AW: Baby MB soll sterben dürfen
Käthe, wenn ich an Gott glaube, heisst das nicht, dass ich den Arzt verteufle. Ich sehe den Arzt als Diener Gottes, so wie ich ihm auf meine Weise diene, so dient der Arzt ihm auch. Gott kann nicht alles lenken, das will er auch nicht. Würde ich das so sehen, wär ich mit Fabienne nicht in die Klinik gegangen, hätte ich das Kind weiter leiden lassen und es in den sicheren Tod geschickt. So aber hab ich Gottes Dienern das Kind anvertraut, weil Gott nicht alles lenken kann. Oh was hab ich ihn verflucht, als das Kind da hilflos angeschlossen lag. Was hab ich gewettert mit ihm, wieso er das zulässt. Um danach weinend seine Hilfe zu erbitten, sein Zeichen warum das alles so geschieht.
Wir kommen vom Thema ab ...
Was die Frage nach den Einschätzungen der Eltern betrifft: Wenn man als betroffenes Elternteil dasteht, will man vieles sehen, einfach weil man sich besser fühlt damit. Andererseits kann man vieles fühlen, wo man nie geglaubt hat, dass es fühlbar ist. Ich hab gefühlt, als der Arzt den kritischsten Punkt der OP bei Fabi erreicht hatte, als er betete dass die Ader nicht platzen würde ... Ich hab gefühlt, als Fabienne viele Räume weiter wach wurde. Ich hab gefühlt, dass sie Schmerzen hat, als sie sich nicht bewegen und äußern konnte unter dem Einfluß der Schlafmittel (der Zugang hatte sich entzündet, unsichtbar weil unter Verband). ... Eltern haben in solchen Situationen einen ganz besonderen Draht und ich glaube, sie können tatsächlich Freude und Unbehagen des Kindes fühlen, ohne dass irgendein Außenstehender eine Regung am Kind sieht.