Babykäfer Astrid :-)

Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
Ich hab heute in meinem "anderen virtuellen Zuhause" schon den ausgeprägten Drang gehabt und von Astrids Geburt erzählt ... hier jetzt auch das Ganze für Euch ... nehmt Euch einen Kaffee ... ist ein wenig länger (*g* das mit dem Kaffee hat eine neue Bedeutung für mich, aber davon später mehr *ggg*)

Wie war die Geburt? Hm ... es wurde ja eingeleitet. Begründung vom Frauenarzt: Mögliche Risiken wegen der Schwangerschaftsdiabetes. Mir wars nur Recht. Beim Bauchumfang von 1,40m kann man sich vorstellen, dass meine Motivation das Baby weiter vor mir her zu schieben eher niedrig war. Also gings am Donnerstag morgen ins Krankenhaus. Erstes CTG, Anlegen der Braunüle (*bäh*) ... und dann passierte erstmal nichts. Das Papier beim CTG war zu Ende, eine Ärztin schaute rein, wollte Ultraschall machen, sieht mich am CTG hängen, meint "da frag ich nochmal nach" und war nicht mehr gesehen. Hm ... irgendwann hab ich dann doch mal nachgefragt ob da nicht was weiter passieren soll *g*. Es ging dann auch weiter. Untersuchung - 1. Mal Gel - 2 Stunden CTG (mit einem dicken Buch). Schichtwechsel im Kreissaal. "Sie hab ich doch schon mal gesehen" Ah, schön, die Hebamme vom Anmeldegespräch hat Dienst - ich fand sie da sympathisch. Fein. Aber passiert ist in meinem Körper nichts. Es ziepte ... na ja sagen wir mal es waren Wehchen.
In der Zwischenzeit war auch mein Mann das erste Mal da. Nach den 2 Stunden schicken sie uns für eine Stunde raus. Stationszimmer beziehen und spazieren gehen. Dann wieder CTG - nichts - Abendessen - warten - 2. Gel - 2 Stunden CTG - kurzer Besuch von meinem Frauenarzt - und eine superliebe Nachthebamme. "Ich soll sie von einer Nicole grüssen." Oh fein, Caprice73 ist inzwischen eingetrudelt. Ich erzähl der Nachthebamme kurz die Geschichte und dass wir gespannt sind uns endlich zu treffen. :mrgreen:
Aber, bei mir tut sich nichts. Wehen wie unangenehme Regelschmerzen, aber nicht wirklich effektiv. Immerhin ist der Muttermund 2cm weit auf. Dankbar nehm ich das Angebot an zu baden (ich hab keine Badewanne zu Hause ;-) .)
Während meinem Bad gehts dann rechts und links von mir los. Innerhalb von 4 Minuten kommen 2 Kinder zur Welt - eins davon ist Nicoles. Aber das war mir da egal. Nur, Frauen beim Entbinden zu zu hören, während man selbst wartet ist nackenhaarsträubend. Schliesslich muss ich aus der Badewanne raus - schade - und werde irgendwann schlafen geschickt. Gelingt dann mehr oder weniger gut auch.
Freitag morgen die nächste Runde Gel. Die Untersuchung ist unangehnem, aber ich bin guter Dinge, dass sich etwas tut. Nur, es tut sich nichts. Die "Wehchen" vom Vortag sind verschwunden und langsam bereiten mich die Hebammen darauf vor, dass mir der Frauenarzt wohl etwas viel Hoffnung gemacht hat, dass es schnell geht... Mein Mann ist wieder mal da, und wir vertreiben uns so gut es geht die Zeit die ich am CTG hänge. Irgendwann fährt er wieder heim, verspricht gegen 16.00 Uhr wieder da zu sein. Um 15.00 Uhr die nächste, und vorläufig letzte Runde Gel, tut sich dann nichts, wird überlegt wie es weiter geht. Die Untersuchung tut weh und löst bei mir die Tränen. Die Hebamme (die vom Anmeldegespräch hat wieder Dienst) ist total erschrocken und versucht mich ganz lieb zu trösten. Aber eigentlich will ich alleine sein. Die Nerven liegen blitzeblank. Mein Mann spürt das und ist eine halbe Stunde früher da. Mir gehts körperlich gut, seelisch mies. Aber irgendwie ist dann ein Schalter umgelegt worden. Wehen kommen, die am Muttermund wirken. Nach drei Wehen muss ich schon gut veratmen.

