AD(H)S, Hochbegabung

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
@ Annie : :bussi:

Ich danke Dir für Deine Gedanken, für Deine Erzählungen, die den meinen irgendwo ähnlich sind.

Man ist wirklich nie zu alt, um es abklären zu lassen :-D

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
N

NicoAngel

Hallo Jac,

das finde ich jetzt aber wirklich klasse - seit Tagen bin ich mal wieder hier im Schnulliforum und dann finde ich dieses Posting! Zur Zeit bin ich etwas auf Tauchstation gegangen, weil ich mich gerade sehr viel informiere über Hochbegabung und auch ADS.

Bei meinem Alex wurde letzten Montag vom Schulpsychologen ein IQ-Test gemacht (HAWK III) - heraus kam bis jetzt ein IQ von 125, ganz ausgewertet ist der Test noch nicht. Morgen nachmittag müssen wir nochmal zum Schulpsychologen ins Schulamt - er meint, Alex hat noch lange nicht alles gezeigt, war letzten Montag in keiner guten Verfassung. Da ich glaube, dass der Schulpsychologe sich nicht so besonders gut mit Hochbegabung, habe ich für den 19.3. einen Termin bei einer von der Deutschen Gesellschaff für hochbegabte Kinder empfohlenen Psychologin ausgemacht.

Es geht mir nicht darum, welchen IQ Alex hat und was für ein toller Junge er ist (ich bin seit Tagen in Verteidigungsstellung, muss mir so viel blöde Bemerkungen anhören - von wegen was ich denn bezwecke mit den TEsts usw.) Ich möchte, das Alex glücklich ist und jetzt im Sommer auf die richtige Schule geht. Er hat als einziges Kind seiner Klasse die uneingeschränkte Empfehlung fürs Gymnasium bekommen, mit der kleinen "Randbemerkung" seiner Lehrerin, dass es eventuell menschliche Probleme geben könnte. Die Lehrerin kennt Alex sehr gut und mag ihn, gerade weil er anders ist wie die anderen.

Ich hab mir mal aufgeschrieben, was mir alles zu Alex' Charakter auffällt - es ist sehr umfangreich und mir wurde in einem anderen Forum geraten, ihn ausser noch einmal auf Hochbegabung ausserdem auf ADS untersuchen zu lassen.

Wenn Du mal Zeit hast, kannst Du Dir die Liste ja mal anschauen - hier ist sie. Wem dass jetzt zu umfangreich ist, kann gerne den TExt nur überfliegen. Ich nehm es nicht übel, wenn kein Kommentar kommt.

Also:

Was ich gut finde

Ausgeprägte Fantasie, Anleiten anderer Kinder zum Spielen, Schreiben von Gedichten und Geschichten (schon sehr lange), Zeichnen von Comics mit teilweise sehr witzigen Wortfolgen

Leiten (wenn er darf) der „freitäglichen“ Schulveranstaltung macht ihm Spass (auf Bühne, Vorstellen der Stücke der Kinder bzw. selbst etwas vorführen)

liebt Rollenspiele

hat für ein Klassenhörspiel Harry Potter etwas "umgeschrieben"

Mathematisches Verständnis laut Lehrerin und meinem eigenen Gefühl geht weit über das seiner Altersgenossen hinaus.

Sehr grosser Wortschatz – mit 11 Monaten bereits 2-Wort-Sätze

In der 1. Klasse von Lehrerin bereits Aufgaben für 3. Klasse mit nach Hause bekommen bzw. im Unterricht, wenn er unruhig wurde

Grosses Interesse an weitergehender Mathematik (in 2. Klasse wollte er Prozentrechnen, was aber durch die Lehrerin gebremst wurde – ich durfte auch zu Hause nur Plus und Minus mit ihm rechnen, sollte ihn nicht fördern)

Sehr grosses Interesse an Geburtsdaten von Komponisten und Dichtern, mit 7 Jahren konnte er fast alle Daten auswendig (bis heute ist das geblieben) Liebe zum Besuch von Museen

Sein Lieblings“spielzeug“ ist Microsoft Encarta (Lexikon)
Er saugt Wissen in sich auf wie ein Schwamm

