es tut so weh

T

Tinili

Hallo,

vor 6 Jahren ist mein Bruder verstorben (32 Jahre an Bauchspeicheldrüsenentzündung), er hinterliess eine Frau, ein 1,5 Jahre altes Kind und meine Schwägerin war damals in der 8. Woche schwanger.

Nun war meine Schwägerin mit Neffe (8 Jahre) und Nichte (5,5) bei uns. Meine Nichte und mein Neffe werden meinem Bruder immer ähnlicher, nicht nur vom Wesen als auch vom Aussehen.

Eine Aussage meiner Nichte hat mich schwer getroffen: sie sagte zu meiner Tochter: ich liebe Dich bis zum Himmel zu meinem Papa.
Ich musste mich abwenden, sonst hätte ich heulen müssen, sitz gerade mit Tränen hier.

Aussage meines fussballspielenden Neffen nach einem Fussballspiel, bei dem fast nur Papas waren: ich wünsch mir einen jungen Papa, der mit mir zum Fussball geht, aber jung muss er sein, damit er nicht so früh stirbt.

Ich freue mich immer, wenn sie zu uns kommen, aber es wird sehr schwer.

lg Tina
 

Elchen

Aufraffbremse
AW: es tut so weh

:(
Ich kann nicht wirklich mitreden, aber ich kann es mir vorstellen wie weh es tut!
 

hexlein

immer da wo´s brennt
AW: es tut so weh

Ich glaube Dir wie schwer es ist. Vor allem wenn die Kids ihm immer ähnlicher sind. Aber versuche es so zu sehen ... er lebt in ihnen weiter. Sie tragen ihn in ihren Herzen. Er wird nie vergessen sein.

Ich drück Dich mal wenn ich darf
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: es tut so weh

Darf ich mal doof fragen: was wird dir schwer? Daß sie deinem Bruder so ähnlich sind? Was, glaubst du, empfindet wohl deine Schwägerin dabei?
Was trifft dich an der liebevollen Aussage deiner Nichte? Ist das nicht ein wundervolles Kompliment?

Wenn ich dich so lese, klingt für mich ein "eigentlich wäre es mir lieber, wenn sie nicht kommen, weil es mich so sehr berührt" zwischen deinen Zeilen. Deine Schwägerin und ihre Kinder müssen tagtäglich mit der Abwesenheit ihres Vaters/Mannes leben. Ich glaube nicht, daß es ihnen leichter fällt als dir.

Salat
 

Corinna

Forenomi
AW: es tut so weh

:troest:

Ja, es ist schwer, mit solchen Aussagen umzugehen!
Und es tut weh!

Aber sieh es mal von der anderen Seite:

Da sind zwei Kinder, die ihren Vater so verdammt früh verloren haben und ihn offensichtlich auch höllisch vermissen - jeden Tag, in 1000 Situationen!

Deine Nichte hat dir in meinen Augen ein Riesen-Kompliment gemacht: Wer liebt schon bis zum Himmel und dem eigenen Papa?!
Dein Neffe will im Grunde keinen anderen Papa, er will SEINEN - der ist aber nicht mehr greifbar und gerade an solchen Tagen wie auf dem Bolzplatz kommt sowas besonders stark hoch.

Ich würde mich nicht abwenden!
Ich würde die Tränen fließen lassen und sagen: "Weißt, ich vermisse euren Vater, meinen Bruder auch ganz arg!"

Die Kinder spüren eh, wenn ein Erwachsener versucht, seine Gefühle zu überspielen...
Mit deinem "Verstecken" vermittelst du ihnen in meinen Augen, daß es "besser" sei, nicht über Papa zu sprechen.

Bleib offen für die beiden und für ihr Bedürfnis, ihrem Papa "nah" zu sein - über DICH und das, was DU ihnen über ihn erzählen kannst, wie ER als Kind war, wie viel Ähnlichkeit sie mit ihm bekommen haben und daß es doch sooo schön ist, daß er auf diese Weise bei euch bleibt!

Die Kindesmutter scheint das Andenken an den Vater aufrecht zu erhalten.
Dann solltest du ihn doch nicht "totschweigen", oder?
 
T

Tinili

AW: es tut so weh

Hallo,

schwer ist es zu sehen müssen, wie sie meinem Burder immer ähnlicher werden. Meine Schwägerin kannte meinen Bruder nicht, als er noch ein Kind war, klingt jetzt blöd, aber wer weiss, wie beide als Erwachsene aussehen. Habe auch schon darüber mit meiner Schwägerin gesprochen. Meine Schwägerin hat mir erzählt, dass sie nun mittlerweile ein neues Leben führen kann. Ich rede viel mit meiner Schwägerin über meinen Bruder,. Die Aussage meiner Nichte hat mir weh getan, nicht das Kompliment, sondern dass sie nie eine Vorstellung von ihrem Papa haben wird, weil er ja im Himmel lebt, ich finde es schön, dass sie sehr unbefangen darüber sprechen kann.

Leider gibts nicht viele Fotos von meinem Bruder, er liess sich ungern fotografieren.

Ich freue mich immer riesig, wenn sie alle bei uns sind.

lg Tina
 
T

Tinili

AW: es tut so weh

:troest:

Ja, es ist schwer, mit solchen Aussagen umzugehen!
Und es tut weh!

Aber sieh es mal von der anderen Seite:

Da sind zwei Kinder, die ihren Vater so verdammt früh verloren haben und ihn offensichtlich auch höllisch vermissen - jeden Tag, in 1000 Situationen!

Deine Nichte hat dir in meinen Augen ein Riesen-Kompliment gemacht: Wer liebt schon bis zum Himmel und dem eigenen Papa?!
Dein Neffe will im Grunde keinen anderen Papa, er will SEINEN - der ist aber nicht mehr greifbar und gerade an solchen Tagen wie auf dem Bolzplatz kommt sowas besonders stark hoch.

Ich würde mich nicht abwenden!
Ich würde die Tränen fließen lassen und sagen: "Weißt, ich vermisse euren Vater, meinen Bruder auch ganz arg!"

Die Kinder spüren eh, wenn ein Erwachsener versucht, seine Gefühle zu überspielen...
Mit deinem "Verstecken" vermittelst du ihnen in meinen Augen, daß es "besser" sei, nicht über Papa zu sprechen.

Bleib offen für die beiden und für ihr Bedürfnis, ihrem Papa "nah" zu sein - über DICH und das, was DU ihnen über ihn erzählen kannst, wie ER als Kind war, wie viel Ähnlichkeit sie mit ihm bekommen haben und daß es doch sooo schön ist, daß er auf diese Weise bei euch bleibt!

Die Kindesmutter scheint das Andenken an den Vater aufrecht zu erhalten.
Dann solltest du ihn doch nicht "totschweigen", oder?


Nein, totgeschwiegen wird er nicht von mir, im Gegenteil, aber es fällt mir halt schwer darüber zu sprechen ohne zu weinen.

lg Tina
 

Corinna

Forenomi
AW: es tut so weh

Dann weine!

Es ist in Ordnung, wenn du diesbezüglich deinen Gefühlen freien Lauf läßt!
Wenn du jetzt weinst, kannst du irgendwann über ihn sprechen, OHNE daß du weinen mußt!
 
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