Aurélies Trotz

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5MädelHaus

Hallo

Brauche mal Rat, sonst werd ich noch wahnsinnig ;) :-?.

Aurélie ist ein extremer Trotzkopf. Sagt mir nicht, dass das normal ist, ich weiss was "normaler" Trotz ist. Was hier abläuft ist nicht mehr normal. Aurélie kann eine Stunde brüllen bis zur Ohnmacht weil ich mir eine Tasse Tee mache, und sie das nicht angemessen findet

Und zwar "passiert" es bei jeder Mahlzeit, also mindestens 3x am Tag in dem Ausmass. Sie will was essen, dann wieder nicht, dann wieder doch, und dann wieder nicht. Sie schiebt den Teller weg, nimmt ihn wieder, schiebt ihn weg, und brüllt ständig "nein Teller".

Was sie eine Woche davor verschlungen hat, schiebt sie, brüllt "bäh", nimmt es dann doch wieder, schiebt es wieder weg, brüllt "bäh", und pfeffert der Teller samt Ihnhalt zu Boden.

Ich werd aus dem Kind nicht schlau.

Sie mag Salat nicht, also tisch ich ihr keinen auf, dann brüllt sie aber "lat", schöpfe ich ihr salat brüllt sie "nein lat", und wirft den Teller zu Boden.

ANschliessend brüllt sie das ganze Esszimmer derart zusammen, dass es für uns unmöglich ist nur ein Wort zu wechseln, wir verstehen uns einfach nicht mehr. Die Grossen möchten was von Schule und KiGa erzählen geht nicht.

In meiner Verzeweiflung habe ich sie ins Zimmer gebracht. Die Tür war offen, und ich habe erklärt, dass sie wieder runter kommen kann wenn sie sich beruhigt hätte, aber dass ich ein derartiges Geschrei nicht dulde. Wenn sie Essen will, soll sie, wenn sie das Essen nicht mag soll sies lassen.

30 Sekunden im Zimmer, und Madame war friedlich, hat den Puppen Lieder gesungen.

Ist das so richtig ? sie ist in ihrem Trotz richtig verzweifelt, aber dieses Geschrei bei den Mahlzeiten, das geht einfach nicht. Sie hört dann auch nicht wieder auf, sondern brüllt bis wir fertig gegessen haben, und das in einer Lautstärke :-?

Liebe Grüsse

Rachel
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Rachel,
sie sucht Grenzen!

Kann es sein, dass Du bei ihr deutlich grosszügiger warst/bist, weil sie ein Folgekind ist, weil sie schon öfters ein Sorgenkind war - und das dazu führt, dass Du als liebende Mutter weniger konsequent bist als Du es bei den anderen warst?

Gerade das Beispiel mit der Auszeit im Zimmer und der recht schnellen Beruhigung deutet für mich daraufhin, dass sie Deine Hilfe braucht, um die Grenzen zu finden.

Klare Grenze => keine Überforderung mit der Wahlmöglichkeit => Sicherheit/Geborgenheit => weniger Trotz nötig.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
S

Sheyla

Hallo Rachel

Thara ist zwar jünger als deine Tochter aber so ähnlich spielt sich das bei uns auch ab.

Ich denke das das richtig ist was du getan hast,hätte ich dann auch gemacht und habe es auch schon ausprobiert aber es hat bei uns nicht funktioniert da sie das noch nicht versteht glaube ich.


Liebe Grüße

Alma
 
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5MädelHaus

Jacqueline hat gesagt.:
Kann es sein, dass Du bei ihr deutlich grosszügiger warst/bist, weil sie ein Folgekind ist, weil sie schon öfters ein Sorgenkind war - und das dazu führt, dass Du als liebende Mutter weniger konsequent bist als Du es bei den anderen warst?

Ja, wenn ich ehrlich mit mir selber bin, ist das so :oops:

Trotzdem hat sie auch laut KiA eine niedrige Frustrationsschwelle. Die Mischung machts wohl :-?

Ich weiss auch nicht wie weit dass ich mit der Konsequenz gehen kann, wenn sie anscheinend vieles nicht so versteht wie sie sollte. Will ihr ja auch nicht unrecht tun. Aber so kanns echt nicht weiter gehen. Ab und an mal ein Trotzanfall am Tisch ist Okay, aber nicht bei jeder Mahlzeit, schliesslich will ich den Grossen und meinem Mann auch mal zuhören können.

Liebe Grüsse

Rachel
 

Sonja

Integrationsbeauftragte
Oje Rachel - ich kenne das nur zu gut von Tim :tröst:

Jacqueline hat recht - ich bin immer wieder überrascht, WIE schnell Tim sich beruhigt, wenn ich ihm Grenzen aufzeige. Ich muss jedoch dahinterstehen - also bei halbherzigen Versuchen meinerseits wird es nur noch schlimmer. Wenn ich aber der Meinung bin, dies und jenes geht jetzt eindeutig zu weit und mich auf stundenlanges Geheule einstelle, ist meistens ganz schnell Ruhe.