Will viele Dinge wissen, die Altersgenossen gar nicht interessieren (daher oft Ablehnung)
Sehr ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit, dass jeder gleich viel hat, Ungerechtigkeit bringt ihn zur Verzweiflung (weinen, innere Aggression mit Fäuste ballen und hochrotem Gesicht)
Auch Ungerechtigkeit im Weltgeschehen macht ihn wütend und grüblerisch

Mitgefühl für andere ist stark, manchmal leider hingehend zum Mitleid

Sehr sensibel im Umgang mit kleinen Kindern und Tieren

Verständnis für Zusammenhänge schon sehr lange vorhanden

Stellt gerne sein Wissen unter Beweis

Hat vor einigen Wochen Spass dran gehabt, „chinesische“ bzw. „arabische“ Geschichten zu schreiben – seitenweise Hieroglyphen mit aber wiederkehrenden Zeichen, also nicht unbedingt Unsinn

Abschreiben von Texten aus dem Encarta, Verfassen auch von eigenen Texten
Sehr umfangreiches Allgemeinwissen

Richtiges Schreiben von Fremdwörtern und Wissen von Bedeutung (auch laut Schulpsychologen)



Was ich schwierig finde:

Frustrationsschwelle ist niedrig, grosse Ungeduld, Bedürfnisse müssen bzw. sollen SOFORT erfüllt werden

Sehr viele „was wäre wenn“ Fragen, zum Teil auch unrealistische bzw. schwer zu beantwortende (ist eigentlich positiv, für mich nur sehr anstrengend)

Wenn er sich für etwas ereifert bzw. „Vorträge“ hält über das, was er denkt – dann läuft er umher wie ein Tiger im Käfig (das macht sein Vater auch)

Wenn ihn etwas nicht interessiert, hat er starke Probleme mit dem Zuhören, schweift ab und fragt schon die nächste Frage

Er braucht nicht viel Schlaf (schon immer), hat öfter Alpträume

Er erträgt sehr viel Schmerz (deswegen schon im Alter von 4 Jahren bei der Frühförderung gewesen – im Kindergarten 6 Wespenstiche ohne Jammern, eine Hodendrehung hab ich nur gemerkt, weil er nicht mehr laufen konnte – jede Mittelohrentzündung ohne Jammern)
Aber sehr wohl Schmerzempfinden, wenn ihm jemand weh tut oder er sich stösst. Also äussere Einflüsse. Schmerzen, die von innen bzw. von ihm selbst kommen, kann er bis zum Geht-Nicht-Mehr ertragen.

Viele Ängste – z. B. vor Lüftern (geht in keine Toilette, wo ein lauter Lüfter ist – auch heute noch nicht) Spinnenphobie (ausgelöst durch ein traumatisches Erlebnis mit 6 Jahren bzw. verstärkt, Angst war vorher auch vorhanden)
Röntgen war nie möglich, erst beim 10. Anlauf – also Angst vor dunklen Räumen mit technischen Geräten

Probleme mit innerer Aggression (Fäuste ballen, hochroten Kopf bekommen)

Diskutieren wegen Selbstverständlichkeiten (ich will jetzt nicht duschen, will keine Mütze anziehen, will jetzt keine Hausaufgaben machen)

Probleme, wenn er beim Spielen nicht die Führung übernehmen darf.

Fast Durchdrehen, wenn Zuspätkommen droht (weinen, toben...)

Was mir noch einfällt: im Alter von ca. 3 auffälliges Spielen mit Isolierkannen (ähm..) – geradezu zwanghaft, nur noch Isolierkannen – nichts anderes. Das ging ein paar Wochen und war extrem.

Chaos im Schulranzen (er findet aber alles)

Probleme mit Aufräumen bzw. den Anfang zu finden, dann gehts.

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So, das wars. Hat jemand bis hierher gelesen? :)

Mich beschäftigt sehr viel im Moment - ich bin auf der Suche nach einer geeigneten Schule, was sich sehr schwierig gestaltet aufgrund der Anmeldefristen. Bisher ist er auf einem ganz normalen Gymnasium angemeldet, aber ich hab da kein gutes Gefühl.

