Es war ein herrlicher Frühlingstag

S

Sonnhild

Ich schreite heute zum Bericht meines Zweitgeborenen.
Im Frühjahr 1997 sollte das Kindlein geboren werden. Der für den 12.April errechnete konnte nicht stimmen, was sich auch im Verlauf der Schwangerschaft bestätigte. Doktorn änderte das Datum aber nie. Die Tage verstrichen so vor sich hin, und irgendwann schlug der 5.Mai zu Buche. An diesem Tag wurde ich in das Krankenhaus aufgenommen. Nachmittags übergab ich meiner Mama das Auto, als sie mich mit meinem Großen besuchte. Kurz darauf begannen die Wehen. Nach dem Abendbrot wollte ich mich noch etwas hinlegen, aber daraus wurde dann nichts mehr.
Bis in den Morgen ging ich auf dem Gang hin und her. Um 6.00 Uhr klingelte ich am Kreißsaal, die Wehen waren schon recht stark. Da rief ich doch glatt schnell meine Mama an, damit sie den Verlovten auf Arbeit erreicht. Es war für ihn die erste Geburt.
Gegen halb 8 kam er dann hereingeschneit. Die Schmerzgrenze war zu diesem Zeitpunkt schon ordentlich erreicht. Ich glaube, er war zu Beginn etwas verwirrt, wie sein Arm malträtiert wurde. Herrlich war das Seil, welches von der Decke hing. Daran zu baumeln, war ein echter Hochgenuß, allerdings holte einen der Schmerz doch wieder auf den Boden der Tatsachen. Und irgendwann kam der gefürchtete Druck nach unten. Mein lieber Sohn war ein Sternengucker, somit kam ich um den Dammschnitt nicht herum. Die Hebi gab sich alle erdenkliche Mühe, ich spüre heute noch, wie sie ihren zitternden Unterarm gegen meinen Damm preßt. Nach ein paar Preßwehen, war der Schatz da. Um 9.45 Uhr verkündete die Hebamme "Es ist ein Junge". Dieser Junge sah durch das falsche Liegen aus wie ein SChlumpf. Er war richtig blau, und der Kopf nach hinten gezogen. Aber das eigene Kind ist ja sowieso immer das Schönste. Noch bevor ich den KS samt Kind verlassen habe, hatte sich der Kopf gerichtet. Der kleine Mann war 3720g und 52 cm. Und wir waren mal wieder die glücklichsten Eltern der Welt.
 
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