Abgeben bei der Tagesmutter = Tortour!

W

waffelmanu

Max ist jetzt 23 Monate alt, wir sind in der 3.Woche der Eingewöhnung und es wird immer schlimmer!
Heute ist der 4.Tag an dem er von 10 Uhr bis 15.30 da ist. Alles klappt gut, er isst, er schläft, er spielt. Nur beim hinbringen wird es immer schlimmer! Seit 2 Tagen fängt er schon im Auto an zu weinen und das richtig doll! :-( Letzte Nacht war er immer wieder wach und hat nach mir gerufen.
Ab dem 6.Sept. gehe ich von 8-15 Uhr arbeiten, das geht nicht anders.
Puh, das tut einfach soooo weh.
Ich frage mich nur, ob man irgendwas anders machen kann, eine Woche bleibt uns ja noch.
Morgens läuft das jetzt so: Kaum gehen wir los, fängt er an zu weinen. Ich erkläre ihm dann mind. 5x dass wir arbeiten gehen müssen und er, bis ich ihn wieder abhole, mit Tina und den anderen Kindern spielen kann. Ich versuche immer alles positiv zu formulieren, aber er ist ja auch noch recht jung um das richtig zu verstehen. Er weint die ganze Fahrt (10 min) und steigert sich wenn wir da sind. Die Tür geht auf, ich gebe ihm einen Kuss, sage dass ich ihn nach dem Schlafen abhole und die Tagesmutter nimmt ihn. Ich gehe. *heul*
Er läßt sich von Ihr schon recht schnell beruhigen, kuschelt mit "Teddy" und ist noch etwas bedrückt, aber dann gehts.
Ich brauch ein wenig Trost und es hilft ja ungemein zu hören, dass es anderen Eltern genauso geht.
Ich habe erst überlegt, ob ich morgens länger dableiben soll, aber damit zöger ich alles nur raus, oder?
 
S

SumSum

Keine Sorge, Manu, bei uns war's genauso !!!

Vorgeschichte: Ich arbeite seit Mai wieder montags und freitags (von 9-14 Uhr, so dass Katharina von 8:15-14:45 Uhr fremd betreut wird).
Montags ist sie bei einer Freundin mit gleichaltrigem Kind (allerdings schon seit Februar - bis Mai allerdings nur vormittags für 2-3 Stunden zum Spielen)

Ende April habe ich dann von jetzt auf gleich einen JOb bekommen, so dass ich kurzfristig für freitags eine Tagesmutter finden musste. Katharina hatte quasi keine Eingewöhnung.

Wir waren auf einem Dienstag eine Stunde gemeinsam da, und dann in derselben Woche den Donnerstag noch einmal eine halbe Stunde gemeinsam und danach war sie über Mittag allein da uns ich habe sie nach ihrem Mittagschlaf (der nicht statt fand) wieder abgeholt.
Am Freitag habe ich dann schon anfangen müssen zu arbeiten.

Und Katharina gefiel es die ersten 2 Freitage bei der Tagesmutter sehr gut. Ich habe mich gefreut und war stolz, wie selbstständig sie ist

Aber dann hat sie wohl gemerkt, dass das Ganze keine Ausnahme ist, sondern auf einmal die Regel und es wurde schlimm.

Erst hat sie nur beim Abgeben geweint. Dann schon beim Aussteigen aus dem Auto und dann schon morgens, wenn ich erzählt habe, dass ich arbeiten muss. ("Nein Mama, musst Du nicht!!!" "Katha will mit"....)

Nachher war es so schlimm, dass ich sie aus dem Auto raustragen musste, weil sie immer weglaufen wollte. Und sie hat geschrien wie abgestochen - auch bei meiner Freundin - obwohl sie da ja schon viel länger hingegangen ist.
Mir war immer kreuzelend. Und sobald ich im Büro angekommen war, hab ich angerufen und gesagt bekommen, dass sie eigentlich fast sofort wieder aufgehört hat zu weinen, nachdem ich außer Sichtweite war.

Nach 6 Wochen habe ich zuhause zum Frühstück schon gesprächstechnisch "vorbereitet", und zwar so:
"Mit wem willst Du denn heute spielen? Und was wollt ihr spielen? Gibt es da auch ..... ???? Kann man da auch ... ???
Und wenn sie dann beim Gehen anfing zu weinen, habe ich sie wieder gefragt: erzähl doch mal der .... was ihr heute machen wollt.... Willst Du Mami vorher nochmal lieb halten, winken,....
Das hat irgendwie geholfen. Weil sie ja dann erstmal nachdenken musste, was sie vorher geplant hatte...
2 Wochen später hat sie bei meiner Freundin gar kein Theater mehr gemacht. Sie hat mich an der Tür stehen lassen und ist sofort spielen gegangen. Aber die Tagesmutter war mittlerweile im Urlaub und ich hatte echt Angst, wie es da wohl wird.
ES LIEF GENAUSO. Offensichtlich hatte sie ihre Tagesmutter und die anderen Kinder vermisst. Sie hat sich total gefreut, als sie wieder hin durfte. Mittlerweile haben wir Urlaub und kommen auf dem Weg zum Einkaufen immer bei der Tagesmutter vorbei. Und sie fragt schon, wann wir wieder hingehen.

