Alnatura, neuer Produktrückruf vom 18.12.2014

Mischa

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In einer Probe des Alnatura Hirse-Getreidebrei mit Reis wurden Spuren des Pflanzeninhaltsstoffes Tropanalkaloide (TA) nachgewiesen.

Um jegliches Risiko für Säuglinge und Kleinkinder auszuschließen, hat Alnatura sich entschlossen, fürsorglich den Alnatura Hirse-Getreidebrei mit Reis mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 30.08.2015 zurückzurufen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist auf dem Packungsboden aufgedruckt.

Wir bitten Kunden, die Packungen des Alnatura Hirse-Getreidebrei mit Reis (Mindesthaltbarkeitsdatum 30.08.2015) zu Hause haben, diese vorsorglich zurückzubringen. Sie erhalten selbstverständlich Ersatz.

Alnatura bedauert den Vorfall sehr und bittet für die Unannehmlichkeiten um Entschuldigung.

Zum Hintergrund:
Nachdem es erste Auffälligkeiten zu Tropanalkaloiden in Getreidebreien mit Hirse gab, hat Alnatura die Getreidebreie erneut umfassend untersuchen lassen. Alle anderen Alnatura Getreidebreie mit Hirse zeigten keine Auffälligkeiten. Dennoch hat sich Alnatura entschlossen, auch andere Getreidebreie mit Hirse zunächst nicht anzubieten.

Tropanalkaloide kommen natürlicherweise in einigen Pflanzen vor. Sie dienen Pflanzen zur Abwehr von sogenannten Fraßfeinden. Bei der Getreideernte können Samen dieser Pflanzen miterfasst werden, die im späteren Verarbeitungsprozess ausgelesen werden. Geringste möglicherweise vorhandene Spuren im Milliardstel-Gramm-Anteil sind heute durch modernste Laboranalytik feststellbar. Tropanalkaloide waren in solchen Produkten schon immer vorhanden, wir wollen sie dennoch bestmöglich aus unseren Produkten ausschließen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vermerkt in einer Stellungnahme vom November 2013, dass ihm bisher keine Fälle einer gesundheitlichen Beeinträchtigung von Säuglingen, Kleinkindern und Verbrauchern anderer Altersklassen durch Verzehr von Erzeugnissen mit Spuren von Tropanalkaloiden vorliegen.


[h=2]Weshalb hat Alnatura den Hirsebrei mit Reis zurückgerufen?[/h]Alnatura hat die Getreidebreie umfassend auf Tropanalkaloide untersucht. Eine Vielzahl der Befunde war unauffällig. Eine Probe Alnatura Hirse-Getreidebrei mit Reis zeigte ein auffälliges Ergebnis. Deshalb ruft Alnatura den Alnatura Hirse-Getreidebrei mit Reis (Mindesthaltbarkeitsdatum 30.8.2015) freiwillig zurück.

Tropanalkaloide kommen natürlicherweise in einigen Pflanzen vor. Sie dienen Pflanzen zur Abwehr von sogenannten Fraßfeinden. Bei der Getreideernte können Samen dieser Pflanzen miterfasst werden, die im späteren Verarbeitungsprozess ausgelesen werden. Geringste möglicherweise vorhandene Spuren im Milliardstel-Gramm-Anteil sind heute durch modernste Laboranalytik feststellbar. Tropanalkaloide waren in solchen Produkten schon immer vorhanden, wir wollen sie dennoch bestmöglich aus unseren Produkten ausschließen.

[h=2]Wird es weitere Rückrufe geben?[/h]Ende November hat Alnatura den Alnatura 4-Korn-Getreidebrei zurückgerufen, da auch bei diesem Produkt Spuren von Tropanalkaloiden nachgewiesen wurden. Wir haben daraufhin umfassende zusätzliche Untersuchungen bei unseren Getreidebreien durchgeführt. Im Rahmen dieser Zusatzkontrollen wurden auffällige Spuren bei einer Probe Alnatura Hirse-Getreidebrei mit Reis festgestellt. Um jegliches Risiko für Säuglinge und Kleinkinder auszuschließen, hat sich Alnatura zu dem zweiten Rückruf entschlossen. Vor diesem Hintergrund haben wir auch entschieden, auch andere Getreidebreie mit Hirse zunächst nicht anzubieten. Auch diesem Schritt liegt der Leitgedanke zugrunde, jegliches Risiko für Säuglinge und Kleinkinder zu vermeiden.

[h=2]Warum bietet Alnatura aktuell einige Getreidebreie (mit Hirse) nicht an?[/h]Die Samen tropanalkaloid-haltiger Pflanzen und die Hirse-Saat können sich in Form und Farbe ähneln. Darum lassen sich diese Fremdsaaten schwieriger herausreinigen. Es ist daher wahrscheinlich, dass die gefunden Spuren an Tropanalkaloiden über die Zutat Hirse in den Brei gelangen konnten.

