Aus einem Albtraum wecken. Wie?

Florence

Gehört zum Inventar
Andrea, ich würde auch als erstes fragen: Wann passiert es - immer zur gleichen Zeit?Wie sind Atmung und Puls in dem Moment, wenn sie träumt? Wie ist es, wenn sie angefaßt wird, reagiert sie auf irgendetwas? Was ist, wenn sie dann aufwacht? Kann sie sich an etwas erinnern, was sie Dir nach dem Aufwachen berichtet?
Das, was Jenny beschreibt, nennt man Pavor nocturnus, Nachtschreck. Schau mal bei Google, da gibt es gute Beschreibungen dazu (dann muß ich hier kein ellenlanges Traktat schreiben).
Wenn es das nicht trifft, wenn es richtige Alpträume sind, an die sie sich erinnert, dann hilft wohl wirklich nur, die verschiedenen Sinne in höherer Intensität anzusprechen, um sie aus dem Traum herauszubekommen. Hast Du mal Lavendel oder Melisse probiert, um die Träume gar nicht in der Intensität aufkommen zu lassen?
Liebe Grüße, Anke
 

flonikki

Habibi
boah, anke, ich werd' verrückt! mein kinderarzt und auch mein hausarzt konnten mir das nicht sagen, was du mir eben gesagt hast. ich hab' mal danach gegoogelt, und haargenau so verhält es sich bei uns, wenn florian mal wieder so eine "attacke" hat.

ich danke dir aus ganzem herzen für diesen tip. nun weiß ich, was florian manchmal quält und dass man nicht wirklich viel dagegen machen kann - aber auch, dass es nichts tragisches ist.

ich wollte eigentlich helfen und hab' nun selber eine hilfreiche antwort bekommen - danke :herz:
 

Schäfchen

Copilotin
@Steinchen: Ich bin davon überzeugt, dass es das Medikament ist, dass die Albträume auslöst. Ohne ist sie ausgeglichen. Roaccutan ist ein Medikament, dass offiziell nicht für Kinder unter 12 ist - es hat viele Nebenwirkungen, die als "selten" und "sehr selten" eingestuft sind, bei Fabienne aber vermehrt auftreten - logisch, sie kann vieles einfach gar nicht mental verarbeiten, was einem größeren Kind / einem Erwachsenen leichter fällt. Krass ausgedrückt: es gibt keine Erfahrungswerte bei so kleinen Kindern, Fabienne ist quasi "Versuchskaninchen".


Anke, die Albträume treten unter Roaccutan auf, in der Pause ist sie ausgeglichen und albtraumfrei. Wenn da wirklich einer ist, dann ist das Wecken unproblematisch. Unter Roaccutan ist unterschiedlich heftig und unterschiedlich oft. Bis zu drei solcher "Anfälle" kann sie pro Nacht haben, immer vor Mitternacht. Viel erzählen kann sie ja noch nicht - Puls und Atmung hab ich noch gar nicht bewußt drauf geachtet. mal sehen, ob ich das nächste Mal dran denke. Gegen Berühren wehrt sie sich, gegen das eng an mich drücken (was bei Ariane gut half) wehrt sie sich auch. Sie weint und weint und kann sich da furchtbar reinsteigern. Entweder fängt sie irgendwann an zu würgen oder bleibt mit der Luft weg, wenn man sie nicht in den Griff bekommt. Wenn sie dann wach ist, ist sie wenig kommunikativ - auf die Frage, ob jetzt alles ok ist, nickt sie meist. Frag ich, ob sie schlecht geträumt hat, krieg ich auch ein Ja, aber inwieweit sie das bewußt beurteilen kann, darüber weiß ich nix. Sie ist aber recht hell im Kopf und versteht viel mehr, als man manchmal glauben mag. Sie kann vieles halt nur nicht in Worte fassen. Ist aber sprachlich inzwischen ganz gut auf der Höhe und laut Kita unterscheidet sie sich nicht auffallend von Gleichaltrigen.

Lavendel und Melisse hab ich mir jetzt für den nächsten Zyklus hinter die Ohren geschrieben. Ich werd Ute mal auch nach einem Stein für sowas fragen. Irgendwas muß ich versuchen, es geht mir so nahe.

Was mir noch einfällt: Fabienne hat mit Roaccutan fürchterliche Stimmungsschwankungen bis hin zu (wie ich vermute) Depressionen. Sagen kann sie mir das nicht, aber es sieht so aus. Seit sie im KiGa ist, hatten wir keinen solchen Anfall, sie ist auch dort nicht auffällig sondern eher ruhig und ausgeglichen. Ich glaub, sie hat genug "Input", um nicht abzurutschen. Seitdem sind die Albträume weniger geworden. Traten sie sonst jede Nacht auf, eben bis zu dreimal, so sind es jetzt in den vergangenen zwei Wochen gerade mal insgesamt 5 gewesen, verteilt auf drei Nächte. Gestern war besonders schlimm, die Nacht war eine Katastrophe mit zwei Albträumen und viel Weinen zwischendurch ... ob ein Kind Erinnerungen mit innerer Uhr hat? Gestern vor einem Jahr hatten wir das so prägende Erlebnis beim CT ....


