Charakterveränderung durch Kaiserschnitt?

G

gretel

toni2004 hat gesagt.:
Meine Chefin meinte allerdings auch, d.KS -Kinder sich später einmal schwer tun, da sie sich ja nicht bei der Geburt "durchkämpfen"mussten.So ein Quatsch!!!!!!!Hat mich aber auch lang verunsichert......Mach Dir keine Gedanken!Antonia ist übrigends auch per KS auf die Welt gekommen.

viele Grüsse Petra

solche dinge hatte ich auch nach meinem ks gelesen. und es ärgert mich massiv.
gerade wenn ich im gegensatz dazu lese, wie sich ein nicht-eingreifen auswirken kann. sauerstoffmangel-folgeerscheinungen etc..
es spielt soviel im leben eines kindes eine rolle. wer will den wirklich im nachhinein bei tests einschätzen, WAS nun eigentlich wirklich ausschlaggebend dafür war, dass ein kind so o. so ist.
lag es daran, weil es nicht gestillt o. gestillt wurde?
daran, dass die mutter es im nachbarzimmer o. bei sich schlafen ließ? (im kh o. zu hause)
daran, dass die eltern sich oft stritten o. nicht?
dass es geschwister hatte o. nicht?
dass die eltern eher autoritär erzogen o. antiautoritär?
dass sie nach bedarf mahlzeiten gaben o. nach festem zeitplan?
dass kind schlafen ließen, wenn es schlief o. auch dafür feste pläne hatten?
mit dem kind als säugling viel unterwegs waren o. eher auf ruhig zu hause waren?
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endlos fortsetzbar. ich will von solchen statistiken nichts wissen, denn ich kann es nicht beeinflussen. es macht nur ein schlechtes gewissen, wo ich eh nichts ändern kann. und schon das stört mich. denn keiner weiß, was passiert wäre mit meinem kind o. mir, wenn ich den not-ks nicht gehabt hätte.

ich stehe skeptisch zu wunsch-ks. aber selbst da weiß es keiner, wie es sonst käme. das gefühl der mutter überträgt sich ja auch auf das kind.
manche mütter, die eine heftigste geburt hatten, stehen ihren kindern dadurch vorsichtiger gegenüber, weil sie das irgendwie nicht verarbeiten können. und manche verhätscheln sie genau deswegen besonders. es gibt keinen idealweg.
 
F

Franzi_Kobold

Hallo,

wow, da habe ich ja eine richtige Diskussion entfacht mit meiner Frage, ist aber schön, dass ihr alle geantwortet habt.

In Psycho habe ich mal gelernt, dass die Grundzüge des Charakters eines Menschen mit Vollendung des 3. Lebensjahres feststehen. Die Geburt wird dabei sicher mit rein spielen, jedoch nicht sonderlich ausschlaggebend sein. Und wer weiß denn, ob nicht eben diese Art der Geburt für das Kind "vorherbestimmt" war, damit es eben genau so werden kann wie es soll/will ... das ist eine Kette ohne Ende. Ich wollte halt nur mal eure Meinung darüber hören, weil mich diese Äußerung meiner Hebamme echt gewormt hat - zumal ich absolut keinen KS wollte ...

An Lisa merke ich jedoch schon einige Verhaltenszüge, die durch den KS und vor allem die Zeit danach verursacht sein KÖNNTEN. Nachdem sie binnen 5 Minuten aus ihrer gewohnten, kuscheligen Umgebung gezerrt wurde, wurde sie mir nämlich nur einmal kurz gezeigt - und dann raus zur Untersuchung (also weg von mir). Nach der OP durfte ich sie noch einmal 5 Minuten halten (was sie sichtbar genossen hat) und dann wurde sie mir für 2 Stunden weg genommen. Marko musste mit ihr auf der Entbindungsstation bleiben und ich musste auf mein Zimmer ... das war echt hart!!! sicher für Beide. Immer wenn sie ihre Mama hatte, musste sie sie wieder hergeben.
Und wie ist sie nun geworden?!? Sie hat, was mich angeht panische Verlustängste. Ich darf keinen Raum verlassen und nicht weggehen (selbst wenn der Papa da ist) anfangs durfte auch nur ich füttern, windeln und zum Schlafen bringen - es war echt schlimm. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen wird es nun langsam besser - Marko darf nun schon füttern, windeln und ich darf auch mal aus dem Raum, wenn Marko da ist, aber sie schläft immer noch nur bei mir ein und hat ein riesen Problem damit allein zu sein ... woher das kommt ist sicher auch nur spekulativ, ich könnte mir das aber durchaus so erklären ...

