Angsthäschen

Jill A.L.

Dauerschnullerer
Hallo,

Alexander steht allen neuen Sachen erstmal ängstlich gegenüber. Wir hatten Probleme mit dem Buggy-Board, der Rutsche, Treppe runterkrabbeln... und letztens waren wir zum ersten mal zum Kinderturnen und er hatte Angst vor allem (außer den Bällen). Wir konnten leider vieles nicht so richtig mitmachen. Alle anderen Kinder waren begeistert, obwohl es für alle das erste mal war. Viele Kinder waren jünger als er. Er hat sich eigentlich auch sehr wohl gefühlt und ist auch weit weg von mir gerannt als wir mit den Bällen gespielt haben.
Das hatte mich schon erstaunt.

Wir kann ich ihm helfen seine Ängste zu überwinden? Wenn er seine Angst einmal überwunden hat, dann hat er aber richtig Spaß. Ich hab jetzt schon ein bißchen Bammel vor der nächsten Turnstunde. Wird er jemals seine Angst von selbst überwinden, wenn er nur einmal die Woche für 1h die Chance dazu hat?

Gruß
Jill
 

Nina

Gehört zum Inventar
Hallo Jill!

Das "Problem" habe ich mit Jason auch manchmal. Eine Patentlösung kann ich dir leider nicht geben.

Ich versuche Jason`s Ängste zu respektieren, also nicht a la :Stell dich ma nicht so an - auch wenn mir manchmal danach zumute ist.

Ich erkläre ihm, warum er keine Angst haben brauch (z.B. vor Gewitter), aber auch, dass Angst normal ist und ich manchmal selber welche hatte/habe.

Bei alltäglichen Dingen hilft oft mit- oder vormachen. Wenn er Angst vor der Rutsche hat, rutsche ich halt zuerst - dann sieht er, dass nix passiert. Bei der Treppe setze ich mich auf den Popo und zeige, wie er am besten runterkommt. Am Klettergerüst stehe ich unten und bringe seine Füsse in die richtige Position und erkläre, dass ihm nichts passieren wird.

Wichtig ist, dass er sich sicher fühlt und weiss, dass er mit seiner Angst gut aufgehoben ist - dass du sie verstehst. Dann wird er auch sicher vertrauen fassen können und seine Angst verlieren.

Du wirst bestimmt merken, dass seine Angst und Skepsis auch Vorteile hat (ist zumindest bei Jason so), er geht behutsamer an neue Sachen ran und wird sich sicher nicht so oft verletzen wie ein Draufgänger ;-) .

Liebe Grüsse,
Nina
 
J

jobiflofri

"Genau wie Florian" habe ich gedacht, als ich Deine Frage gelesen habe. Reagiert haben mein Mann und ich darauf genau wie Nina. Immer mit Verstehen und ihm immer wieder zeigen, "Du bist genau so richtig, wie Du bist". Schwer war es häufig dann, wenn unsere direkt Umwelt mit zunehmenden Alters Florians zunehmend mit Unverständnis reagierte. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft wir den Satz "der ist doch einfach nur total verzogen" zu hören bekamen :-? . Er brauchte einfach unglaublich lange zum "warmwerden". Spielplätze konnten wir nur dann besuchen, wenn wirklich kein anderes Kind dort war. Zeitweise vermutete unser Kia Autismus, was sich aber bei einem Termin in der Autismuszentrale Bottrop Gott sei Dank nicht bestätigte, obwohl er viele Anzeichen des "Asperger Syndroms" zeigte. Am meisten geholfen hat uns letztendlich eine Motopädin, bei der Florian vom 2. Lebensjahr an bis kurz nach Schuleintritt in Behandlung war. Geholfen einfach auch dadurch, daß sie immer verstanden hat, was Florian mit seinem Verhalten sagen wollte und uns immer wieder den Rücken gestärkt hat, für unser Kind einzustehen. Und wer ihn heute kennenlernt, kann immer gar nicht glauben, was für Probleme unser Großer so lange gehabt hat.
 

Jill A.L.

Dauerschnullerer
Hallo,

wollte bloß mal melden, dass sich mein Angsthäschen ganz schön gemausert hat:bravo:

Ich hab gemerkt, dass ich zuwenig mit ihm rumtolle. Ich versuche jetzt immer mindestens einmal täglich richtig wild mit ihm zu toben. Seit dem gehts gut. Er gehört zwar immernoch zur vorsichtigen Sorte Kind, aber er fühlt sich viel sicherer. Meistens reicht es schon, wenn er meinen Finger zum festhalten hat.

Gruß
Jill
 

A

Gehört zum Inventar
Felix ist bei neuen Sachen auch eher zurückhaltend.
Beim Kinderturnen hat er die ersten male nur zugeschaut.
Jetzt macht er die bekannten Sachen sehr gerne mit.
Die unbekannten Dinge beobachtet er zuerst, läßt aber dann darauf ein.
 
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