Fördern oder nicht?!

L

LilyP

Hallo in die Runde,

also, es geht um Oli und zwar sagte mir die Tagesmutter schon immer, daß er doch viel mehr kann, als für sein Alter üblich und nun sprechen mich auch die Erzieherinnen im KiGa darauf an, daß er "überdurchschnittlich" sei und ich ihn fördern (lassen) sollte...
Bis jetzt habe ich mich einfach nur gefreut, daß er so ein "cleveres Kerlchen" ist, nun bin ich unsicher, besonders, weil ich ihn auch nicht überfordern oder gar eine "Eislaufmutti" sein möchte :???:
So kann er z.B. wirklich gut sprechen und meistens Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gut auseinanderhalten.
Er kann Farben schon lange in unterschiedlichsten Schattierungen auseinanderhalten (hellblau, dunkelblau, türkis usw.), hat einen sehr guten Orientierungssinn (so kann er mir von versch. Punkten aus genau sagen, wie man zur Omi kommt: "Da gehst du da lang, dann rechts, nochmal rechts, links und dann auf der rechten Seite, da ist Omis Haus..."), baut sehr symetrische Türme oder Tiere wie Enten oder Hunde aus Lego, wo man wirklich sofort erkennt, was es ist.
Frank hat mal den PC auseinandergebaut und ihm die Teile benannt, die er ein-u. ausgebaut hat und er erkennt sie ohne zu zögern überall wieder (das ist eine Festplatte, ein Lüfter, ein wasweißichwas...) oder er zieht logische Schlüsse, wo ich mich manchmal frage "Wo hat er denn das aufgeschnappt, das kann er doch noch gar nicht wissen...
Kürzlich wollte er im KiGa in schwieriges 3 stufiges Puzzle für Kinder ab 5 machen und die Erzieherin meinte, das er das noch nicht kann, weil er zu klein ist. Was sagt mein Sohn: "Laß mich das doch erst mal versuchen, du weißt doch gar nicht, ob ich das schon kann!" Sie ließ ihn also und er machte alles vollkommen korrekt.
Oder- noch ein letztes Beispiel- er lernt Lieder sehr schnell auswendig, hat es einmal gehört und kann es danach schon wirklich gut wiedergeben.

Soll ich ihn nun einfach "laufen lassen" oder mich wirklich umsehen, daß er noch andere Anreize bekommt.
Ich möchte nicht, daß ich ihn am Ende überfordere, andererseits saugt er Wissen auf wie ein Schwamm...
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?!

Ziemlich ratlose Grüße
Lily
 

Pilot

Bruchpilot
Hallo,

also erst einmal Gratulation zu dem cleveren Kerlchen.

Ich wuerde versuchen, diesem Schwamm mehr Input zu geben.
Gerade im letzten Stern gelesen, dass Kinder eigentlich von Natur aus gerne lernen und das irgendwann abstumpft.

Solange er Spass daran hat - lass ihn machen und unterstuetze ihn. Und, wenn es jetzt "entdeckt" ist, kann man in der Schule vermeiden, dass er unterfordert wird.

Natuerlich nicht alles auf einmal - immer eine Zusatztaetigkeit nach der anderen. Und das "Spielen" darf nicht zu kurz kommen, wenn er das noch mag.

Wie siehts mit Rechnen aus?

interessiert
Ingo (der lange im Mathe-Club war)
 
L

Lunas Mama

Hallo Lily,

ich stimme Ingo da voll und ganz zu, auf jeden Fall fördern, aber halt nicht übertreiben, ich denke man merk wenn das Kind keinen Spaß daran hat oder ob es noch mehr wissen bzw. tun möchte.

Ich meine sogar, dass es dem Kind sogar schaden kann nicht gefördert zu werden (wenn ich sich zum ein hochbegabtes Kind handelt). Häufig kommen Kinder bei denen das nicht erkannt wird sogar in Sonderschulen weil sie einem altersgemäßen Unterricht aus Langeweile nicht folgen und somit fälschlicherweise angenommen wird das Kind sei eher das Gegenteil von schlau (hoffe ich hab nicht alzu wirres Zeug geschrieben :o )

Ich hatte mich ein klein wenig mit dem Thema beschäftigt, da ich meine Kleine eigentlich auch für extrem pfiffig halte, habe mich aber bisher bei keinem getraut das Thema anzusprechen (also Kinderarzt oder so) weil ich Angst hatte, die halten mich für größenwahnsinnig oder so. Deshalb werde ich erst mal noch ein bischen abwarten.