Liebe Grüsse
Ulla
 

elfchen

Dauerschnullerer
hallo ihr,
habe mit großem interesse bis hier her gelesen... :jaja: wie und wo kann man denn einen (seriösen) IQ-test machen?
:winke:
 
G

gabriela

boaaaaaaah 8O und ich dachte, nur ich schreibe immer so viel :-D

@jaqueline

mein wissenstand ist, dass auch der IQ sich ein wenig verändern kann, nicht nur tagesabhängig, sondern auch mit der zeit, und zwar nach unten, wenn man sein kopf nicht benutzt. ich hatte als kind gemessen 145, wie auch immer sie vor 30 jahre gemessen haben. bei dem test den ich letztes jahr online gemacht habe, habe ich die mathematischen aufgaben rausgelassen :)oops: :-D), weil ich mathe immer gehasst habe, hätte aber damit nur höchstens 3-4 zusätzliche punkte gemacht, also um 135. das ist keine hochbegabung, das ist nur hohe intelligenz :)

meine begabung habe ich nicht geleugnet, aber nur noch bruchteile davon benutzt. das reicht aus, finde ich. ich weiss nicht was es bringen soll, zu wissen, dass man hochbegabt ist, wenn man nichts tut um sein gehirn, seine begebung, dementsprechend zu benutzen. die ständige unterfordung verursacht zum grössten teil doch die psychischen problemen solche kinder (und auch erwachsene). es reicht nicht zu wissen, dass man begabt ist, man muss knochenarbeit leisten um die begabung zu fördern. du kennst sicherlich den spruch "genius=1% inspiration und 99% transpiration" (ich glaube es war einstein).

ich hatte zb nie ein verständnis für mathe, lag bestimmt auch am lehrer, ich habe mich geweigert auch nur darüber nachzudenken. ich konnte aber die logischen aufgaben und die intuitiven (wie beim schach) sehr schnell lösen. meine stärke lag im künstlerischen bereich, das wurde bei mir aber auch gefördert. ich mache heute beruflich etwas was creativ ist, aber keineswegs das was ich eigentlich machen sollte. mir fehlt etwas.

mit dem reichen mann meinte ich nur einer der so reich ist, dass er sich leisten kann, mich zuhause zu halten um das begabte kind zu erziehen (oder auch umgekehrt von mir aus). anders geht es nicht. man kann nicht den ganzen tag arbeiten gehen und nebenbei ein (hoch?)begabtes kind fördern. bei mir hat es zumindest weder zeitlich, noch finanziell gereicht. ich denke aber, dass flavia nur sehr intelligent, aber nicht hochbegabt ist, also kein IQ über 140. sie sprach mit 12 monaten 3 wort sätze, konnte mit keine 3 jahre schon mama schreiben, adieren und substrahieren bis 20 mit 4 jahren usw... aber das ist nichts sehr aussergewöhnliches, nur überdurchschnittlich, finde ich. wenn ich einen fehler durch meine angst gemacht habe, dann konnte ich eben nicht anders. sie wird es wenn sie älter ist, ausbügeln müssen :(

was aber bringt dir zu wissen, dass du hochbegabt ist? was machst du anders, seitdem du diese "diagnose" bekommen hast? hast du eine besondere begabung, wie zb musik, astrophysik, primzahlen auswendig kennen und solche sachen? :eek: hast du dir jetzt sachen vorgenommen, an die du dir vor dieser diagnose nicht getraut hast? ich zb habe immer von dem kleinen glück geträumt, eine familie und kinder zu haben, was sich aber nicht vereinbaren liess mit dem drang, tag und nacht zu malen und zu schreiben. vielleicht habe ich mich für das falsche entschieden, weil ich irgendwie nichts richtig gemacht habe? :???: auf jeden fall, das ignorieren dieses drängens hat mir nur frust gebracht, ich kriege es nur zeitweise los. mit meinen kindern bin ich glücklich, aber etwas fehlt. das leben kann es mir nicht recht machen :-D

du hast recht in dem was du sagst, was man einem besonderen kind vermitteln soll. für meine mutter war ich immer ein kukucksei, das sie nie verstanden hat, obwohl sie mir nach kräfte alles ermöglicht hat was sie nur konnte. ich habe mich als kind aber nicht selber ausgegrenzt, ob hochbegabt oder nicht. die umstände haben es nicht anders möglich gemacht, obwohl mich viele leute auch unterstützt haben. ich bin aber nicht in der schweiz aufgewachsen, sondern in einem diktatorischen land.

