Das Dogma vom alleine Im-Bett Einschlafen

talnadjöfull

Bücherwurm
Manchmal bekommen wir es nachts mit, dass Céline wach wird. Sie setzt sich meist auf und guckt ziemlich verschlafen zu uns rüber. Manchmal sinkt sie gleich wieder zurück und schläft weiter, manchmal macht sie sich auf den Weg zu uns und schläft nicht selten an unserem Fußende schon wieder ein (bricht also unterwegs zusammen *g*).

Gut schlafen tut sie in ihrem Bett allerdings nur, wenn in einer Ecke am Kopfende der Riesenteddy ihrer Tante sitzt. Fehlt der, ist sie nach einer halben Stunde wieder wach und draußen. Sie braucht also etwas woran sie sich mit dem Kopf ankuscheln kann.
 
J

Jana2004

Hallo, erstmal danke für die vielen Antworten!

Also cyrus ist jetzt genau neun Monate alt. Durchgeschlafen hat er mit vier Monaten genau eine Woche lang, dann ging die Zahnerei los, und nach jedem zahn gabs kurze besserschlafzeiten, und dann kam auch schon der nächste - jetzt sind acht und der erste Backenzahn drückt....

Wenn er auch nie länger durchgeschlafen hat, so gabs mit dem einschlafen selten Probleme: ich hab ihn gestillt, dabei ein paar Liedchen gesungen und meist war er beim vierten Lied in tiefem schlaf, wenn nicht, dann hab ich ihn abgedockt, noch ein bissl gewiegt, und dann schlafend hingelegt - dauert in der regel so fünfzehn minuten - bei problemen länger.

In letzter zeit hab ich das ein bisschen abgeändert, damit ihn auch papa oder oma schlafen legen können, und docke ihn ab, bevor er schläft - dann schimpft er kurz und lässt sich dann schaukelnd zum schlaf bringen, vom mir oder papa...

Da ich das durchschlafen ermutigen wollte, hab ichs immer wieder mal probiert mit hinlegen - aber wie gesagt, dass kann er gar nicht leiden - er ist dann richtig unglücklich, und statt problemlos in den Schlaf geschaukelt. haben wir dann längeres gekreische, dass sich dann nur schwer beruhigen läßt, auch danach wieder auf dem Arm nehmen, hilft nicht mehr sehr gut... er ist dann schlecht gelaunt und mißtrauisch - jede abwärtsbewegung löst dann größte tränen aus.

Mittlerweile denke ich, manche Kinder brauchen einfach diese Zuwendung, auf dem Arm einzuschlafen... Danke für den link zu der alten Diskussion, dort fand ich eine Bemerkung von Nimu, die mir treffend scheint:

Ich habe festgestellt, das sehr rigide Mütter, eigentlich ängstliche Mütter sind. Ihre Erziehung wird gesteuert durch verschiedene Ängste.

Und Mütter die eher lax sind erlebe ich als Menschen mit großem Vertrauen in sich und in ihre Kinder. Die sind auch die die lax sagen können, "wird schon!" ohne in jeder Komplikation sofort eine Maßnahme zu ergreifen.


Hmmm, das sagte mir etwas: schliesslich haben wir für Cyrus eine sehr gut funktionierende methode, ihn zum Schlafen zu bringen, entspannt, harmonisch und kuschelig..... dass ich ihn unbedingt dazu bringen wollte, alleine im Bett einzuschlafen (obwohl ich mir insgeheim dachte, dass das wohl doch nicht optimal ist, für ein baby, einfach so ganz alleine einzuschlafen, sondern ängste auslöst), hatte viel mit meiner Angst zu tun: JETZT wiegt er ja nur acht kilo - und es ist kein Problem ihn auf dem Arm zu schaukeln, aber WAS SPÄTER wenn er 15 kg oder mehr wiegt.....?


Dabei fiel mir auch wieder ein, dass er ide ersten vier Monate bei uns im Bett geschlafen hat - da war es auch so, dass man mir im Krankenhaus, nekanntenkreis und divesen büchern eingeredet hat - BLOSS nicht im ELternbett! - So schlief er denn die ersten zwei Nächte, jämmerlich weinend, immer nur kurz einnickend, in seinem Stubenwagen, und wir litten. Am zweiten Tag sagten wir uns - so gehts ja woghl nicht, das arme Kind, und seit dem schlief er bei uns. Erst ist er immer mit uns schlafen gegangen, dann mit der zeit wurde er immer früher müde, bis ich ihn irgendwann schlafend ganz alleine inunser großes Bett legte - da er dann auch ein paar stunden alleine darin geschlafen hat, dachte ich mir - JETZT ist er auch so weit allein im Stubenwagen zuschlafen - und von dem Tag an, schlief er ohne gejammerim Stubenwagen. Ohne dass wir irgednwelche Programme durchgeführt hätten.
In Krisenzeiten (Zahn- Bauchscmerzen, Fieber...) kam er immer zu uns ins bett - gings ihm besser gings ohne Probleme zurück in den Stubenwagen. Genauso unproblematisch war später der Umzug in sein Kinderbett.

Nur - ALLEINE einschlafen ging nie. Immer auf dem Arm, der schulter oder an der brust.