LG,

Franzi.
 

mana

Hebamme
Ich habe mir die Links angeschaut, die erste Studie belegt, dass nicht sorgfältig mit dem Risiko "Zustand nach KS" umgegangen wird, es ist grundsätzlich eine Kontraindikation mit Prostaglandinen einzuleiten. Eigentlich ein "Kunstfehler". Bei der anderen Studie fehlen mir die Zusatzinformationen, wie welche Risiken gab es sonst noch, z.B. Rauchen,.....Ich bin Studien gegenüber immer erst einmal skeptisch!
Sie machen häufig einfach nur Angst und behindern eine entspannte Schwangerschaft, was ich viel wichtiger finde, da sich das Befinden auch auf das Kind überträgt.
Also beschäftigt Euch lieber mit schönen Dingen.
Liebe Grüße
Mana
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
Franzi,

was Du da beschreibst hat aber nicht nur was mit dem Kaiserschnitt zu tun. Ging es Dir oder Lisa nach dem Kaiserschnitt sehr schlecht oder warum wurdet Ihr so lange getrennt?

Marek war von mir gleich nach der Geburt knapp 10 Minuten für die U1 getrennt (Das wurde in dem Krankenhaus aber auch bei Saugglocken- und Zangengeburten gemacht.) und danach nochmal 5 Minuten, in denen ich auf andere Bett gelegt und aus dem OP gebracht wurde. Danach kamen wir zu dritt in einen Kreissaal zum Kennenlernkuscheln. Die Trennenungszeit, die Du beschreibst klingt ziemlich hart.

Liebe Grüße
Susala
 
F

Franzi_Kobold

Das Problem war einfach nur, dass alle Kreissäle besetzt waren und ich aber unter ärztliche Beobachtung sollte - ich musste also auf die Wöchnerinnenstation und das Kind samt Vater auf der Entbindungsstation bleiben. Das war total sinnlos, denn wie Marko erzählt hat, standen sie mutterseelen allein auf dem Flur - er mit der Kleinen im Arm und wussten gar nicht was sie machen sollten. Ist wohl wieder mal nur aus Versicherungs- und Bürokratiegründen so dumm gelaufen ... :-( !!!

Schlecht ging es keinem von uns beiden.

LG.
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
*******...auch wenn es ein böses Wort ist und zensiert wird. Mehr fällt mir nicht dazu ein...
 
F

Franzi_Kobold

Das kannst du laut sagen ... ich habe auch bis zu letzt alles getan, um einen Kaiserschnitt doch noch umgehen zu können. Ich hätte mir eine normale Entbindung mit normaler Zeit danach so sehr gewünscht ... und dann das!!!!

Ich sehe es aber als Beweis dafür, dass die Art der Entbindung und auch die Zeit danach auf jeden Fall Einfluss auf Charakter und Verhalten haben muss ... denn diese starke Bindung an mich, verbunden mit diesen panischen Verlustängsten, kann nicht "normal" sein ....

Mir bleibt nun nur zu hoffen, dass wenigstens beim nächsten Kind mein Traum von einer normalen Geburt mit allen drum und dran in Erfüllung geht ... da ich damit aber nicht mehr lange warten will, aheb ich da wenig Hoffnung ... :.-(

LG.
 
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