ich finde es gut, wenn du oliver verstehen und unterstützen kannst. meinst du aber, es reicht aus was er zuhause lernt, wenn er wirklich hochbegabt ist? gibt es niemand der interesse hat ihn professionell zu fördern? so viele helle köpfchen kann die schweiz nicht haben, um sich leisten zu können, auf einen zu verzichten. was der ADS betrifft, bin ich nur oberflächig informiert. gibt es heilungschancen, wenn er einige zeit rivalin (darüber weiss ich schon beschied) genommen hat?

@ulla

menno... du kannst aber auch labbern... :eek: :-D lass alex untersuchen, akzeptiere dann aber auch wenn man dir sagt, er sei nicht wirklich hochbegabt. überdurchschnittlich intelligent zu sein ist herausforderung genug und das ist er bei 125 IQ schon.

was willst du aber weiter tun, wenn er im bereich der hochbegabten fällt? würdest du ihn zur not in einem internet geben, in so einer schule für besonderen kindern?

grüsse,
gabriela
 
G

gabriela

@doreen

für dich oder für die kleine? wirklich hilft es eigentlich nicht sein IQ zu wissen, nur in besonderen fälle bei kindern, damit man sie auch richtig fördern kann. es gibt auch tests die du online kaufen kannst, am besten aber, macht man solche tests in professionellen zentren oder beim psychologen.
 
N

NicoAngel

Hallo Gabriela,

erst mal - mit einem IQ von 135 ist man schon hochbegabt - kann zumindest Mitglied bei Mensa werden (kennst Du Mensa? Jac weiss darüber Bescheid).

Das Problem z. B. bei ADS ist, dass ein IQ-Test-Ergebnis meistens "verfälscht" ist. Da gibt es ja Diskussionen, ob ein ADS-Kind einen Test noch einmal mit einem Medikament (Ritalin o.ä.) machen sollte. Es gibt da Erfahrungen, da kam ein Kind auf über 150, nachdem es den Test noch einmal mit Ritalin gemacht hatte. Aber da streiten sich die Geister - ein IQ-Test ist sowieso so eine Sache. Da kommt es auch auf die Chemie an zwischen Kind und Tester an. Alex hat diesen Schulpsychologen nicht gemocht - der kam rein und sagte zu ihm "Guten Morgen, Kadetten" 8O Ein anderer Junge war dabei (was eigentlich nicht ok ist - diesen Test gleichzeitig an 2 Kindern in einem Raum durchzuführen) und dieser Junge kam gut mit dem Mann klar, Alex nicht.

Na ja, ich werd am 19.3. mit ihm zur Psycholgin gehen und sehen, was sie mir sagt.

Ich möchte Alex auf keinen Fall in ein Internat geben. Wenn rauskommt, dass er hochbegabt ist, dann versuche ich alles was in meiner Macht steht, ihn in ein spezielles Gymnasium hier in der Nähe (z. B. Frankfurt oder Darmstadt) gehen zu lassen (bin grad auf der Suche). Es gibt z. B. das Montessori-Gymnasium oder auch eine Privatschule, das Finanzielle müssen wir dann irgendwie hinbekommen.

Ich möchte aus meinem Kind keinen Einstein machen, möchte nur nicht, dass er auf einem normalen Gymnasium "dicht macht". Und die Gefahr besteht ja eventuell.

Ich finde, Du hast damals mit Flavia richtig gehandelt. Wenn Dein Kind keine Probleme mit einer Hoch- oder überdurchschnittlichen Begabung hat, dann wird es seinen Weg sowieso alleine machen. Nur wenn es aufgrund dieser Begabung Probleme gibt, dann ist Handlungsbedarf. So denke ich jedenfalls. Und bei Alex sehe ich ein Problem im weiteren Schulverlauf. Sein Papa ist auf der Sonderschule gelandet, ein sehr intelligenter Mann (war vor Jahren mal Hessenmeister im Schach usw.). Wahrscheinlich hat er ADS - leider kann ich mit ihm über dieses Thema nicht so reden, wie ich es mir wünsche.