LG
Annette
 
B

Beate

Hallo Lily,

ich würde so weiter machen wie bisher (vielleicht eine Fremdsprache anfangen?), aber darauf achten, dass er auch anderes macht, Musik, Sport...

Bei Bianca scheinen wir das gleiche "Problem" zu bekommen, sie spricht super, kann auch schon lange Farben benennen ("das ist hellblau"), kann alle Buchstaben und viele Zahlen ("19 - da wohnt Oma"), sie merkt sich auch alles (Apotheke, Schule) und erzählt ihre Bilderbücher nach.

Ich habe in der Kita Order gegeben, sie nicht zu sehr zu fo(e)rdern, sie soll sich auch austoben, andererseits macht es natürlich wenig Sinn, sie den roten Ball ins rote Feld sortieren zu lassen. :) Ich mache eigentlich nichts extra, lese halt vor und erzähle ihr alles. Aber wenn sie so weiter macht, kann sie im nächsten Jahr mit Englisch und Musik anfangen - jetzt ist sie noch zu klein, finde ich.

Liebe Grüße
 

lulu

Königin der Nacht
Lily,

ich wuerde eigentlich nichts besonderes mit dem Kind machen :???:, solange es sich nicht langweilt. Ist doch prima, als 3-jaehriger hat er die Puzzel der 5-jaehrigen zur Verfuegung :-D. Wenn er beginnt sich zu langweilen oder unzufrieden zu werden, dann wuerde ich nach fordernden Taetigkeiten fuer ihn suchen. Und bis dahin kann er vielleicht schon Interessen artikulieren? Auch weiter entwickelte oder sehr intelligente Kinder - wer weiss das in dem Alter schon? - sollten normal sein duerfen, solange sie damit gluecklich sind.
Ansonsten wuerde ich ihm einfach Rede und Antwort stehen, so lange ihr koennt, ihn mit am Compi schrauben lassen und ihm aus der Buechrei angemessene Buecher, ueber was auch immer ihn interessiert, ausleihen und mit ihm lesen. Zur Not Schach spielen oder sonst was. Falls er an Musik Interesse hat, wuerde ich hoechstens damit etwas machen, falls es bei Euch einen Musikkreis fuer so kleine Kinder gibt.

Uebrigens: Per Definition sind nur 2% der Menschheit hochbegabt. Der Standart IQ 100 wird naemlich angepasst, d.h. mit wachsender Intelligenz in der Gesamtbevoelkerung steigt auch der intellektuelle Anspruch an eine formelle Einschaetzung zur Hochbegabung, Normalbegabung oder was auch immer. So hab ich das zumindest mal irgendwo gelesen, ist aber ewig her, von daher mag ich es vielleicht nicht ganz richtig wiedergeben.

Ingo, warst Du es der die hochbegabten Sonderschueler angesprochen hat? Also, so etwas geht unter Garantie eine Verhaltensauffaelligkeit vorraus; so etwas sollte man natuerlich immer nachgehen. Neulich war in der Zeitung ein ganz netter Bericht ueber die systematische Intelligenz von Autisten (und die eingeschraenkte empatische Intelligenz), daher mehr autistische Jungs als Maedels. Das gehoert zwar nicht ganz dazu :), war aber auch interresant.

Liebe Gruesse von Lulu, die ein ganz normales Kind hat - sprich manchmal wahnsinnig clever und manchmal unglaublich beschraenkt 8O :)
 
L

LilyP

Erst mal danke für die Antworten.
@ Ingo: er kann bis 10 zählen, in diesem Breich erkennen, wieviele Finger ich hochhalte, Bonbons da liegen etc. und so ganz schlichte Sachen wie "Wenn ich dem Jan 2 gebe und eins behalte sind das 3..."
@ Annette: Davon habe ich auch schon mal gehört, allerdings scheint er sich bis jetzt nicht zu langweilen, aber er ist ja auch noch klein
@ Beate: an Musik hatte ich auch schon mal gedacht, soll ja auch nah mit Mathematik zusammenhängen...
und @ lulu: Ich habe auch ein ganz normales Kind ;-( und ich habe selbst auch nie von Hochbegabung gesprochen! Es ist nun mal so, daß ich von außen angesprochen wurde, wobei von "Überdurchschnittlichkeit" die Rede war und nicht von Hochbegabung; ich denke, das kann man in dem Alter noch gar nicht unbedingt erkennen.
Ich möchte auch nicht als abgehoben gelten, das schrieb ich bereits. Ich weiß auch nicht, ob ich jetzt dein posting mißverstehe oder du meins :???:

Ich werd ihm jetzt wohl mehr Musik anbieten und ihm einen LüK-Kasten besorgen, mal sehen, was er damit macht.
Ansonsten warte ich auf den nächsten Termin beim Kinderarzt und frage dort mal nach- ich denke, sie wird wissen, daß ich keinen 2. Einstein aus ihm machen, aber Talent, falls tatsächlich "überdurchschnittlich" vorhanden auch nicht verkümmern lassen möchte- und ich einfach nicht weiß, wie...