Nach der dritten Wehe habe ich die Hebamme beigeklingelt, und erklärt, dass ich jetzt mobilder sein will, weil sich etwas tut. Na ja, mit meiner Stampelliese war es nicht so einfach im Stehen (und während einer Wehe) die Herztöne aufzuzeichnen - aber mir war das recht egal, denn die Wehen wurden unangenehm heftig. Endlich auch der Blasensprung. Und ich hab die Leute durch die Gegend geschickt. Ball holen, Wasser holen - und zwischendrin irgendwie versucht die Wehen zu überstehen. Im Entbindungszimmer hing ein Tragetuch zum dranhängen, festkrallen und und und - das hat es mir angetan. Bis zum Ende der Geburt habe ich da mich festgehalten und war dankbar, dass es extrem reissfest und stabil befestigt war *g*.
Irgendwann gings nur noch mit schreien. Muss eindrucksvoll gewesen sein, denn nach dem ersten Mal hat erschrocken noch eine zweite Hebamme nachgefragt ob alles in Ordnung ist *g*. Frauenarzt wurde gerufen ("Sie sind eine Stunde zu früh dran, ich hab das Wartezimmer noch voll" Äh, mir egal ... mein Kommentar war eher, ob er Ohrendschützer mitgebracht hat ^^). Tja, und dann recht plötzlich der Drang zu pressen. Inzwischen war ich auf dem Gebärhocker gelandet, weil das irgendwie in dem Moment das angenehmste war. Mein Mann wollte mich so gerne unterstützen, aber jede Berührung war mir zu viel, selbst die von der Hebamme habe ich nur zwangsweise zugelassen.
Zwischen den Wehen gute Ratschläge zum Überstehen von der Hebamme. Irgendwann während einer Wehe auch von meinem Arzt. Mein Mann: "Ich glaub die hat ihnen gerade nicht zu gehört, die ist gerade etwas abgelenkt." "ETWAS abgelenkt?" Die Untertreibung des Jahres :mrgreen:
Die Hebamme hatte inzwischen längst grünes Licht zum Pressen gegeben und kümmet sich darum, dass mein Damm nicht reisst. Schliesslich fragt sie den Frauenarzt nach einem Kaffee. :mrgreen: Mein Blick muss da gut gewesen sein, denn ich hab mich wirklich gefragt, ob die jetz hier noch in Ruhe einen Kaffee trinken will *g*.
Aber der Kaffee war nicht für sie, sondern für mich, äh für meinen Damm - macht den wohl geschmeidiger. Tja, schliesslich war der Kopf fast durch - da durfte ich nicht mehr pressen, dann war er ganz durch und vor mir lag mein Baby *geschafft*.
Warum ich selbst auf die Uhr gesehen habe, weiss ich nicht mehr - vielleicht weil bei der Frederike da keiner soo genau darauf geachtet hat. 17.15 Uhr - als es mit den ersten schmerzhaften Wehen los ging, war es gerade mal gegen 16.00 Uhr. Danach wollte ich eigentlich nur noch meine Ruhe haben und mich ausruhen. Na ja, ganz in Ruhe bin ich nicht gelassen worden ... eben das, was da noch nach der Geburt kommt,inclusive des wieder Flickens des dann doch gerissenen Damms. Ich hatte mein Baby auf dem Bauch, und dann war mir der Rest ziemlich schnurzpiepegal...

Alles in allem habe ich mich zwar zwischendrin gefragt "Warum tun sich Frauen so etwas an" und "Warum habe ich nicht nach einer PDA gefragt?" (Reaktion der Hebamme: Na, ging ein bisschen schnell jetzt dafür) Aber es war ein angenehmes Geburtserlebnis von dem ich *hüstel* viel zu erzählen habe wie ihr jetzt lesen konntet.

Liebe Grüße
Martina
 
Zuletzt bearbeitet:

ConnyP

Die Harmlose
Wow, Tina, ganz schön aufregend - und ziemlich blitzartig (wenn amn mal von den 1 1/2 Tagen vorher absieht;-)


:prima: :prima: :prima:
 

Madlen

Gehört zum Inventar
genau das selbe habe ich mich bei lauras geburt auch gefragt, warum ich mir das nochmal antue.
glückwunsch nochmal zum kleinen käfer
 

Maike

Unbezahlbar
Das hast Du aber schön geschrieben :herz:

Man merkt richtig, dass Du ein schönes Geburtselebnis hattest – trotz der 1 1/2 Tage warten!
 

Cinnamon Roll

Familienmitglied
Hallo Martina!

Da kann ich mich nur anschließen - toll geschrieben. Mal daran gedacht, ein Buch zu verfassen? Du würdest die Hera Lind und Susanne Fröhlich in Grund und Boden schreiben :crazy:
Ich finde, Du kannst auf Deine Leistung stolz sein!
Das mit dem Kaffee ist übrigens sehr interessant. Das beweist mal wieder, wie gesund er doch sein kann :p :engel: . Allerdings hätte ich gerne Dein Gesicht gesehen, als die Hebamme um einen Kaffee gebeten hat!

LG
Michaela
 

NicSam

Gehört zum Inventar
Hallo Martina!
Das hast du sehr schön geschrieben *mitgefieberthabe*. Ich wünsche euch wirklich alles alles Gute - und wenn die Geburt dann "beendet" ist, weiss man ja auch, warum man sich das angetan hat;-)

LG
Nicole
 
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