Frage zum Stillen - Achtung lang!

P

pseudomonas

Hallo Leute, ich weiß nicht ob ich hier Richtig bin, aber es interessiert mich einfach. Ich bin zur Zeit auch nicht schwanger oder so, aber ich wünsche mir schon ein zweites Kind.
Erst einmal die Vorgeschichte: Ich habe versucht mein erstes Kind zu Stillen aber das ist alles total blöd gelaufen. Wie gesagt es war mein erstes Kind und ich war im Krankenhaus bereits völlig überfordert und hatte auch gar keinen Stillkurs vorher besucht. Ich habe also wahrscheinlich auch gleich die falsche Stillposition gehabt, denn nach einem Tag oder zwei (das weiß ich jetzt nicht mehr so) hatte ich total blutige und schmerzende Brustwarzen. Das Stillen hat mir schrecklich weh getan und ich hatte sogar zwei Tage nach der Geburt noch keine Milch. Auch in der Schwangerschaft (so wie es in vielen Berichten übers Stillen steht) hatte ich keine Vormilch gehabt. Mein Kind hat dann gleich 500 gramm abgenommen und ich war mit der Geduld am Ende. Und dann kam noch hinzu, das die Ärzte vermuteten mein Kind hätte Trisomie 21 (zwei Wochen später stellte sich heraus, das mein Kind völlig gesund ist!) und jedenfalls da war es bei mir ganz vorbei und ich sagte schon im Krankenhaus, dass ich abstillen möchte. Ich bekam also diese Hammertabletten und gab der kleinen die Flasche. Als ich dann den zweiten Tag (fünf Tage nach der Geburt) zuhause war, kam dann plötzlich die blöde Milch, aber da konnte ich ja nicht mehr Stillen, da ich schon die Tabletten zum Abstillen nahm. Das bereue ich heute schrecklich und ich möchte mein zweites Kind auf alle Fälle Stillen!!!
Nun meine Frage: Wie bereite ich mich aufs Stillen ab besten vor? Sollte ich so einen Stillkurs in der Schwangerschaft besuchen? Ich hatte in der Schwangerschaft und bis fünf Tage nach der Geburt keine Milch, kann das vielleicht daran liegen das ich nicht genug getrunken habe? Sollte ich vielleicht schon gegen Ende der Schwangerschaft so Milchbildungstees trinken? Und vor allem darauf achten das ich mindestens 2 Liter am Tag trinke (ich bin nämlich kein guter trinker, trinke immer sehr wenig!)
Und wie ist das Eigentlich mit Stillbabys ich habe gehört, das sie viel häufiger kommen? Meine Kleine, die die Flasche bekommen hat ist immer regelmäßig alle vier Stunden gekommen, ich hätte die Uhr danach stellen können.
Und stimmt es das Stillbabys später durchschlafen als Flaschenbabys? Unsere Kleine hat nämlich mit vier Wochen das erste Mal durchgeschlafen.
Ich hoffe das ihr mir weiterhelfen könnt... Das ist mir nämlich sehr wichtig.
Danke schon einmal
lieben Gruß
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Frage zum Stillen - Achtung lang!

Hallo Brooke,

das A und O beim Stillen ist eine gute Hebamme. Such dir beizeiten eine, sie steht dir schon in der Schwangerschaft zu und kann dich vor der Geburt bereits betreuen. Nach der Geburt wird sie dann weiter für dich da sein und kann dir alles zum Thema Stillen sagen.

Wann die Milch einschiesst, ist unterschiedlich. Meine kam bei der Großen *nachdenk* 3 Tage nach der Geburt. Bei der kleinen auch so in dem Dreh. Leg dich also nicht auf Tag 2 fest.

