Alleinspielen fördern - NUR WIE?

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Anke

Hallo,

wie unterstützt ihr eure Kinder dabei allein zu spielen? Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben?

Irgendwie glaube ich allmählich, meine Kleine lernt das nie. Sie war ja noch nie ein ruhiges Kind, aber momentan treibt sie es auf die Spitze. Entweder müssen wir mit ihr spielen oder, wenn sie keinen "Dummen" findet, macht sie (gefährlichen) Blödsinn.

Sie hat leider überhaupt keine Ausdauer, schenkt ihrem Spielzeug höchstens eine Minute Aufmerksamkeit, bevor sie sich dem nächsten zuwendet. Dabei hat sie gar nicht viel Zeug, ich achte bewusst darauf, dass sie davon nicht überflutet wird.
Ihre Unruhe zieht sich durch den ganzen Tag. Wenn etwas nicht klappt, schmeißt sie die Sachen sofort weg, sie versucht z.B. das Strümpfeanziehen dann nicht weiter. Sie beim Essen am Tisch zu halten, ist schwieriger als eine Raubtierdressur ...

Mir reichts allmählich! Irgendwas muss sich da ändern, sonst verliere ich bald auch noch meine Geduld. In der Zeit in der ich das hier schreibe, bin ich mindestens schon zwölf mal aufgestanden, um ihr etwas zu geben, zu zeigen, ihr zu helfen etc. :shock: Und das geht bis heute Abend so weiter.

Ihre Unruhe ist auch dem Kia von Anfang an aufgefallen. Leider hat er aber auch keinen richtigen Tipp für mich. Ich soll alles in Ruhe mit ihr machen, sie immer wieder auffordern, sich allein zu beschäftigen. Mit xmal wieder zurückholen und hinsetzen, kriegen wir die verlangten zehn Minuten Spiel dann auch hin. Aber ist das dann noch alleine spielen? Gelernt hat sie es dadurch jedenfalls bis heute noch nicht, trotz täglichem Üben. Kann ich noch etwas anderes ausprobieren? Oder steuern wir unaufhaltbar in die Hyperaktivität? Was meint ihr?

Liebe Grüße
Anke
 
G

Grisu

Ich weiß nicht, ob man Alleine-Spielen "fördern" kann.

Grundsätzlich glaube ich, dass es Kinder gibt, die sich leichter mit sich selbst beschäftigen können und Kinder, die sozusagen das "DU" unbedingt brauchen beim Spielen.

Manuel ist kein großer Alleinspieler - wenn ich beschäftigt bin, dann muß ich zumindest mit ihm reden.
Ab und an ist es schon so, dass ich ganz bestimmt zu ihm sage, dass ich jetzt dies oder das machen WILL und ich, wenn dies oder das fertig ist, mit ihm spiele. Meist ist es dann so, dass wir gemeinsam kochen oder saubermachen usw. - dauert halt alles länger.

Mit Spielsachen spielt Manuel weniger - mehr mit den Küchenutensilien, die er sich selbst aus der Küche holt (das Wohnzimmer ist schon fast eine Zweitküche).

Jetzt zum Beispiel ruft mich Manuel öfters, weil er was sucht oder mir was in einem Buch zeigen will (obwohl Papa da ist).
Und dann muss ich ganz bestimmt sagen, dass ich das jetzt fertigmachen will - weil es sonst noch länger dauert, bis ich mit ihm spielen kann.
Natürlich gleicht die Wohnung eher einer Räuberhöhle, wenn Mama "beschäftigt" ist.

Inwiefern akzeptiert Katharina, dass Du eine bestimmte Sache machen willst? Sagst Du ihr, was Du vorhast und stellst Du in Aussicht, dass Du dann mit ihr was machst?

Weiß nicht, ob Dir meine Worte was helfen - sind halt mal so ein paar Worte aus dem Bauch heraus.