Förderungen ausserhalb der Schule, wenn das Kind hochbegabt ist, finde ich sehr wichtig. In unserer Stadt gibt es einen Verein, da finden 1 x in der Woche Treffen an den Wochenenden statt, bei denen sich die Kinder austauschen können - denn viele Freunde haben Hochbegabte (oder überdurchschnittlich begabte Menschen) meistens nicht, es sei denn, sie halten "ihr Licht unter dem Scheffel".

Liebe Grüsse
Ulla
 
N

NicoAngel

Kennt eigentlich jemand den Film "Wunderkind Tate" mit Jodie Foster? Dieser Film zeigt die Probleme einer Mutter mit einem hochbegabten Kind. Ich hab den Film mal vor Jahren gesehen und war erschüttert. Da geht es ja genau um die Probleme, die auftreten können.

Ich hab jetzt schon öfter gelesen, dass wenn ein Kind weiss, dass es überdurchschnittlich oder gar hochbegabt ist, es dann eher mit der Tatsache zurechtkommt, dass es anders ist als andere Kinder. Einen Überflieger bekommen die Kinder nicht, höchstens manche Mütter :???:

Für mich wäre es eine Erklärung für viele Dinge und ich würde nicht damit "hausieren" wollen, wäre einfach erleichtert Bescheid zu wissen und kann dann handeln.

Liebe Grüsse
Ulla
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Ich mache seit der Diagnose eigentlich dasselbe, wie vorher auch - ungefähr tausend Sachen gleichzeitig *ggg*
Scherz beiseite : eigentlich hat sich in meinem Alltag wenig geändert, nur etwas ganz entscheidendes : ich kann dazu stehen, wie ich bin. Ich erwarte von mir selber nicht mehr, dass mich Kinder & Haushalt total ausfüllen und befriedigen, ich weiss jetzt, dass ich daneben meine Suche nach Wissen, nach Neuem brauche..
Der einzige Antrieb für meine Abklärungen war die Erkenntnis, dass es etwas in meinem Leben gibt, was mich unglücklich, unzufrieden und depressiv gemacht hat. Mein Verdacht ging in eine ganz andere Richtung, aber jetzt ist es, wie wenn ich mich endlich in meiner Ganzheit annehmen kann und nicht mehr zwanghaft versuche, die hyperperfekte Hausfrau zu sein, um nur ja nicht irgendwelcher Kritik ausgesetzt zu sein. (Typische Kindheitsaltlast).

Und für Oliver gilt irgendwo das gleiche :
Entscheidend für Schulwahl, Hobbys, Aufgaben, Zusatzförderung und auch spätere Berufswahl ist eigentlich nur eines :
Dass Oliver mit sich im Reinen ist. Meinetwegen kann er Schreiner werden, wenn er das möchte, ich tippe aber eher auf eine mathematisch-technische Richtung.
Er ist "nur" hochbegabt, er ist kein Genie, er hat einen extremen Wissensdurst - und er ist ein totaler Einzelgänger. Die Schule zieht mit uns an einem Strang und gibt ihm Zusatzaufgaben, wenn er mit dem Stoff zu schnell durch ist - und genau dafür war im übrigen die offizielle Testerei gut. Wenn Du als Mutter hinstehst und sagst "mein Kind ist hochbegabt", dann kannst Du zuschauen, wie die Leute um Dich herum die Augen verdrehen *Eislaufmutter* - als ich dann aber die Kopien der Berichte gebracht habe, wurden wir plötzlich ernst genommen und die Schule erinnerte sich an ihren Lehrauftrag....

Liebe Gabriela,
meine Worte in der anderen Antwort waren keineswegs böse gemeint! Ich habe zwischen den Zeilen eine subtile Angst(?) vor dem Ganzen gelesen, ich hatte den Eindruck, Du bist da nicht wirklich eins mit Dir und wollte Dir einfach Mut machen.
Hochbegabte sind auch nur Menschen ;-)

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
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