Such dir ein stillfreundliches Krankenhaus, die Schwestern in einem solchen sollten einfühlsam und geduldig das Stillen zeigen. Achte darauf, dass du sie darum bittest - als ich meine zweite Tochter entbunden hatte (im selben KH wie die Große) hat sich keiner um meine "Einweisung" gekümmert, man setze das Wissen offenbar voraus und zeigte mir nicht mal, wo ich Sachen fürs Baby bekomme ... Also stell Fragen. Einmal, zweimal ... solange bis du es verinnerlicht hast.

Milchbildungstees können helfen. Du kannst schon zum Ende der Schwangerschaft damit anfangen. Ich kann mich nicht erinnern, Vormilch gehabt zu haben als ich noch schwanger war.

Was die Schlafzeiten betrifft: Jedes Kind ist anders. Du kannst das eine nicht mit einem anderen vergleichen. Trotzdem kann ich dir sagen, als Vollstillmama, dass meine beiden innerhalb der ersten Woche auf 6 Stunden Nachtschlaf kamen, tagsüber wollte die Große teils nur alle 5 Stunden was, abends dann zweimal im Abstand von einer Stunde und dann schlief sie halt ihr sechs Stunden am Stück. Die Kleine hatte sich schnell auf 4 Stunden eingepegelt und 6 Stunden Nachtschlaf am Stück.

Auf eine gute Trinkmenge solltest du achten, nicht nur in der Stillzeit.Gerade auch in der Schwangerschaft ist Flüssigkeit wichtig, also musst du bereits da an dir arbeiten und dann fällt es beim Stillen nicht mehr so schwer.

Liebe Grüße
Andrea
 

waldschnepfe

Dauerschnullerer
AW: Frage zum Stillen - Achtung lang!

Hallo Brooke,

ich lese bei Deinem Posting heraus, dass Dich das Thema sehr belastet und stresst. Du bist noch gar nicht wieder schwanger und scheinst Dich schon unter Druck zu setzen, dass es beim nächsten Mal aber klappen muss.
Es handelt sich beim Stillen um einen vollkommen natürlichen Vorgang, den man eigentlich nicht üben oder irgendwie vorbereiten muss. Zum gegebenen Zeitpunkt ist Dein Körper einfach dafür bereit. Ich hatte bei meiner Tochter z.B. auch nie Vormilch und auch in dieser Schwangerschaft bisher nicht. Die ersten Tage kam bei mir auch keine Milch. Wegen KS war ich 5 Tage in der Klinik und es kam praktisch keine Milch. Auch ich empfand es als sehr belastend, mein Kind nicht satt zu bekommen. Verzweifelt habe ich meine Nachsorgehebamme angerufen und als ich am 5. Tag nach Hause kam, war sie gleich bei mir, hat mich beruhigt, mir Stilltee mitgebracht und eine knappe Stunde später war die Milch da... Ich habe dann ein halbes Jahr voll und insgesamt fast 1,5 Jahre gestillt und es sehr genossen.
Was ich damit sagen will: entspanne Dich uns lasse es auf Dich zukommen. Versuche locker zu bleiben und es wird schon irgendwie klappen - und wenn nicht, ist das auch nicht so schlimm. Die heutige Fertignahrung ist wirklich sehr gut auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt und schadet ihnen nicht.
Allgemein ist es glaube ich nicht notwendig, einen Stillkurs zu besuchen. Wenn es blöd läuft, setzt Dich das nur weiter unter Druck. Ich hatte in meiner ersten Schwangerschaft als Vorbereitung das Stillbuch von H. Lohtrop gelesen. Das war dann schon ganz hilfreich, weil ich dann über die Vorgänge im Körper so weit bescheid wusste, dass ich bei Problemen entsprechend reagieren konnte (Z.B. bei einem Wachstumsschub einfach öfter anlegen). Wichtiger finde ich wie Schäfchen auch eine gute stillerfahrene Hebamme, bei der Du Dich sicher aufgehoben fühlst und bei Problemen jederzeit anrufen kannst.
Was Du auf jeden Fall ändern solltest, ist die Sache mit dem Trinken. Das wäre auch in einer weiteren Schwangerschaft nicht gesund. Gewöhne Dir einfach an, dass Du immer eine Kanne mit Tee oder eine Flasche Wasser bei Dir hast und immer wieder trinkst.
Jedes Stillbaby ist anders. Meine Tochter kam am Anfang teilweise alle 2 Stunden und hatte auch tagsüber überhaupt keinen richtigen Rhythmus. Mein Neffe z.B. schläft seitdem er 2 Wochen alt ist nachts 7-8 Stunden am Stück. Wenn es dann bei Dir so weit ist, beobachte Dein Kind und versuche rauszufinden, was es braucht, egal ob mit Flasche oder MuMi, Dein Kind wird Dich leiten.
Bis dahin, versuche alles Bedauern und Reue darüber, dass es bei Deiner Tochter nicht geklappt hat, hinter Dir zu lassen. Nicht zu stillen ist sicher kein Grund, Reue zu entwickeln.