Lieben Gruß
Christine
 
A

Anke

Hallo Christine,

vielen Dank für deine Antwort. Es ist sehr beruhigend zu hören, dass es noch mehr "Räuberhöhlen" gibt, während sich die Eltern mit etwas anderem beschäftigen. :-D

Was deine Frage betrifft. Ja, inzwischen hat Katharina akzeptieren gelernt, dass sie auch mal warten muss. Es darf dann nur nicht zu lange dauern. Ich habe es auch geschafft, dass ich in "Ruhe" eine Tasse Tee trinken darf, natürlich kommt sie dann einige Male an und muss gucken, wieviel Tee noch da ist. Das ist schon süß! Wenn sie allerdings schlecht drauf ist, hat sie mir in der Zeit die halbe Küche auseinandergenommen.

Mit dem Aufräumen kann ich ja noch leben, aber ich mache mir vor allem Sorgen, wie sie bei so wenig Geduld, kniffligere Dinge lernen soll. Wenn sie mit den Händen so geschickt wäre, wie mit dem Mund, wäre ich wirklich froh. Ich fürchte, Puzzle legen oder große Türme bauen, wird nie ihre Leidenschaft. Schade, ich mache das nämlich heute noch gern.

Liebe Grüße
Anke
 

nici

keiner Titel
Luca ist auch kein großer "Alleine-Spieler".

Manchmal am Vormittag für ein kleines Weilchen mit seinen Autos, seinen Legos oder den Bauernhofttieren, die stellt er dann immer hintereinander auf. So lange bis alles steht, spielt er alleine :-D :)

Aber auch wenn ich mich mit zu ihm hinsetze (was ich übrigens oft auch tue, wenn er ein paar Minuten allein gespielt hat, ich lobe ihn dann und spiele mit, und hoffe, daß ich ihn so bestärke), spielt er meist nicht sehr viel länger. Nach ein paar Minuten muß wieder was Neues her.

Aber ich finde auch, es wird zusehends besser :jaja: . Es gibt auch hier hute und schlechte Tage.

Von Hyperaktivität würd ich allerdings nicht gleich sprechen, ich finde dieser Begriff wird in heutigen Zeiten etwas überstrapaziert.

Luca ist nun mal, wie deine Maus wahrscheinlich auch, ein super aktives Kind. Am besten wir gehen raus und spielen Fußball oder fahren Bobbycar. Hauptsache wir sind draußen, er kriegt was zu sehen und wenns nur ein paar größere Kinder im Sandkasten sind oder andere Leute beim Einkaufen. Je mehr Aktivität um ihn rum und je mehr Raum für eigene Aktivität, desto zufriedener ist mein Kind. Schlechtes Wetter und kranksheitsbedingter "Stubenarrest" sind unser Tod.

Mit Fußballspielen kann sich Luca übrigens auch alleine ewig lange beschäftigen :jaja: . Bauklötze und Puzzle sind doof, die wollen meist nicht so wie er will :eek: :) . Mega-schade, ich selbst gehöre nämlich auch zu den super gern Puzzlern (obwohl ich so ein ungeduldiges, hibbeliges Wesen bin - oder vielleicht erade deshalb... :???: ) :-D

Jetzt kommt der Sommer. Wenn ihr häufig draußen seid und sie sich austoben kann, wirds vielleicht auch in der Zeit drinnen besser mit dem Spielen... :???:

Liebe Grüße
Nicole
 
G

Grisu

Anke hat gesagt.:
........ aber ich mache mir vor allem Sorgen, wie sie bei so wenig Geduld, kniffligere Dinge lernen soll. Wenn sie mit den Händen so geschickt wäre, wie mit dem Mund, wäre ich wirklich froh. Ich fürchte, Puzzle legen oder große Türme bauen, wird nie ihre Leidenschaft. Schade, ich mache das nämlich heute noch gern.

Liebe Grüße
Anke

Ja - das ist oft so, dass die Kinder nicht unbedingt das gerne machen, wo wir unsere Erfüllung darin finden.
Wirst sehen - Deine Kleine wird Dich zum Schluss mit Dingen überraschen, die nicht gerade Deine Stärke sind. Und so müssen uns wir Eltern auch mit den Dingen beschäftigen, die nicht gerade zu unseren Lieblingsbeschäftigungen zählen.