Wir haben die Alnatura Getreidebreie sehr umfangreich untersuchen lassen. Andere Breie zeigten keine Auffälligkeiten. Aus Gründen der größtmöglichen Vorsorge haben wir dennoch entschieden, auch andere Alnatura Getreidebreie mit Hirse zunächst nicht anzubieten.

[h=2]Was ist ein Tropanalkaloid bzw. Atropin?[/h]Tropanalkaloide sind Pflanzeninhaltsstoffe, die vor allem in Nachtschattengewächsen wie zum Beispiel Stechapfel, Tollkirsche oder Engelstrompete vorkommen und schädlich wirken können. Sie werden in der Wurzel der Pflanzen gebildet und gelangen von dort über den Pflanzensaft in die verschiedenen Pflanzenteile, wo sie gespeichert werden. Atropin ist eines der über 100 bekannten Tropanalkaloide. Diese Stoffe dienen Pflanzen zum Schutz vor sogenannten Fraßfeinden.

[h=2]Wie sind die gefundenen Spuren zu bewerten?[/h]Tropanalkaloide (wie das Atropin) werden zu medizinischen Zwecken eingesetzt, so zum Beispiel in der Augenheilkunde und bei der Behandlung von Krämpfen.

Wie bei jedem Stoff ist es auch bei Atropin eine Frage der Dosis, ob und welche Wirkung eintritt. Man geht davon aus, dass ab einer Menge von 40 Mikrogramm (ein Mikrogramm ist ein Millionstel Gramm) Atropin bei Kindern eine Wirkung eintreten kann. Die im Alnatura Hirse-Getreidebrei mit Reis ermittelten Spuren betragen beim Verzehr einer Portion rund 2,5 Prozent dieser wirksamen Dosis.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vermerkt in einer Stellungnahme vom November 2013, dass ihm bisher keine Fälle einer gesundheitlichen Beeinträchtigung von Säuglingen, Kleinkindern und Verbrauchern anderer Altersklassen durch Verzehr von Erzeugnissen mit Spuren von Tropanalkaloiden vorliegen. Auch sind keine chronischen Auswirkungen bekannt.

[h=2]Wie können Tropanalkaloide in Lebensmittel kommen?[/h]Pflanzen, in denen Tropanalkaloide natürlicherweise enthalten sind, gibt es seit jeher. Bekannte Vertreter sind zum Beispiel Stechapfel, Tollkirsche und Engelstrompete. Seit der Mensch Ackerbau betreibt, musste immer wieder damit gerechnet werden, dass mit dem Getreide auch reife Samen von Unkräutern (manche tragen den Pflanzeninhaltsstoff Tropanalkaloid in sich) erfasst werden. Im Unterschied zu früheren Zeiten sind die modernen Mühlen in der Lage, diese „Fremdsamen“ gut auszusortieren. Gleichzeitig sind die Analysemethoden jedoch immer feiner geworden, so dass sogar ein Milliardstelgramm (0,000 000 001 g, d. h. weniger als ein Gramm Tropanalkaloide in einer Million Kilo Getreide) nachgewiesen werden kann.

[h=2]Weshalb wurden Tropanalkaloide jetzt erst im Lebensmittel entdeckt?[/h]Es ist davon auszugehen, dass Spuren von Tropanalkaloiden schon immer, d. h. seit Beginn des Ackerbaus in den Getreidemehlen vorhanden waren. Im Unterschied zu früheren Zeiten sind die modernen Mühlen jedoch in der Lage, diese „Fremdsamen“ gut auszusortieren. Gleichzeitig sind jedoch die Analysemethoden immer feiner geworden, so dass inzwischen sogar ein Milliardstelgramm (0,000 000 001 g) nachgewiesen werden kann.

[h=2]Was tut Alnatura, um in Zukunft solche Vorfälle ausschließen zu können?[/h]Wir kennen unseren Herstellerpartner für die Alnatura Getreidebreie aus der langjährigen Zusammenarbeit als ein sehr sorgfältig arbeitendes Unternehmen. Er hat in der Produktion ein umfangreiches Qualitätsmanagementsystem installiert und als vorsorgliche Maßnahme zusätzliche Überwachungsmaßnahmen in sein Herstellungsverfahren aufgenommen.

Aus Gründen der größtmöglichen Vorsorge haben wir entschieden, auch andere Alnatura Getreidebreie mit Hirse zunächst nicht anzubieten.

[h=2]Wo finde ich das Mindesthaltbarkeitsdatum?[/h]Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist auf dem Packungsboden aufgedruckt.


Quelle Alnatura vom 18.12.2014

 
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