Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

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Kati

Dauerschnullerer
AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Und genau bei solchen Erlebnissen, geht mir der Knoten im Magen nicht davon weg, dass ich denke
"dass es für sie OK war so wie es war und dass für sie die Entscheidung gefallen war"
denn, anders als den meisten Leuten hier, ist mir: "was mir nicht gut tut, kann für das Baby nicht gut sein", nicht genug bzw eine einfache Ausrede, um sich selbst vieles leichter zu machen.................

Der Satz "dass es für sie OK war so wie es war und dass für sie die Entscheidung gefallen war" hört sich für Dich vielleicht einfach an.

Aber für mich bedeutet er 32 Wochen Überlegungen und innerliches Ringen, schlaflose Nächte, lange Gespräche mit meinem Mann etc. . Keiner macht sich eine solche Entscheidung leicht. Aber ich finde es gut und wichtig, dass man irgendwann zu einer Entscheidung kommt. Denn eins wissen wir doch alle: Für unsere Kinder müssen wir stark und klar sein.
 

Nemo

nah am See
AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Liebe Kati,

ich kann dich verstehen und die meisten Dinge sind bereits gesagt worden. Versuch die ganze Geschichte gelassen anzugehen. Du mußt doch nicht im vorhinein eine Entscheidung treffen. Entscheide spontan, wenn du deinen Zwerg im Arm hälst.. Es wäre schön, wenn es klappt mit dem Stillen. Aber es ist auch völlig ok wenn nicht. Du scheinst mir nicht der Typ zu sein, der es sich zu leicht macht mit der Entscheidung und hast bestimmt das Wohl deines Kindes und nicht nur dein eigenes im Kopf. Ich finde Stillen toll und wichtig. Aber bei uns hat es eben auch nicht geklappt und ohne daß ich es wollte, hat sich meine Angst vor dem Stillen und den Schmerzen natürlich auch auf unseren Zwerg übertragen. Mir ist es definitiv erst gelungen eine richtig intensive Beziehung zu Matleena aufzubauen, als ich mir den Druck genommen habe und angefangen habe zuzufüttern. Ich würd es bei einem zweiten Kind versuchen, aber nicht nochmal auf Biegen und auf Brechen..Ich glaube aber, das ist etwas, was man erst versteht, wenn man selbst schon ein Kind hat und weiß, daß Stillen eben nicht immer und für jeden toll ist. Von daher, hab ein bißchen Verständnis für die, die nur die schönen und innigen Bilder von Müttern kennen, die lächelnd ihr Kind stillen..

Liebe Grüße
Sandra
 
J

Jana2004

AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Hmmm, da gehen ja die WOgen auf und nieder.

Tja, bei allen Dingen, die Kinder betreffen, denke ich, ist es eben nicht nur Scahe der Mutter zu entscheiden - sondern das Kind ist mitzuberücksichtigen - beim Wunschkaiserschnitt sollte das Risiko für Mutter und Kind genauso berücksichtigt werden, wie der Wunsch der Mutter nach einer scheinbar einfacheren geburt... und beim Stillen ists genauso.

Stillen tut den Kindern gut, und daher ist es mit Recht als die beste Alternative ein baby grosszuziehen propagiert.

Was einen, wenn s nicht klappt, niciht mit schlechtem Gewissen überziehen sollte - aber im Vorfeld schon dazu bringen sollte, sich zu überlegen - warum wars so schlecht.

60 h zum Beipsiel sind nicht sehr lang, vom Milcheinschuss gesehen her.... es ist eher normal dass da nicht allzuviel kommt. Falsch ist eher die Erwartung, dass stillen von Anfang an problemlos klappt - tuts nämlich bei den wenigsten.....
und wenns dann die ersten paar Tage nicht so läuft, wird zu schnell aufgegeben (okay, du hast es länger probiert)

Vielleicht hilft es , sich zu sagen, dass es nicht einfach ist - aber das es MIttel gibt die Schwierigkeiten zu überwinden....

tee undmilch find eich nicht oerfekt - aber zum beispiel Wasser und ein bisschen Glukoselösung..... und gleichzeitig ganz sparsam stillen und eine gute sanfte Milchpumpe - dann kommt das schon ganz anders ingang als wenns von anfang an nur weh tut, und das Kind schreit frustiert....

Bei mir hats auch nicht geklappt - sohnemann wolltepartoutnicht trinken, konnte gar nicht, weil er eine verschlampte nicht entdeckte gelbsucht hatte und nur vor sich hindämmerte und die schwestern nur sagten - freun sie sich doch, schlafen sie erstmal aus, der kommt schon noch...

