Fragliche Lehre Steiners/Rassismus!?

S

Sonnhild

AW: Fragliche Lehre Steiners/Rassismus!?

Ich habe den Bericht nicht gesehen, aber zum Elternabend waren am Dienstag waren die Eltern sehr entetzt.
Meine Jungs gehen beide auf eine Waldorfschule, und wir sind einfach nur glücklich darüber.
Unser Großer kam als Quereinsteiger fast am Ende der 4. Klasse. Es war einfach nur ein Segen.
Die Waldorfschulen waren die ersten Schulen in Südafrika, welche Schwarze und Weiße unterrichtet haben. Eine Lehrerin an unserer Schule war mehrere Jahre in Südfrika und hat dort eine Schule mit aufgebaut. In den Klassen saßen mehr Schwarze als Weiße.
Das ist Rassismus? Wurde über den WOW-Day in dem Beitrag berichtet?
Da organisierten die Schulen in ihren Städten am gleichen Tag offene Veranstaltungen, und die Spenden gingen nach Afrika.
Ist das Rassismus?
Aber in Abrede möchte ich nicht stellen, daß es 1. schlechte Schulen gibt und 2. diese Schulform nicht für jedes Kind geeignet ist.
 
P

pépé

AW: Fragliche Lehre Steiners/Rassismus!?

Obwohl sich die Beiträge zu diesem Thema jetzt schon seitenlang hinziehen, möchte ich dennoch gerne bemerken, dass ich angenehm überrascht bin über das Niveau der Diskussionen, die in diesem Forum gehalten werden. Die Waldorfpädagogik scheint nach wie vor ein sensibles Thema zu sein und Erfahrungen aus vielen anderen Foren zeigen, dass hier sehr viel Ignoranz und Vorurteile bestehen. Die Diskussionen gehen hier oft weit unter die Gürtellinie und enden in niveaulosen Beleidigungen.
Ich selbst wohne in einem Bereich des Ruhrgebiets, dass als sog. „Hochburg“ der Waldorfpädagogik gilt: Hier gibt es mehrere Waldorfschulen und –Kindergärten, unzählige anthroposophische medizinische und soziale Einrichtungen (in einem davon arbeite ich) sowie ein Institut zur Ausbildung von Waldorflehrern. Meine beiden Kinder besuch(t)en einen Waldorf-Kindergarten, und wenn sie auch nicht die WD-Schule besuchen (werden), hat das andere, persönliche Gründe. Ich bin selbst keine „100%ig überzeugte Anthroposophin“, lebe und arbeite aber seit mindestens 10 Jahren in ihrem Umfeld, um einen gewissen Überblick zu haben. Es gibt regelrechte Organisationen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, die Anthroposophie zu „verteufeln“. Sie wühlen nach einem gefundenen Fressen, bis sie Quellen gefunden haben, die sie als eine Sekte darstellen, ihr schwarzen Okkultusmus oder Rassismus vorzuwerfen oder gar akzeptierten Drogenmissbrauch in der Schule; in der Medizin werfen manche Schulmediziner ihnen sogar vor, „das Leben des Kindes zu riskieren, damit es sich im nächsten Leben besser entwickeln kann“. Das ist ausgemachter Quatsch, aber sehr manipulierend. Wenn man denn will, kann man sich auch so einiges in der Regelschule zum Thema machen... So genieße ich auch mit „grisu“ den „Frontal21“-Beitrag mit äußerster Vorsicht.
Ich muss gestehen, dass ich mir nie die Mühe gemacht habe, sämtliche Werke Rudolf Steiners zu lesen geschweige denn zu verstehen; Fakt ist aber erstens , dass das Aufgreifen grundlegender Dinge durchaus einen Anspruch haben kann und zweitens Waldorfschulen mittlerweile differenzieren: Da gibt es solche, die strikt konservativ agieren und solche (um auf „pluto9“s Beitrag zu antworten), sehr wohl mit der Zeit gehen und computertechnisch besser ausgestattet und weltoffener sind als so manche Staatliche Schule. Schulen, deren Beauftragte Hausbesuche machen, nur um zu gucken, ob da ein Fernseher im Wohnzimmer steht, sind schlichtweg abzulehnen (die haben entweder ihre „Erziehungsaufgabe“ nicht kapiert oder sind weitab vom Jenseits). Rassismus ist mir hier jedoch nicht mehr begegnet als in anderen Schulen auch. Wenn eine gewisse schwarze Esthelle hier Erfahrungen gemacht hat, hätte sie in einer anderen Schule oder einem anderen Umfeld vielleicht noch schlechtere gemacht? Wer weiß das schon? Aber wenn es da keinen Rudolf Steiner gegeben hätte, wem hätte man dann die Verantwortung zuschieben können?

Zum Schluss: Ich halte es wie viele meiner Vorrednerinnen: die Schule und die Lehrer persönlich anschauen! Beiträge wie Angelas „das Thema hat sich damit für uns erledigt“ finde ich schade, da sehr oberflächlich. Genauso wie unüberlegte Äußerungen wie z.B. „damit aus denen was –Ordentliches- wird. Wer so argumentiert, wird sich mit der Waldorfpädagogik von vorneherein nicht anfreunden können.

Übrigens gibt es zwischen den Bezeichnungen „Rudolf-Steiner-...“ und „Waldorf-...“ keinen wesentlichen Unterschied: RS hat die WD begründet und der Interessenshintergrund ist derselbe.

Viele Grüße, Pépé!
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Fragliche Lehre Steiners/Rassismus!?

pépé hat gesagt.:
Zum Schluss: Ich halte es wie viele meiner Vorrednerinnen: die Schule und die Lehrer persönlich anschauen! Beiträge wie Angelas „das Thema hat sich damit für uns erledigt“ finde ich schade, da sehr oberflächlich.

Du, lies doch bitte genau! Ich schrieb, wenn dem so ist, hätte sich das Thema für uns erledigt.

Du wirst sicherlich verstehen, dass ich gute zwei Jahre vor Einschulung noch nicht hergehe und vor Ort den Wahrheitsgehalt der Reportage überprüfe. Das mache ich dann zu gegebener Zeit. Ich finde das nicht oberflächlich sondern angemessen. :verdutz:

Lieben Gruß
Angela
 
P

pépé

AW: Fragliche Lehre Steiners/Rassismus!?

Hallo Angela,
es tut mir leid, wenn ich dich missverstanden habe. Es ist nur so, dass viele Eltern eine Schulform (oder was auch immer) von vorneherein ablehnen, wenn sie dieses oder jenes aus den Medien hören. Das finde ich dann eben oberflächlich. Ich wollte dich damit nicht mit anderen zusammen in einen Topf schmeissen, geschweige denn angreifen!
Mir wird ganz anders, wenn ich mir überlege, vielleicht eine Bemerkung gemacht zu haben, die dazu beitragen könnte, dass sich eine Diskussion zu etwas entwickelt, dass es hier (wie von mir so gepriesen...) Gott sei Dank nicht gibt...
Viele Grüße, Pépé :umfall:
 
Oben