Ich denke mittlerweile, dieses Weinen ist einfach ein Austesten, ob man Mama nicht doch Kontrollieren kann. Also sicherlich auch Trennungsschmerz, aber mit einer gehörigen Portion Taktik.

Und Max isst, schläft und spielt da ja normal und sitzt nicht weinerlich oder apathisch in der Ecke. Also wird er sich auch entsprechend wohl fühlen.

Mach Dir keinen Kopf. Beiß die Zähne zusammen und geh mit einem Lächeln. Lass ihn nicht merken, was in Dir vorgeht.

Ihr schafft das auch.

Toi, toi, toi.


2 Wochen später war die Tagesmutter im Urlaub
 
M

MamaKati

Hallo Manu,

lass dich drücken :tröst:. Das muss schlimm sein!

Hast du Vertrauen zu der Tagesmutter?

Vielleicht hilft es, wenn Max sich ein neues Spielzeug aussuchen darf, dass dann bei der Tagesmutter abgegeben wird und er quasi etwas hat, auf das er sich freuen kann?

Bei dem Wort Taktik wäre ich da etwas vorsichtig, aber du kennst ihn am besten, ich denke, du kannst ganz gut beurteilen, was ihn zum Weinen bringt und welche Art von Weinen es ist.

Kann er sprechen? Wenn ja, dann frag ihn wirklich, wie Sumsum es vorgeschlagen hat, was er denn machen möchte und was es dort alles gibt und wie toll das ist. :jaja:

Wenn das erst seit 2 Tagen ist: Kannst du ausschließen, das dort etwas passiert ist, was Max erst noch verarbeiten muss? Vielleicht hat er sich weh getan und du warst nicht da oder die Tagesmutter versteht ihn nicht so gut, so etwas in der Art?
Vielleicht kannst du ihn fragen, warum er nicht hin will. Ich bekomme da manchmal recht erstaunliche Antworten von Hannah.

Liebe Grüße, Kati
 
S

susli

huhu manu,
ehrlich gesagt würde ich kein weinendes kind einfach abgeben und gehen. es ist doch schon jetzt schlimm, was soll schlimmer werden, wenn du eine zeitlang dableibst? du schreibst auch von eingewöhnung. bist du denn anfangs dageblieben? finde ich ganz wichtig. je jünger die kinder sind, desto wichtiger. bei meinem großen war der kigastart kein problem. allerdings war er da schon knapp über 3. und das wo ich vorher so lang erzählt hab, wie wichtig mir eine sanfte eingewöhnung ist. ich bin nach ner viertelstunde am ersten tag gegangen weil mich mein kind nicht mehr beachtet hat und geschrei gabs nur beim abholen weil er nicht gehen wollte. allerdings kam die krise dann nach einigen wochen. da wollte er morgens nicht bleiben. ich bin dann immer noch eine zeitlang geblieben. ich hab nicht mit ihm gespielt, aber versucht was für ihn zu finden, ihm spielpartner zu vermitteln etc. und bin erst gegangen wenn es für ihn ok war. ich kann also wirklich nicht betätigen, daß es alles nur verschlimmert. auch von anderen eltern bei uns in der kita, die anfangs dageblieben sind hab ich nix negatives mitbekommen. also vielleicht probierst du es mal
 
W

waffelmanu

Kati: Danke fürs Drücken! Ist schon komisch wie sowas virtuell doch guttut!!! :jaja:
Nein, leider kann er noch nicht sooo gut sprechen. Ich habe schon vertrauen zu der Tagesmutter, aber sie ist halt nicht Mama und das ist das Problem. Ich bin halt anders als sie und ich versteh sein Sprache ja auch schon. Sie wird ihn halt noch nicht so verstehen.

SumSum: So etwas in der Art habe ich schon probiert, aber das ist noch zu früh. Sobald ich mit dem Thema anfange fängt er an "Nein" zu sagen.

susli: Ich denke 3 Jahre ist ein Alter wo man den Kindern schon richtig was erklären kann und sie es auch verstehen.
Wenn ich erst noch da bleibe, dann wird sich Max beruhigen und sobald ich gehe fängt er wieder an. Dann hat er den Schmerz zweimal. Ich glaube das ist nicht besser... :(
Ich war in der ersten Woche jeden Tag 2 Stunden mit ihm zusammen da. In der 2. Woche bin ich erst ne 1/2 Stunde weg und dann jeden Tag länger. Am Freitag hatte er dann das erste mal da Mittags geschlafen. Ab Montag war es dann so schlimm.