Bei uns hat auch das "Aussperren" in den Gang gut geholfen.

Aber keine Angst, er wird nicht richtig ausgesperrt. Der Gang ist durch zwei Glastüren (Esszimmer und Wohnzimmer, die miteinander verbunden sind) zu erreichen. Da kommt er dann hin mit den Worten, wenn er fertig ist mit Schreien, darf er wieder kommen. Er kann uns also noch sehen, ist aber doch getrennt vom Geschehen.

Da fällt mir eine Anekdote ein - muss schon über ein Jahr her sein, weil er damals noch den Schnuller hatte: Thomas hat ihm als Friedensangebot den Schnuller hingehalten - Tim hat den Schnuller dann ins Wohnzimmer gepfeffert und die Tür zugeknallt - so nach dem Motto: WANN ich fertig bin mit heulen, bestimme ICH *grins*

Liebe Grüße
 
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5MädelHaus

Sonja hat gesagt.:
Da fällt mir eine Anekdote ein - muss schon über ein Jahr her sein, weil er damals noch den Schnuller hatte: Thomas hat ihm als Friedensangebot den Schnuller hingehalten - Tim hat den Schnuller dann ins Wohnzimmer gepfeffert und die Tür zugeknallt - so nach dem Motto: WANN ich fertig bin mit heulen, bestimme ICH *grins*

*g* Sonja, Du wirst es nicht glaube, aber genau DAS hat Aurélie letztes Wochenende auch gemacht. Ich habe gedacht ich seh nicht richtig, ihren so geliebten Schnuller...

Natürlich habt Ihr recht, mir ist auch bewusst dass ich ihr selber so keinen Gefallen tue, mit dieser Inkonsequenz. Ich fürchte ich habe ganz schön was verbockt, bis jetzt :-?

Im Buch "verwöhnte Kinder fallen nicht vom Himmel" von Peter Angst gibts übrigens ein Kapitel über "Sorgenkinder", und dass man sie nicht bevorzugt behandeln soll, da sie sich später auch in die Gesellschaft einfügen müssen. Ich glaub ich leih mir das Buch von meiner Nachbarin nochmals aus. Ich habs vor langer Zeit mal gelesen.

Liebe Grüsse

Rachel
 

Röschen

Gehört zum Inventar
Hallo Rachel,

eigentlich könnte ich mir diesen Beitrag ja auch sparen, weil du wohl selbst weißt, wo das Problem liegt.

Ich will dir aber nochmal Mut machen: Du weißt woran es liegt - ich denke da wir ihr - und kannst nun dagegen angehen. Schlimmer wäre es wohl, wenn kein ersichtlicher Grund da wäre, aber so ... es dürfte eigentlich kein allzu großes Problem sein, mit Konsequenz - und vielen guten Nerven ;-) - die Situation wieder zu entspannen.

Liebe Grüße

Rosi
 
G

gretel

rachel, das schaffst du. ich kann dem nur zustimmen, was hier gesagt wurde. und du weißt schon was du tun musst. gerade den nicht so ganz pflegeleichten kindern helfen grenzen am ehesten, um sich zu orientieren.

du hast dich m.e. völlig richtig verhalten. sie will nicht essen. ok, dann soll sie in ihr zimmer gehen und spielen. und die anderen essen dann eben. sie wird sich ganz schnell umgewöhnen, weil sie was spürt. ;-)

ich hatte das gerade letztens in der apotheker-baby-zeitung gelesen: ein kind spielte da mit dem essen. empfehlung: kind vom tisch nehmen mit der bemerkung: "mit dem essen wird nicht gespielt. du kannst in deinem zimmer spielen." kind vom tisch wegbringen.

ich hatte gerade eine ähnliche situation. der knirps sprang auf, als gerade eben sich alle hinsetzten. ich habe angekündigt, wenn er nicht essen will, muss er nicht. dann bring ich ihn ins sein zimmer. keine reaktion. ok, ich zog es durch. und schwupps wollte das kind essen und trinken.

ich drück euch die daumen. du hast ja schon ein paar kinder vorher gehabt, weißt daher am besten, wo die normalen trotzreaktionen liegen. und wenn es bei der maus mehr ist, musst du auch mehr reagieren, heisst besonders aufmerksam auf deine reaktionen achten. ständiges hin und her überfordert da erst recht. wenn sie keinen salat will, dann nicht. wenn dan plötzlich doch, dann aber wieder nicht, sondern lieber das.... musst du das merken und sagen "schluss, so geht das nicht." sonst hast du plötzlich 4 teller stehen und keiner wird beachtet. (auch das kenne ich. :) bei uns merkt der papa dieses spiel oft zu spät.)
 
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