Jenny, gut das du eine Antwort gefunden hast. :bravo:

Allen anderen vielen Dank. Ich werde alle Vorschläge probieren. Bei Musik muß ich probieren, Fabienne liebt Musik ...
 
Zuletzt bearbeitet:

Heikee

Familienmitglied
Hallo Jenny,

als ich deine Schilderung eben las, musste ich auch sofort an unseren ersten Nachtschreck denken... Wir waren mit unserem damals gut 2-jaehrigen sogar nachts im Krankenhaus deswegen. Ich war ueberzeugt, er hat fuerchterliche Schmerzen. Und hier ging es uns wie dir, die Aerztin ist trotz unserer Schilderungen nicht darauf gekommen, was es wirklich war. Naja, es war sehr spaet... Und wir sind angsterfuellt wieder nach Hause und haben kein Auge mehr zugemacht...

Unsere Kinderaerztin hat uns spaeter dann die Angst genommen und uns mit umfassenden Infos ueber den Pavor versorgt. Und hier hab ich dann auch noch einmal Tipps bekommen.

Liebe Gruesse
Heike
 

Schäfchen

Copilotin
So, kaum drüber geredet, geht es wieder los :(

Anke, den Nachtschreck schließ ich jetzt aus. Es ist kein Panikschrei ... es ist einfach weinen. Puls schlägt ein bissel schneller, Atmung etwas schneller - Fabienne hat Schnupfen. Ansprechen, leise Musik, Wasser - wieder Fehlanzeige. Beim zweiten Mal Radio extrem laut andrehen (wie gut, dass SchwiePa noch wach war ...) ist sie zusammengezuckt und hat endlich auf Ansprache reagiert. Angst hat sie geäußert. Danach wollt sie trinken und wieder ins Bett. Einschlafen problemlos.
 

Florence

Gehört zum Inventar
Andrea, wenn es kein Nachtschreck ist, dann ist wahrscheinlich jedesmal wieder Ausprobieren angesagt, worauf sie am besten reagiert.
Übrigens: Wenn Du das Gefühl hast, daß Fabienne mit Depressionen reagiert, würden die Alpträume dazupassen. Das hat oft etwas miteinander zu tun. Mir haben jetzt Patienten, die ich direkt darauf angesprochen habe, bestätigt, daß sie unter höheren Dosierungen Roaccutan häufiger schlecht träumen - das sind auch die, die sich als launisch und reizbar einstuften, bevor die richtige Dosierung gefunden war.
Jetzt ist meine Frage: Weißt Du, ob es in Eurem speziellen Fall auch auf eine zu erreichende Gesamtdosis ankommt (bei den Aknepatienten muß man eine bestimmte Gesamtdosis erreichen, damit es dauerhaft hilft - egal, ob man das mit hohen Dosen über drei oder mit geringeren über sechs bis neun Monate schafft)? Wenn ja, ist die Frage, ob man die Tagesdosis runtersetzen könnte und lieber länger behandelt... Das würde die Nebenwirkungen reduzieren. Kommt es dagegen auf die Tagesdosis an, ist das natürlich hinfällig.
Liebe Grüße, Anke
 

Schäfchen

Copilotin
Anke, die Dosis berechnete sich irgendwie aus der Körperoberfläche. Erfahrungswerte gibts keine, das Roaccutan als Therapie bei Neuroblastom ist neu. Allerdings hatten wir heute einen ganz neuen Arzt - der erste, der alle Nebenwirkungen wissen wollte und sie notierte (!). Einer hat mich mal abblitzen lassen von wegen "das kann nicht vom Medikament kommen" und seitdem bin ich nie wieder ehrlich interesiert gefragt worden. Mal schauen, ob das heute in der Visite nicht doch mal ausführlicher besprochen wird. Ab Dezember hat Fabienne erstmal 3 Monate Pause - ich denke, sie werden nicht nur ihr gut tun.

Das Vitamin A soll ja Krebszellen zum schnellen Reifen anregen. Je schneller sie reifen, desto weniger können sie sich vermehren. Es wird - so vermute ich - eher schlechtere Langzeitprognosen geben, wenn wir die Zeit verlängern ...
 
N

Nimufrosch

Das bessere Öl für Depressionen ist Neroli, aber das weißt Du ja bestimmt.
Bachblüten?
Soll ich Ulli mal fragen?


Alles Liebe!
Silke
 
Oben