich immer beobachte ist Angst...vor was neuem...Strukturen ändern sich durch dich...
Ich würde behaupten...sie sind es einfach nicht gewohnt oder anders gesagt "Flexibel wie ein Brückenfeiler".
Festgewachsen in ihren "ich weiß nicht wie lange schon" Strukturen.

Es ist nicht so einfach in Strukturen die nur in eine Richtung (ein andere ist meist auch nicht möglich, da das Angebot viel zu klein ist) gehen einzubrechen.
Jeder in der Gruppe hat seinen Stand und Position. Die sie sich wahrscheinlich schon als Jugendliche erarbeitet habenund jetzt kommt jemand der daran kratzt?

Liebe Rosi
ich will dir damit keine Angst machen,aber vielleicht kannst du verstehen warum das alles so schwierig ist für "neue".
Die haben einfach nur Angst das sich etwas ändert.


LG
Eva
 

Bienski

die Tante aus dem Busch
AW: ganz persönliche Nachlese zum Weltgebetstag (lang)

Roeschen hat gesagt.:
...und während der Feier die südafrikanische Hymne...

'Nkosi Sikelel'i Afrika ...' *sing* :)
Meine Mutti hat in "unserer" Dorfkirche ;-) uebrigens zur Suedafrika-Deko beigetragen und ganz viele "Mitbringsel" zur Verfuegung gestellt.
Ist mir gerade so eingefallen.

Ist doch toll, dass Du so viel positive Resonanz bekommen hast. :prima: :jaja:
Die werden schon merken, was sie an Dir haben! :)

:winke:
Sabine
:tippen:
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: ganz persönliche Nachlese zum Weltgebetstag (lang)

Hallo Eva,

Annemie hat gesagt.:
ich finde es schön das du für dich ein Hobby gefunden hast, wo du dich wohlfühltst.

Es ist nicht nur ein Hobby, ich habe Musik für's Lehramt studiert, war dann drei Jahre lang selbständig und habe da schon einiges an Erfahrungen machen dürfen - auch mit alteingefahrenen Strukturen.

Annemie hat gesagt.:
Aber was ich immer beobachte ist Angst...vor was neuem...Strukturen ändern sich durch dich...

Nein, tun sie nicht oder nur sehr bedingt. Alles was ich tue ist einfach, die Jugend etwas mehr einbeziehen zu wollen - und da stoße ich schon bei einigen wenigen auf gar keine Gegenliebe.

Annemie hat gesagt.:
Ich würde behaupten...sie sind es einfach nicht gewohnt oder anders gesagt "Flexibel wie ein Brückenfeiler".
Festgewachsen in ihren "ich weiß nicht wie lange schon" Strukturen.

Das ist eines der Probleme. Das andere ist, dass ich als "Neue" schon so viele "Funktionen" ausüber, und das passt einigen halt gar nicht - kann ich aber inzwischen mit leben.

Annemie hat gesagt.:
Es ist nicht so einfach in Strukturen die nur in eine Richtung (ein andere ist meist auch nicht möglich, da das Angebot viel zu klein ist) gehen einzubrechen.

Angebote gibt es hier genug, nur haben da die "Alten" ja nicht das sagen, also bleiben sie in denen, die sie haben und kritisieren zunächst mal alles mögliche.

Annemie hat gesagt.:
Jeder in der Gruppe hat seinen Stand und Position. Die sie sich wahrscheinlich schon als Jugendliche erarbeitet haben und jetzt kommt jemand der daran kratzt?

Ja, genau das ist es!

Annemie hat gesagt.:
aber vielleicht kannst du verstehen warum das alles so schwierig ist für "neue".
Die haben einfach nur Angst das sich etwas ändert.

Das verstehe ich ja schon und ich habe mich ja auch schon sehr in ihre Richtung gedreht, aber mir vorschreiben zu lassen, wie ich meine Proben mache oder wie ich welche Lieder zu dirigieren habe - sorry, aber das sollten sie doch bitte mir überlassen.

Es ist aber wirklich hier weniger die Angst, sondern einfach nur dieses Bewusstsein "ich singe hier schon 30 Jahre mit und weiß wie es geht, die soll mir nix erzählen." Inzwischen verstehe ich auch manche Chorleiter, dass sie da nicht mehr mitmachen wollten.

Inzwischen weiß ich ja, was vorgefallen war und welche Gründe dahinter stehen. Ich verstehe die Leute ja schon, habe aber nicht unbedingt das Problem, dass ich Schwierigkeiten habe, mich mit anderen zu verständigen - nein, mir scheint es wirklich der Neid zu sein, den einige - vor allem einige Frauen - auf mich haben: Wohne ich doch noch nicht mal ein Jahr hier und habe eigentlich in allen "wichtigen" Vereinen (außer Feuerwehr und Fußballverein) die Finger mit drin. Damit haben diese Menschen ein Problem, nicht ich, um Anschluss zu finden!


Bienski hat gesagt.:
'Nkosi Sikelel'i Afrika ...' *sing* :)

*mitsing*


Bienski hat gesagt.:
Meine Mutti hat in "unserer" Dorfkirche ;-) uebrigens zur Suedafrika-Deko beigetragen und ganz viele "Mitbringsel" zur Verfuegung gestellt.
Ist mir gerade so eingefallen.

Hey, das ist ja auch toll - so eine richtige Deko hatten wir da gar nciht, schade eigentlich.

Bienski hat gesagt.:
Die werden schon merken, was sie an Dir haben!

Die meisten wissen es ja auch schon. Und als ich mal verlauten ließ, dass wir ein Haus suchen, weil wir kaufen wollen bzw. einen Bauplatz zum Bauen, da wurde ich dann doch desöfteren gefragt, dass wir doch aber ganz sicher in der Gegend bleiben werden, oder nicht? :schreck:

Es sind halt wirklich nur zwei/drei Personen, die aber eine dermaßen miese Stimmung im Ort verbreiten - nun ja, andere haben mich jetzt gehört und gesehen, also machen die sich hoffentlich jetzt ihr eigenes Bild.

Liebe Grüße

Rosi
 
Oben