Frage 2: Vertrauen und Anonymität

Schäfchen

Copilotin
AW: Frage 2: Vertrauen und Anonymität

Wie empfindet ihr das Vertrauensverhältnis zu Personen, deren Gesicht euch unbekannt ist?

Ich brauche kein Gesicht, um einem Menschen zu vertrauen. Ich brauche einen Menschen, der mir sympathisch ist, dessen Meinung mir wichtig ist auch wenn es nicht die meine ist. ich habe hier vielen Menschen ohne Gesicht vertraut, mich ihnen anvertraut - und ich bin froh darüber, es getan zu haben. Inzwischen kenne ich zu dem einen oder anderen das Gesicht, das ändert aber wenig am Vertrauensverhältnis. Bei dem einen oder anderen ist es durch engeren Kontakt allerdings noch gewachsen.

Wie empfindet ihr die Anonymität (gerade bei neueren Mitgliedern)?

Jeder ist so anonym wie er sein mag. Das ist das gute Recht des Einzelnen. Das macht ihn nicht unsympathischer. Mich stört nicht, wenn jemand sich bedeckt hält. Wichtig ist doch das, was er sagt und wie er es sagt.


Ist es hilfreich oder eher einschränkend über das Internet über problematische Themen zu sprechen?

Es gibt Themen, die ich hier nicht bespreche. In der Regel diskutiere ich hier nur über Dinge, über die ich auch im realen Leben bereit bin zu reden. Sicherlich nicht mit jedem, aber da sind wir dann wieder beim Vertrauen. Es gibt ja, wie du weißt, geschützte Foren. Und da kann ich auch über das Reden, worüber ich im Supermarkt halt nicht sprechen würde - wohl aber im Freundeskreis. Oft ist es hilfreich hier Probleme zu besprechen, denn manches Mal ist eine unparteiische außenstehende Meinung einfach das was man braucht. Und dann löst sich so manches Problem tatsächlich.
 

gummibär

Gehört zum Inventar
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Wie empfindet ihr das Vertrauensverhältnis zu Personen, deren Gesicht euch unbekannt ist?
Wie empfindet ihr die Anonymität (gerade bei neueren Mitgliedern)?
Ist es hilfreich oder eher einschränkend über das Internet über problematische Themen zu sprechen?

gesicht ist mir nicht so wichtig-geschriebenes aber schon.Also das Bild, das man sich durch die Beiträge von der Person gemacht hat.ich bin aber trotzdem offen bei meiner virtuellen Einschätzung hier,weil ich es unheimlich schwer finde sich mit Worten und Smilys darzustellen.

bei neueren Mitgliedern binn ich innerlich schon "vorsichtiger/distanzierter".

ich spreche problematische Themen hier leichter an.ich hab nicht so stark das Gefühl meine Person als ganzes der Kritik zu stellen, sondern nur Teilaspekte von mir.
wenn ich privat "die Hosen runter lass" muss ich den Leuten dabei und danach im Alltag in die Augen schauen können.hab eher das Gefühl "die Souveräne/Starke/Reflektierte" mimen zu müssen.hier nicht.eigentlich schade-weil ich mir so vielleicht im RL so manche intensivere freundschaft verwehre.

anderersits hab ich immer noch ein ungutes gefühl(im Netz) so viel preiszugeben-es könnte ja auch von Arbeitgebern/Nachbarn etc. gelsen werden.
 

Krümelchen

Gehört zum Inventar
AW: Frage 2: Vertrauen und Anonymität

ich denke, es kommt einfach auch auch die momentane Gefühlslage an - also zumindest bei mir. Wenn mir etwas wirklich auf der Seele brennt, dann schreibe ich hier manchmal auch "intimere" Sachen. Später denke ich dann, dass ich es auch hätte nicht schreiben können :rolleyes: aber es tut mir trotzdem gut, wenn ich dann Antworten bekomme.