Dann fing ich nach drei (!) Tagen endlich an abzupumpen, um die Milch in Gang zu bringen und mein mann fing heimlich an, dem kleinen wasser einzuträufeln, weil die schwestern immer meinten . nö brauch der nicht...
Irgendwann kam dann endlich Milch und sohnemann bekam zum stärken abwechselnd die Flasche abgepumpte mumi und glucose- bis er keine brust mehr wollte, weil das ja viel anstrengender war....

An dem Punkt habe ich aber weiter gemacht, und ihn einfach immer wieder angelegt - und dann trank er endlich nach einer Woche an der brust....... dazu war er aber auch erst nach der stärkungsphase in der Lage.

UNd - klar tats weh - dieses erste ansaugen. Himmel und hölle, echt nicht schön, hat mir auch keiner gesagt.... aber mit der zeit wurde es immer besser - und zum schluss habe ich 21 Monate gestillt, und das abstillen war dann auch ganz ohne probleme - ich hatte keine lust mehr, hab ihm gesagt, ne jetzt gibts nix, gleich bekommst du frühstück und das wars....
Ein harter Anfang - aber alles danach war es wert, vom Durchfall, bei dem ich ihn einfach weiterstillen konnte, bis zum hochsommer , wo er immer und jederzeit sein schlückchen nehmen konnte, bis zu dem überall schönen und unkomplizierten stillen, zu dem es erst nach Überwindung einiger Probleme wurde.

Vielleicht findest Du auch einen weg - die einzelnen Probleme (Milcheinschuss, energiedefizit des neugeborenen überbrücken, schmerzhaftes saugen, stillhütchen... ) eines nach dem anderen zu überwinden.... es liegt ja nicht am stillen per se, sondern daran, dass bei dir wohl von den schwestern viele Fehler gemacht wurden.

Ich wünsch Dir :wehr dich gegen schlechte beratung und ruppige schwestern, aber nicht gegen das stillen.


wie auch immer - alles gute.
 

Anthea

die-mit-dem-Buch-wandert
AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

...so wie Geburtswehen und zweitens kann man da Paracetamol bis zum Abwinken gegen nehmen - deshalb auf mittlerweile 14 Monate glückliches Stillen zu verzichten, hätte mir gänzlich absurd erschienen...

Du glaubst nicht wirklich, das man seinem Baby mit Pre-Milch mehr schadet als mit Paracetamol-Tabletten bis zum abwinken, oder??? :ochne:


Ich hab bei Jana auch die Einstellung gehabt, wenn's klappt dann gut, wenn nicht auch gut. Jana hat aber nicht mal Ansätze gemacht meine Brust zu wollen und auch mit Flasche hatten wir die ersten Tage arge Probleme bis wir MAM-Sauger ausprobiert haben. Und so fiel mir die Entscheidung letztendlich leicht. Gut war es auch, sonst hätte Chris nach 4 Monaten arg zu tun gehabt mit einer zwangsentwöhnten Jana (Ich=Krankenhaus).

Jeder sollte das mit sich ausmachen und gut ist. Wenn ich mir nur hier im Thread so die Beiträge ansehe, überleg ich mir fast schon ganz stark, ob ich wirklich um jeden Preis mein evtl. 2. stillen würde/möchte (wohin ich eigentlich tendiere).

Selbstquälerei um jeden Preis kann ja nu auch nicht die Lösung sein und die Zeiten sind zum Glück längst vorbei in denen ein Kind sterben mußte, weil es "trinkschwach" war oder die Mutter nicht genügend Milch hatte (um auch mal die negative Seite der "Naturvölker stillen doch auch/haben doch auch gestillt"-Argumentation zu erwähnen).

Liebe Grüße,
Karin
 

Micky

schneller in Kanada als in Berlin
AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Du glaubst nicht wirklich, das man seinem Baby mit Pre-Milch mehr schadet als mit Paracetamol-Tabletten bis zum abwinken, oder??? :ochne:

Häh...wie jetzt? Was?
Hab ich sowas geschrieben - irgendwo überhaupt irgendwas über Premilch gesagt? Kannn nicht sein, weil ich mich damit überhaupt nicht auskenne - hier hat ja noch nie irgendwer Premilch getrunken...................:verdutz:

Zum Paracetamol sage ich nur, dass ich den Professor gefragt hab, ob es normal ist, dasss mir die NAchwehen genauso weh tun wie die Gebutswehen -ich hatte Angst, da stimmt etwas nciht, denn das hatte mir vorher keiner gesagt- und er daraufhin bejahte und mir -wie schon meine Hebamme und Gyn in der SS- versicherte, ich solle ne halbe Stunde vorm Stillen ruhig ne "Ladung" Paracetamol ordern, da es dem Baby überhaupt nicht schade und es mir etwas erträglicher mache :jaja:

:winke:

P.S. und doch....ich würde mich selbst quälen, um zu stillen :) Aber wie ich oben schrieb, ich glaube, unser aller Toleranzgrenze ist verschieden, und bis ich etwas, von dem ich denke, es ist das Beste für mein Kind als Quälerei empfinde, dauert es sehr sehr lang......
 