LG
Lily
 
L

Lunas Mama

@lulu
ich war's!! Ich wollte das auch nur kurz hier angemerkt haben, weil ich der Meinung bin dass man, wenn man das Gefühl hat sein Kind könnte evtl. mehr als nur ein bissel helle sein, dies nicht einfach weit von sich wegschieben sollte da eben im Falle des nicht rechtzeitig Erkennens so Sachen wie mir der Sonderschule oder so passieren könnten (oh ja, schon wieder voll konfus :heul: )
Selbstverständlich hast Du Recht wenn Du sagst, dass man sowsa in dem Alter noch total schlecht sagen kann, deswegen mache ich da ja jetzt auch nichts, aber man sollte es echt im Auge behalten.
@lily
Mit Fördern meine ich natürlich nicht, dass Deine Kleine Maus ein "Trainingsprogramm" absolvieren sollte (nur nicht dass mich jemand falsch versteht). So wie Lulu bzw. Du das grad geschrieben hast find ich das ganz gut (LüK-Kasten find ich klasse).

Ach ja, abschließend sei noch gesagt dass es sich natürlich total überzogen anhört wenn man von hochbegabt spricht (wie gesagt, ich wars die diese Bezeichnung hier gewählt hat weil mir nichts anderes eingefallen ist), aber so werden sie meines Wissen nunmal genannt.

Lily, haste schon mal gegoogelt, da findest Du eine Menge Infos (einfach mal hochbegabt eingeben) und da gibts dann fast sowas wie kleine Checklisten (die natürlich nur Anhaltspunkte sein sollen).


LG
Annette
 
M

Mama

Unsere Kinderdoc sagte mal das Kinder sich ihren Weg suchen...viele Sachen interessant finden und gleich perfekt können...man soll es nicht übertreiben da sie sonst in der Schule vieleicht Probleme bekommen werden wenn sie da schon alles wissen

Unsere Tochter ist 4..schreibt schon viele Wörter ,..Zählt ,Singt...hat ein gutes Erinnerungsvermögen..ist laut Kita auch ein überdurchschnittliches Kinder.....wir machen nichts ..ausser wie gehabt Lük Bandolino und und und ...halt alles was in dem Alter in Ordung ist ..allles andere machen wir Bewust nicht um unsere Tochter in keine Schiene zu stecken...wir machen nur das was sie selbst wissen will und auch selbst sich erarbeiten kann und will...

Im Kindergarten werden die Kids nach Rudlf Dreikurs erzogen und lernen alles selbst zu erreichen was sie können und wollen..schaffen sie was nicht dann wird erst Hoilfe angeboten und vieles anderes (info Dreikurs)
Dann machen sie viel Montesouri und Walldorf--alleine was die Kinder in den Kita lernen kann man ihnen zu Hause gar nicht vermitteln...

Wir lassen unsere Kind alles alleine machen und entdecken und dann bringen wir IHr was bei.....Sonderförderungen machen wir nicht .unser Kinderarzt sagte das das noch nicht erfordertlich ist ..nur im Minimalen Rahmen in dem Alter....

Unsere Tochter geht im Kita aus einmal die Woche in die Musikschule
das wird vom Kita angeboten,
unsere Tochter will ein die Englischschule gehen ....und interessiert sich brennend wir Win Tschun und andere Karatearten..aber noch haben wir sagte sie ist Kind und soll es noch bleiben..erst mit der Schule dann kann sie sicher weitere Bereiche ansteuern

Wir fangen nun an Lernprograme am Pc mit IHr zu machen und beschäftigen und viel mit Lük Bandolino..Malen Schreiben..aber nur in dem Rahmen wir es für unsere Tochter reicht ..und erst wenn sie was speziell wissen will sagen wir es IHr ..wir dränegn ihr nichts auf...nur wenn sie es aus Freien Stücken will...das sagte auch unsere Kinderdoc denn wenn sie Wissensdurst haben soll man sie auf keinen Fall STOPPEN !
Sondern mit ihnen zusammen was erarbeiten..........

So ist es bei uns

Liebe Grüsse
Yvonne
 
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