Manche Menschen hier sind für mich nicht mehr anonym, obwohl ich sie noch nie gesehen habe. Sie sind mir vertraut und ich vertraue ihnen auch - ähnlich wie guten Bekannten, denen man auch mehr erzählt als Nachbarn. Manche haben mittlerweile ein Gesicht und bei manchen hoffe ich noch, das Gesicht irgendwann mal sehen zu dürfen :)

Der Wechsel der Personen ist für mich manchmal schwierig. Ich vermisse einige, die mich in der schweren Zeit unterstützt haben und die nun kaum oder gar nicht mehr aktiv sind. Die "Neuen" kenne ich nicht und manchmal tue ich mich schwer, mich auf sie einzulassen.
 

talnadjöfull

Bücherwurm
AW: Frage 2: Vertrauen und Anonymität

Die Anonymität löst sich für mich recht schnell auf, wenn jemand in den zentralen Forenbereichen ausreichend aktiv ist und mehr als "mein ich auch" dort beizusteuern hat. Ich muss das Gesicht nicht kennen, auch wenn es mich schon interessiert. Es kommt sicherlich mal vor, dass sich jemand eine neue Identität zusammenspinnt, aber das fällt mit der Zeit doch auf, weil es kein stimmiges Ganzes wird. Die allermeisten sind für mich greifbare Personen, auch wenn ich Namen und Gesichter nicht parat habe - wobei man bei einigen aber sicher schaffen könnte sie zu ermitteln - mich eingeschlossen. So manche, die sich mit "Tante Trullala" und "Sohnischatz" (fiktive Namen) einbringen, sind weniger "anonym" als Leute, die sämtliche Lebensdaten einstellen aber keine fassbare Persönlichkeit rüberbringen. Es gibt hier welche, denen könnte ich meine ganze Lebensgeschichte schreiben. Aber jeweils direkt, nicht als Komplex für eine Auswahl in einem geschützeren Unterforum, auf die ich keinen Einfluss habe.

Ich kann im Internet leichter über Probleme reden, auch wenn ich dort damit nicht unbedingt hausieren gehe. Ich kann mir überlegen, was ich schreibe, und haue nicht vorschnell irgendwelches Zeug raus. Sogar meiner besten Freundin kann ich im Chat mehr erzählen als vis-a-vis.
 

Mačak

Geliebte(r)
AW: Frage 2: Vertrauen und Anonymität

Wie empfindet ihr das Vertrauensverhältnis zu Personen, deren Gesicht euch unbekannt ist?
Wie empfindet ihr die Anonymität (gerade bei neueren Mitgliedern)?
Ist es hilfreich oder eher einschränkend über das Internet über problematische Themen zu sprechen?

Hintergründe und Infos zur Umfrage findet ihr im Thema "Analyse von Elternforen für Diplomarbeit" im Kaffeeklatsch (leider darf ich noch nicht verlinken)

http://www.schnullerfamilie.de/kaffeeklatsch/201406-analyse-elternforen-fuer-diplomarbeit.html

Ist für mich grundsätzlich kein Problem. Dinge, die ich nicht preisgeben möchte, gebe ich eben nicht preis. Und was im RL jeder über mich wissen kann, ist mir auch im Netz egal.

Ich finde es im Gegenteil eher hilfreich. In meine Familie sind die Geschlechterrollen "sehr klassisch verteilt", um es mal diplomatisch auszudrücken. Und das nicht eben auf meinen Wunsch hin, aber es wird eben von mir erwartet, daß ich das Klischee erfülle. Da ist es manchmal schon sehr hilfreich, wenn man die Meinungen anderer Menschen, insbesondere anderer Frauen und Mütter, einholen kann, die unter völlig anderen Umständen leben und dadurch auch andere Erfahrungen oder eine andere Sicht der Dinge haben.
 

Brini

ohne Ende verliebt
AW: Frage 2: Vertrauen und Anonymität

Ich unterschreibe auch mal bei Salat.. :hahaha:

Genau meine Meinung :winke:
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Frage 2: Vertrauen und Anonymität

...wenn ihr alle nur bei mir unterschreibt, schreib ich am besten gleich Lins ganze Diplomarbeit, was? :hahaha::piebts:

Salat
 
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