Viele Grüße + alles Gute

Verena
 

Shun-kun

Rising Sun
AW: Frage zum Stillen - Achtung lang!

Ich unterschreib mal ganz dicke bei Schaefchen.
Bei Shun ging auch nix, obwohl ich wirklich viel Milch hatte, und sehr gerne stillen wollte. Darueber bin ich heute noch traurig. Schuld war wirklich hauptsaechlich die Hebamme.
Bei Saya bat ich die Hebamme gleich von Anfang an um tatkraeftige unterstuetzung. ich hatte ihr all meine ganzen schlechten Erfahrungen von Shun erzaehlt.
Alles klappte bestens, anfangs habe ich ausschliesslich mit medela Stillhuetchen gestillt, weil die Brustwarzen zu klein waren, zwischendurchhatte ich immer wieder mal ohne probiert, und nach und nach klappte es auch komplett ohne.
Durchschlafen und Rythmus ist eine andere Sache, und ist von baby zu baby unterschiedlich. Saya hatte ich gg 23/24Uhr gestillt, dann kam sie noch mal gg 3/4 und dann wieder gg 6/7. Ich fand stillen superpraktisch.Kein bloedes sterilisieren, keine Vorbereitungen wenn man mal fix weg wollte, fix eine Windel in die Tasche, baby untern arm und weg....
Allerdings sei gewarnt, wenn du dir zuviel Stress machst wegen des stillens, das wirkt contra-produktiv...und es kommt keine Milch, obwohl du welche hast....Also, immer erstmal abwarten und:zeitung: und ganz wichtig: Gute Hebamme!!!!!
 
P

pseudomonas

AW: Frage zum Stillen - Achtung lang!

Danke schon einmal für die vielen schnellen Reaktionen.
Ja, ich denke meine Hebamme war auch nicht die tollste und im Krankenhaus hatte auch keiner wirklich Zeit sich zu kümmern. Naja, ich greif mir da aber auch an die eigene Nase, denn ich habe auch nie wirklich gefragt. Das sind alles Dinge die ich besser machen werde. Man lernt eben aus solchen Situationen :)
Das nächste Mal werde ich mich auch intensiver um eine gute Hebamme kümmern, die mir da helfen kann.
 

Zaza

Miss Velo High Heels
AW: Frage zum Stillen - Achtung lang!

Ich habe auch nie einen Stillkurs besucht und habe mein Riesenkind trotzdem fast 6 Monate gestillt. Einen Milcheinschuss hatte ich erst 4 Tage nach der Geburt mit Unterstützung von Milchbildungsöl, das ich in die Brust einmassiert habe. Eine gute Hebamme ist der beste Tip und viiieel Geduld. Am besten floss die Milch als ich daheim war und meine Ruhe hatte :wink:

Nur kein Stress; genau das hattest Du nach der Geburt. Da hat man bei Dir gegen die allererste Grundregel verstossen: Man stresst keine jungen Mütter....

Zaza :)
 
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