Angst vor Ärzten und Geräuschen!

Hallo zusammen,

wir haben ein großes Problem mit unserer kleinen Tochter (10 Monate). Sie fängt an panisch zu schreien und zu heulen, wenn sie Ärzte und Arzthelferinnen sieht oder Geräusche wie Staubsauger, Föhn, Bremsen vom Bus, LKW, Zug etc. hört. Wir wissen, woher die Angst kommt. Sie wurde Anfang März an Füßen operiert, lag 2 Wochen im KH, danach jede 2 Woche Kontrolle und der Gips wurde jedes Mal mit einer Gipssäge aufgeschnitten. Die Ursache für ihre Panikattacken ist also klar und für mich völlig nachvollziehbar, aber im Alltag extremst belastend - für alle. Und vor allem, je mehr Zeit vergeht, desto schlimmer wird es. Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht??? Wie kann ich ihr die Angst vor alltäglichen Geräuschen nehmen???

PS. Der Gips ist ab, also wenn sie sich nichts bricht, wird sie nie wieder mit einer Gipssäge zu tun haben...

Liebe Grüße

Kasia
 

Thalea

(E)I-App
AW: Angst vor Ärzten und Geräuschen!

Puh, schwierig... Gerade wenn die Geräusche mit einem unangenehmen Erleben für sie verbunden sind.
Wobei ich mich in dem Alter auch beim Krümel an eine Phase erinnere, wo laute Geräusche ganz schlimm waren. Er weinte beim Staubsauger, beim Fön, erschreckte sich, wenn es irgendwo plötzlich laut wurde usw.
Ich hab ihn in der Zeit entweder in seinen Hochstuhl gesetzt, wenn ich saugen musste oder er war direkt bei mir auf dem Arm und ich hab ihm immer wieder gesagt, dass ihm nichts passiert, dass der Staubsauger nur Krach macht und das nicht schlimm sei.
Irgendwann hat er angefangen mit dem Staubsauger zu spielen, wenn er so irgendwo rum stand und mittlerweile rennt er lachend hinter mir her beim saugen. Ähnliches beim Fön. Er war dabei, wenn ich Haare gefönt habe, er durfte mal in den warmen Luftstrom fassen und so nach und nach feststellen, dass ihm da nichts passiert.
Hab halt versucht ihm in der Zeit ganz viel Sicherheit zu vermitteln und hab ihn oft in den Arm genommen, damit ich sich bei mir sicher gefühlt hat und sich überhaupt traute das laute Teil mal näher anzuschauen.

Ich denke solch negativen Erfahrungen lassen sich nur mit vielen guten Gegenerlebnissen relativieren und es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis sie damit unbelasteter umgehen kann.
Ich würd einfach versuchen für sie da zu sein und ihr immer wieder versuchen klar zu machen (durch Gesten, beruhigende Worte etc.) das ihr eben nichts passiert, auch wenn das Müllauto gerade lautstark die Tonnen leert. Manchmal ließ sich Krümel auch überzeugen, dass das Müllauto auch spannend ist, oder eben der Staubsauger und der Fön.
Ich drück euch die Daumen, dass es in absehbarer Zeit besser wird.
 

Redviela

Hamsterwoman
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: Angst vor Ärzten und Geräuschen!

Annemarie hat einige Zeit beim KiA auch Geschrei angestimmt, wenn sie ganz normal untersucht wurde. Erst die letzten 3 Untersuchungen liefen ohne Geschrei und Jammern ab. Ich habe versucht, ihr zu erklären, was der Arzt mit ihr tun wird und dass das nicht weh tut, wenn sie still hält. Aber es hat gedauert, bis sie das verstand und vermutlich selbst feststellte.
 

Mullemaus

Chatluder
AW: Angst vor Ärzten und Geräuschen!

Zum Thema Geräusche: Ich mußte bei meinen beiden phasenweise den Staubsauger drosseln bzw. mit dem Lockenstab föhnen, letzterer war weniger unheimlich als der große Fön.

Es ist alles nur eine Phase.

LG,
Mullemaus
 
AW: Angst vor Ärzten und Geräuschen!

Interessant zu wissen, dass auch Kinder, die keine negativen Erfahrungen gemacht haben, auch Angst vor den Alltagsgeräuschen haben können!

Den Tipp mit dem Staubsauger/Fön zu spielen haben wir auch schon bekommen, muss mal morgen ausprobieren. Da ist eh staubsaugen angesagt :rolleyes:

Auf den Arm nehmen und trösten geht bei uns irgendwie nach hinten los. So als ob die Kleine sich denken würde: "Wenn Mama mich auf den Arm nimmt und umarmt, dann müssen die Geräusche wirklich was schlimmes bedeuten!" :ochne: Aber was besseres als Trösten ist mir selbst bisher nicht eingefallen...
 
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