Ich denke, es ist halt so schlimm geworden, weil er so lange weg ist, Er war 2 Jahre nur bei mir. Wir haben ihn ja auch sonst nie abgegeben, weil wir niemanden haben.
Aber mein Mann hat auch schon von Arbeitskollegen gehört, dass die das Problem auch hatten in dem Alter. Ist halt noch sehr früh zum Abnabeln.
Ich kann aber nicht anders, ich muss arbeiten, sonst ist mein Job futsch und was neues in meinem Beruf werde ich nicht kriegen.... :-(
 
S

susli

kann es sein, daß es am schlafen liegt? vielleicht ist er aufgewacht und hat sich überhaupt nicht zurechtgefunden? keine ahnung, was man da machen kann. vielleicht den schlaf so weit verschieben, daß er noch schläft wenn ihr ihn abholt?
hattest du denn den eindruck als du dabei warst, daß er ein verhältnis zu ihr aufbaut? also mit ihr spielt und so? und sich eben nicht sofort an dich wendet. sind da noch andere kinder? vielleicht ist was blödes vorgefallen oder es gab eine änderung, die er nicht gut verdaut hat. was sagt denn die tagesmutter dazu? was meint sie warum?
 
S

SumSum

Ich auch nochmal:

Das was Susanne sagt, finde ich ganz gut. Setz Dich mal intensiv mit der Tagesmutti zusammen und geht die Tage (und speziell den Freitag, bevor der Stress losging) gemeinsam durch.
Vielleicht findest Du ja was.

Wobei ich nach wie vor nicht glaube, dass etwas vorgefallen ist. Weil er sich ja wie Du sagst auch recht schnell wieder beruhigt und sich dann da unauffällig verhält und isst, spielt etc.
Wenn ihn dort etwas irritieren würde, würde er sich auch vor Ort irgendwie auffällig verhalten und nicht nur zum Abschied.

Ich denke, es fällt ihm wie Du schon sagst ganz einfach schwer, sich abzunabeln, weil er nun mal so ein kleiner Steppke ist und Dich sonst immer um sich hatte. (So war's bei Katha ja auch).

Und mir ist nochwas eingefallen:
Katharina spricht zwar recht gut, so dass wir schon gemeinsam überlegen können was sie den Tag dann wohl machen könnte.
Aber ich erzähle ihr auch immer, was wir machen, wenn ich wiederkomme.
Vor allem fangen wir diese Gespräche dann immer an mit:
Die Mama kommt immer wieder, weil sie Dich ganz doll lieb hat.....
(das ist schon Ritual - und ihr mittlerweile heilig)
.... und wenn die Mami wieder da ist, dann kuscheln wir, und toben, und bauen ein Duplo-Haus und.....

Vielleicht ist das auch nochmal einen Versuch wert.

Viel Glück
 
W

waffelmanu

Gestern hat er nicht soooo sehr geweint, aber trotzdem noch den ganzen Weg zu Tina hin. Aber er ist alleine aus dem Auto raus und alleine zur Tür gegangen, Er wollte nicht auf den Arm.
Tina hat die Tür aufgemacht, der weinende Max ist, ohne sie oder mich eines Blickes zu würdigen, an ihr vorbeimarschiert und ins Kinderzimmer rein.
So als ob: "Ich möchte jetzt zwar nicht hier sein, aber ich weiss dass ich mich damit abfinden muss."
Echt, der wird immer erwachsener seit er da ist!

Völlig doof von mir, aber ich komm manchmal auf die blödesten Sachen nicht!!! :o Z.B. sagt Tina immer, er soll beim Essen den Mund überm Teller halten. Am WE habe ich gesehen, dass Max das macht und da habe ich mich erst daran erinnert, dass ich das auch immer machen musste!
Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen ihm das zu sagen! Gott, bin ich blöde!!! :o

Als ich ihn gestern abgeholt habe, da hat er noch schnell sein Lieblingsspielzeug rausgeholt aus den Regal und wollte mit mir spielen. Dann habe ich gefragt ob wir zu Papa gehen wollen und er hat "Ja!" gesagt und angefangen alles aufzuräumen!!! Er hat alles wieder ins Regal gestellt, ohne dass jemand was gesagt hat!

Klar wird er verwirrt gewesen sein beim aufwachen. Er hat ja sonst immer zu Hause geschlafen. Das gehört eben zur Eingewöhnung dazu.
Es liegt nicht an der Tagesmutter. Ich glaube, es wird besser werden.
 
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