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Kati

Dauerschnullerer
AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

60 h zum Beipsiel sind nicht sehr lang, vom Milcheinschuss gesehen her.... es ist eher normal dass da nicht allzuviel kommt. Falsch ist eher die Erwartung, dass stillen von Anfang an problemlos klappt - tuts nämlich bei den wenigsten.....
und wenns dann die ersten paar Tage nicht so läuft, wird zu schnell aufgegeben (okay, du hast es länger probiert)

Ähm...Du hast da was falsch verstanden. Ich habe nicht 60 Stunden auf den Milcheinschuss gewartet, sondern mein Kind hat 60 Stunden GESCHRIEN und NICHTS zu Essen/Trinken bekommen !!!
Es wäre fast VERHUNGERT.
Ich habe nach der Geburt 60 Stunden lang ein schreiendes Baby auf dem Arm gehabt, nicht geschlafen, selber nichts gegessen, nur getrunken wie ne Verrückte. Meine Brustwarzen haben geblutet, weil ich gezwungen wurde, eine Nacht lang durch zu stillen (obwohl NICHTS aus der Brust kam).

Als ich zu Hause war, haben wir natürlich weiter auf den Milcheinschuss gewartet. 4 Wochen lang. Täglich 4 Liter getrunken, natürlich alles, was milchbildend etc. ist und gepumpt.
So lange hätte ich mein Kind ja wohl kaum mit Wasser und Glucoselösung hinhalten können.....und es kam durchs Pumpen auch nichts in Gang. Da war einfach nix.

Das Problem war - und das habe ich damals zu spät erkannt - der Zug war schon längst abgefahren.
Niklas wollte meine Brust eigentlich schon im Krankenhaus nicht mehr. Da kam ja nix raus - hat er gelernt. Und zu Hause schrie er dann bei jedem Anlegen wie blöd. Es war einfach nur ein einziger schrecklicher Krampf.

Ich hatte nicht das Gefühl, ihm damit etwas Gutes zu tun, sondern, ihn damit zu quälen.
 
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Kati

Dauerschnullerer
AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

P.S. und doch....ich würde mich selbst quälen, um zu stillen :) Aber wie ich oben schrieb, ich glaube, unser aller Toleranzgrenze ist verschieden, und bis ich etwas, von dem ich denke, es ist das Beste für mein Kind als Quälerei empfinde, dauert es sehr sehr lang......

Sorry, ich will Dich damit nicht angreifen. Aber ich würde sagen, dass nicht nur die Toleranzgrenze verschieden ist, sondern auch die Grenze des Urteilsvermögens. Denn was man selber noch nicht erlebt hat, kann man einfach nicht beurteilen. Man kann es sich nur vorstellen. Das ist ja auch normal.
Du hast Dein Kind noch nicht knapp vorm Verhungern gesehen, als es 3 Tage alt war und daher hast Du völlig andere Ausgangspunkte als jemand, der das hat.
Ich zum Beispiel könnte jetzt sagen "ich weiß nicht, warum so viele Frauen sich bei der Geburt so anstellen, es tut halt weh, aber da muss man durch"
(ich KÖNNTE, WÜRDE ich nie sagen!) Denn ich habe eine wunderschöne Geburt gehabt und die Schmerzen waren weniger als ich dachte. Nun hab ich allerdings auch eine sehr hohe Schmerzgrenze, das heißt, ich halte seehr viel aus.
Aber dennoch habe ich höchsten Respekt vor den Frauen, die so große Schmerzen ertragen und würde darüber nie urteilen.
 

Kati

Dauerschnullerer
AW: Es scheint ein Verbrechen zu sein, dass ich nicht stillen möchte....

Ich möchte nochmal betonen, dass ich Stillen nach wie vor für das Beste fürs Baby halte und nicht behaupten möchte, dass Stillen nicht gut fürs Baby ist oder dass man es lieber nicht erst groß probieren sollte.
Und ich finde es wunderschön, wenn Mütter eine zärtliche Stillbeziehung zu ihrem Kind aufbauen können. Ich bedaure es zutiefst, dass ich das nicht konnte.
Stillen ist eine ganz natürliche Sache. Aber mein Sohn wäre gestorben, wenn es nach der Natur gegangen wäre.

Und die Qual für Niklas war so groß durch meine krampfhaften Stillversuche, dass ich es so weit keinesfalls nochmal kommen lasse und diesmal mit gesundem Menschenverstande eine Grenze setze.
 
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