@ Nicole

Manuel stellt auch oft seine Autobusse und Autos hintereinander auf - und da müssen sie auch stehen bleiben. Darst Du die "aufgereihten Tiere" dann auch nicht wegräumen?
Bei uns ist das am Abend dann oft eine wahre Überredenskunst, sie mitten aus dem Wohnzimmer wegzubekommen. :)

Lieben Gruß
Christine
 

nici

keiner Titel
Grisu hat gesagt.:
@ Nicole

Manuel stellt auch oft seine Autobusse und Autos hintereinander auf - und da müssen sie auch stehen bleiben. Darst Du die "aufgereihten Tiere" dann auch nicht wegräumen?
Bei uns ist das am Abend dann oft eine wahre Überredenskunst, sie mitten aus dem Wohnzimmer wegzubekommen. :)

Lieben Gruß
Christine

:jaja: :jaja:
Wehe mir, wenn ich aufräumen will... :-x
 

lulu

Königin der Nacht
Hm :???:, Katharina ist ja ungefähr so alt wie Levin, und der spielt sehr viel und kreativ alleine. Ich habe allerdings die Vermutung, daß ein guter Wochen- und Tagesablauf mit für den "Erfolg" verantwortlich sind. Er ist 2, vor Linnea auch mal 3, ganze Tage pro Woche bei einer TaMu (so ne Art private Minikita), wo es jede Menge Zwockelzwerge in seinem Alter gibt. Dann hat er natürlich noch Zeiten mit dem großen Bruder. Die Tage, an denen er zuhause ungestört spielen kann, genießt er dann sehr. Klar hat das zeitlich auch seine Grenzen, wo wir etwas unternehmen müssen, er rausgehen möchte oder einfach Hilfe braucht beim Puzzeln z.B., aber morgens nach dem Frühstück ist er schon mal 1,5 Stunden alleine am Werkeln oder draußen im Garten ein Stündchen, während ich zukucke. Mein Gefühl sagt mir allerdings, daß drei Tage TaMu oder KiTa momentan besser für ihn wären als zwei (oder auch jeden Vormittag ein 3-4 Stunden KiGa) und so laden wir jetzt an einem Tag immer einen kleinen Freund zu uns nach Hause ein.
Kannst Du vielleicht Eure Wochenstruktur überdenken und so verbessern, daß sie besser zu dem Kind paßt?
Lulu
 
A

Anke

Hallo Lulu,

das ist ja ein Traum, wie du Levin schilderst. 1,5 Stunden alleine spielen - da kommt Katharina höchstens drauf, wenn man das letzte halbe Jahr zusammenrechnet. :-D

Deine Anregung, die Wochenstruktur zu überdenken, ist ein guter Tipp. Vielleicht langweilt sich unsere Kleine einfach zu Hause. Ich glaube, ihr täte mehr Kontakt zu Kindern sehr gut, auch damit sie mitbekommen kann, wie andere Kids sich allein beschäftigen.
Leider ist das bei uns nicht so einfach zu organisieren. Ich arbeite Vollzeit, und mein Mann hat den Erziehungspart übernommen, in Krabbelgruppen oder ähnliche Kleinkinderveranstaltungen geht er aber (verständlicherweise) nicht mit ihr. Bleibt ein Vormittag in der Woche bei der Oma, die sich manchmal erbarmt und in die Krabbelgruppe mit ihr geht, und alle zwei Wochen ein Spielevormittag mit ihrer kleinen Freundin von gegenüber. Und die Ausflüge am Wochenende, wo wir natürlich versuchen, dorthin zu gehen, wo auch Kinder sind. Aber das ist halt nicht regelmäßig.

@ Grisu
Die Süße hat mich gerade am Wochenende wieder überrascht. Klettert sie doch in Windeseile auf einen riesigen Kletterturm - ich bin 1000 Tode gestorben dabei! *brrr* Diese Dinger habe ich immer gehasst!

Liebe Grüße
Anke
 
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