Da ich jetzt auf dem Zahnfleisch krieche, liegt an seinem immer kürzeren Schlafetaapen - auch als er durchgeschlafen hat, war er vorher in den schlaf gestillt worden.

Auch jetzt, wenn er auf dem Arm eingeschlafen ist - merke ich, dss er durchaus weiterschlafen kann, wenn er nachts aufwacht - zwar nicht immer, aber doch auch ein paar mal...

Na, die optimale Universal-Lösung gibts wohl nicht.... sondern nur die ganz individuelle auf das jeweilige Kind bezogene....

Liebe grüße, jana
 
G

Giovanna

Hallo Jana!

Du hast ne tolle Einstellung zu eurem Baby :prima: ! Wirst sehen, wenn die Zähne alle durch sind, geht auch das Schlafen wieder viel besser. Bei uns wars jedenfalls so.

Das Zitat von Silke (Nimufrosch) find ich auch ganz treffend. Wenn man davon ausgeht, dass ohnehin alle Kinder (in ihrem eigenen Tempo) danach streben, selbständig zu werden, kann man sich ruhig zurücklehen und das Kind bestimmen lassen, welche Inputs und Hilfestellungen es von den Eltern wann braucht. Und die gutgemeinten Ratschläge von Außenstehenden dankend abwinken.

lg, Johanna
 

nici

keiner Titel
Wenn ich darf, möchte ich hier nochmal etwas erzählen, was ich vor einer Weile schon mal erzählt habe.

Ein älterer Herr, ein Pfarrer, den ich während meiner Trauerarbeit kennengelernt habe, sagte einmal zu mir: "Die schönste Erinnerung, ide ich an meinen Vater habe ist, daß ich in seinen Armen einschlafen durfte."

Dieser eine Satz hat mich sehr geprägt, wobei ich es bei Luca instinktiv genau so eh schon gemacht habe: er ist in meinem Arm eingeschlafen solange er das wollte. Und ich hab diese innige Zeit mit ihm genutzt um am Ende des Tages ein wenig zu mir selbst zu kommen.

Lieben Gruß
Nici
 
C

cintsa

Hallo,

das mit dem Alleine einschlafen beschäftigt uns auch gerade sehr.

Anfangs klappte das richtig gut, aber seit Adrian krabbeln kann (und das ist schon seit gut 2 Monaten so), tut er sich Abends ziemlich schwer.
Nachmittags ist es kein Problem, da kann ich ihn in sein Bett legen, er zappelt noch ein bißchen und schläft.

Aber Abends ist das einfach nicht zu machen. Da gibt es ein Theater, kann schon zwei Stunden dauern und er schläft nicht.

Irgendwie hatten wir dann immer im Hinterkopf, daß er es ja alleine können muß, nur nicht so nachgeben, sonst tanzt er uns später auf der Nase rum usw.

Inzwischen ist mir das egal.

Meine Mama sagte mir, wenn Adrian bei ihr schläft, ist er in 10 min eingeschlafen. Sie nimmt ihn immer auf den Arm und er schläft an sie gekuschelt ein.

Adrian schläft jetzt auch schon eine Weile auf meinem Arm ein, dicht an mich gekuschelt. Lieber sitze ich so 10 min und halte ihn im Arm, als daß der Kleine sich so quält, um in den Schlaf zu kommen. Er scheint das ja zu brauchen.
Und es ist ja eine schnelle und gut funtionierende Methode um ihn zum schlafen zu bringen. Außerdem findet nicht nur Adrian das toll, auch finde das unheimlich schön, wenn der Kleine so an mich gekuschelt ist.

Und ansonsten kann ich mich ja nicht beklagen, wenn er erstmal schläft, schläft er bis 7.30 Uhr durch.
 
J

Jana2004

Liebe Nici, liebe Johanna, danke für Eure aufmunternden Worte....

Es fällt mir jetzt wieder leicht, an mein gefühl zu glauben.... diese Kast-Zahn-Geschichte war für mich immer Kinder-Folter, und auch die scheinbar "milderen" Formen des Schreienlassens taten mir weh (nicht nur mir - wohl vor allem meinem Sohn). Zugegebenermaßen war ich immer wieder in besonders schwierigen Phasen verlockt, es doch auch einmal mit diesen Hämmern zu probieren, aber stets mit schlechtem Gewissen, und erfolglos- bzw. mit halberfolgen (kind schläft zwar - aber um welchen Preis). Die nettere Art - die "Nichtmethode", sich dem Kind einfach zuzuwenden, war stets erfolgreicher, wenn auch anstrengender. (Obwohl ich den Stress des Schreienlassens eigentlich anstrengender empfinde als das Tragen).

Gerade eben habe ich meinen Kleinen wieder mit gutem Gefühl in den Schlaf getragen, sein Lächeln auf den schlafenden Lippen freut mich.

und nicht zuletzt kann er sich ja selbst beruhigen, wenn er nachts aufwacht - OBWOHL ich ihn immer in den SChlafe gestillt / geiwegt habe - warum sollte er das jetzt verlernen.

Naja. Gute Nacht Euch! Jana
 
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