Die schnelle Pia!Krankenhausgeburt

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daniquaela

Geburt von Pia am 22.12.2003

Es ist noch nicht lange her und ich bin glaube ich immer noch dabei dieses Erlebnis Geburt zu verarbeiten, dennoch möchte ich, jetzt wo alles noch frisch ist, allen werdenden Müttern Mut machen – Es gibt nicht nur schmerzvolle, langwierige, Geburten, sondern auch solche wie meine. Und das beim ersten Kind.

Termin war der 21.12.03 und dieser Tag verging wie man es so oft hört, ohne dass sich etwas rührte. Ich hatte nun das Glück, dass besonders die letzten 4 Wochen der Schwangerschaft wirklich stressfrei und vor allem unbeschwerlich waren. Das lästige Sodbrennen, das ich seit dem 4.Monat hatte, hatte durch den gesunkenen Bauch nachgelassen und die Rückenschmerzen waren wir weggeblasen. Dennoch hatte ich so gehofft, dass unser Schatz vielleicht eine Woche eher kommen würde, da so kurz vor Weihnachten nicht der beste Zeitpunkt zum Kinder kriegen ist.

Als nun der ET vorüber war, hab ich mir innerlich gesagt, dass unsere Pia (wir wussten ab dem 6.Monat dass es ein Mädchen werden sollte) erst nach Weihnachten kommen sollte. Aber da hatte ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. In der Nacht vom 21. auf den 22. bin ich ca. jede Stunde aufgewacht und hatte ein Ziehen, das sich anfühlte wie die Vorwehen, im Bauch. Das ließ sich aber gut ertragen und so bin ich immer wieder eingeschlafen und habe mir gesagt, dass die lästigen Vorwehen auch wieder vorbei gehen!

Morgens hatte ich einen Vorsorge Termin in der Klinik. Ich fuhr also mit meinem Mann in die Klinik, die „Vorwehen“ ließen auch allmählich nach, wo ich untersucht wurde und der Arzt feststellte, dass mein Muttermund bereits 2-3 Finger breit offen war und der Schleimpfropf bei der Untersuchung abging. Er versprach, dass es vor Weihnachten noch kommen sollte. Nun war es also konkret. Unsere Tochter sollte also in den nächsten 2 Tagen zur Welt kommen. Angst, Freunde und Unsicherheit mischten sich bei mir. Er schickte mich dennoch erst mal wieder nach hause, da es ja noch dauern könnte.

Also fuhren wir wieder nach hause, wobei ich erst noch zum Friseur musste, da ich den Termin noch vor der Entbindung hinter mich bringen wollte, da ich hinterher wohl so schnell keine Zeit mehr hatte. Auf dem Stuhl beim Friseur wurde es dann doch sehr unbequem, da sich alle 3 Minuten ein echt unangenehmes Ziehen im Kreuz und im Bauch bemerkbar machte.

Zu hause angekommen, bin ich dann erst mal in die Wanne wo der Rest des Schleimpfropfes abging (igitt!) und ich mittlerweile nicht mal mehr sitzen konnte, geschweige denn liegen. Es wurde Zeit, auf die Uhr zu gucken. Alle 3 Minuten eine Wehe, aber immer nur 20 – 30 Sekunden lang. Das konnten keine Geburtswehen sein!! Da man ja immer überall liest und hört, dass eine anständige Wehe mindestens 60 Sek. dauern muss.

Als es dann 13.00 Uhr war und die Wehen im Abstand von 2-3 Minuten kamen und ca. 40 Sekunden lang waren, hielt mein Mann es dann nicht mehr aus und wollte unbedingt in die Klinik fahren, also ich hätte bestimmt noch ne Stunde gewartet, ich konnte die Wehen mit atmen gut ertragen. Also fuhren wir in die Klinik wo ich erst mal ans CTG gelegt wurde. Die 20 Minuten auf dieser harten Pritsche kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Und auf dem Wehenschreiben nur ganz kleine Hügel zu sehen! Ich hab nur gedacht, wenn das noch gar keine richtigen Wehen sind, wie fühlen sich dann richtige an??

Nach einer Weile kam eine Hebamme zur Untersuchung rein, sie guckte auf die Aufzeichnungen vom CTG und meinte, man könnte schon eine Regelmäßigkeit erkennen und die Wehen seien wohl richtige Geburtswehen. Sie wollte dann den Muttermund tasten und währenddessen ist mir dann die Fruchtblase geplatzt. Das entsetzte Gesicht der Hebamme werde ich nie vergessen! Da hatte weder sie noch wir mit gerechnet. Dann meinte sie, der Muttermund sei fast vollständig eröffnet und sagte zu meinem Mann, er solle mich schnell anmelden im Krankenhaus, schnell meine Tasche aus dem Auto holen und schnell wieder kommen, sonst würde er die Entbindung seiner Tochter verpassen. Ich bin dann mit der Hebamme in den Kreißsaal, auf dem Weg dahin lief nochmals Fruchtwasser ab. Im Kreißsaal meinte sie dann, ich könne mich auf das Bett legen, nur das war überhaupt nicht möglich! Ich konnte unter den Wehen weder sitzen noch liegen. Stehend waren die Wehen für mich am besten zu ertragen. Dann, nach ein paar Wehen, sagte sie dann ich könne pressen.

Das war für mich der „schlimmste“ Teil der Entbindung, da ich nicht wusste, wie ich den Druck, den ich auf einmal auf dem Darm hatte, kompensieren sollte. Auch mein Mann, der mittlerweile wieder da war, konnte mir mit im Geburtsvorbereitungskurs erlernten Entspannungsmassagen nicht helfen, da ich keine Berührungen haben konnte. Ich war einfach nur froh, dass er bei mir war. Irgendwann, nach 5-6 Presswehen, sagte die Hebamme dann zu meinem Mann, er solle gucken kommen, das Köpfchen gucke schon raus. Das war bei mir der Zeitpunkt, wo ich das Gefühl hatte, nicht mehr pressen zu können. Die Hebamme sagte, ich solle noch einmal pressen, das tat ich und schon war unsere Pia geboren.

Nach nicht einmal 1,5 Stunden hatten wir unsere kleine Tochter bei uns. Die Hebamme meinte, sie hätte selten so ein ungestresstes Kind gesehen, aber wodurch sollte sie auch gestresst sein? In so kurzer Zeit! Und das beste, die Hebamme meinte, sie hätte nicht geschnitten und sie würde glauben, ich wäre nicht gerissen. War ich froh! Dann hat der Gynäkologe aber noch einmal nachgeschaut und es war doch ein wenig gerissen so dass er doch nähen musste. Aber nur ein ganz kleiner Riss. Das war auch nur halb so schlimm wie ich es erwartet hatte.

Dann hatten mein Mann und ich ganz viel Zeit, unsere kleine Pia kennen zu lernen, wir sind allerdings nur 2 Tage im Krankenhaus geblieben, da wir Weihnachten doch mit unserer Süßen zu hause verbringen wollten. Das war wirklich das schönste Weihnachtsgeschenk das ich je bekommen habe.

Ich wünsche jeder werdenden Mutter so eine Entbindung wie ich sie hatte. Was ich nur empfehlen kann, ist geburtsvorbereitende Akupunktur. Ich habe das gemacht und es hat ja anscheinend gut angeschlagen.
 

Brini

ohne Ende verliebt
Super schöner Geburtsbericht! :jaja:

ich hatte das gefühl, nebenbei gestanden zu haben :)

Herzlichen Glückwunsch noch zur schnellen Pia und herzlich willkommen im Forum :D

Grüssle Sabrina
 
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