5 Tage Kreißsaal und kein Ende in Sicht!

Onni

Sprücheklopfer
Hallo ihr Lieben,

nachdem ich hier von so einigen heftigen Sachen gelesen habe muß ich jetzt auch meine Geschichte zum Besten geben. :-D

Ich hatte eigentlich eine Traumschwangerschaft, nur acht Kilo zugenommen, keine Wassereinlagerungen, alles völlig normal.Das Baby lag auch genau richtig, also hätte ich mich auf eine normale Geburt freuen können :bravo: Es kam dann aber gaaaanz anders..

Ich wurde in der 40 SSW von meinem Frauenarzt ins Krankenhaus eingewiesen, weil meine Leberwerte plötzlich extrem erhöht waren, also mußte von einer Schwangerschatsvergiftung ausgegangen werden. Ich also am Freitag mittag ins Krankenhaus und nochmal alles durchchecken lassen. Die Ärzte entschieden, am Samstag morgen soll mit Tabletten die Geburt eingeleitet werden. Ich natürlich den totalen Bammel ( erstes Kind) :o Naiv wie ich war, dachte ich ,ich würde meinen kleinen Sonnenschein dann auch gleich am Samstag in die Arme schließen können.

Tjaaaa...Samstag morgen gabs dann die erste ( halbe) Tablette...und nix passierte...gegen Mittag dann die andere Hälfte...wieder nix.Außer einem leichten Ziehen im Unterleib merkte ich gar nichts.Ich dachte mir, Regelschmerzen sind schlimmer.
So hab ich dann mit meinem Mann den ganzen Tag im Kreißsaal verbracht, wo alle 10 Minuten jemand reinkam und erwartungsvoll fragte..Und? Merken Sie schon was? Gegen abend dann ( so 20.00 uhr) durfte ich auf Station und erstmal schlafen.Eine erfahrene Hebamme meinte dann noch sie würde den Frauen das ansehen wenn sie kurz vor der Entbindung stehen.Bei mir würde alles darauf hindeuten das ich noch diese Nacht gebäre.Pustekuchen.Außer dem gleichbleibendem Ziehen merkte ich nix,konnte aber auch nicht schlafen weil ich super nervös war.

Am Sonntag morgen dann die nächste Dosis Tabletten.Wieder den ganzen Tag im Kreißsaal verbracht, ansonsten siehe Samstag :)

Abends verabschiedeten mich die Hebammen dann wieder auf mein Zimmer auf Station mit den Worten: Aber heute Nacht gehts ganz bestimmt los.

Am Montag morgen stand ich dann wieder im Kreißsaal parat, wieder das gleiche Spiel wie Sonntag und Samstag...

Am Abend meinten dann die Ärzte und Hebammen: So was hatten wir noch nie....ja nee is klar :D

Dienstag wurde mir( uns ) dann ein Tag Ruhe gegönnt, den ich mit CTG und viel Laufen verbrachte.

Am Mittwoch morgen meinte die Ärztin , wir sollten die Tabletten mal weglassen und lieber Gel auf den MUMU auftragen.Gesagt getan...das Ergebnis waren suuuuper heftige Wehen. Ich dachte immer, Wehen kommen und gehen...bei mir kamen sie allerdings nur und blieben dann auch durchgehend. 8O

Gegen Nachmittag ( ich war kurzzeitig in der Wanne, weil ich dachte es würde Linderung bringen :???: ) war ich dann fest davon überzeugt das mein MUMU sich ja schon megamäßig geöffnet haben muß und ich wollte unbedingt ne PDA. Die Ärztin meinte, sie müßte erst mal nach dem MUMU schauen,weil sie unter drei Zentimeter keine PDA geben kann. War mir recht, ich fühlte mich auf der sicheren Seite.Tja...und dann nachgeschaut...GERADE MAL FINGERDURCHLÄSSIG 8-O

Ich dachte echt mich trifft der Schlag.Ich war fix und fertig und bekam erst mal ne normale Schmerzspritze. Davon wurde mir schwindelig und ich mußte tierisch reiern.So gegen 16.30 Uhr waren die Wehen dann plötzlich wieder ganz verschwunden...die Ärztin meinte dann ob es in meinem Fall nicht besser wäre einen Kaiserschnitt zu wagen.Mein Männe und ich gaben ihr völlig Recht, obwohl ich eigentlich immer gegen Kaiserschnitt war.
Gesagt getan, um 17.22 war der kleine Colin dann da.FREU!!

Und jetzt mal an alle Kaiserschnittverfechterinnen: Ich würde nie wieder einen haben wollen. Für mich wars echt der blanke Horror. Erstmal wurde bei mir während des Kaiserschnitts eine Endometriose entdeckt
( Zystenbildung unter anderem im Bauchraum) d.h. mir wurde gleich nach der Geburt ( sozusagen als kleines Extra) :? eine Zyste am Eierstock entfernt. Das hat alles ziemlich lange gedauert, was der Dauer der Narkose nicht unbedingt förderlich war. Auf Deutsch:Ich hatte so besch...Schmerzen das ich die Ärzte bei der OP angefleht habe, doch etwas schneller zu machen. Nachspritzen hat gar nix geholfen.Als der ganze Spuk dann vorbei war, und mein Mann und der Kleine schon längst auf mich warteten, war ich so fertig, das ich den Kleinen gar nicht richtig begreifen konnte.Das kam erst die nächsten Tage....obwohl ich natürlich dazu verdonnert war, wegen des Kaiserschnitts im Bett zu bleiben und nicht die Möglichkeit hatte, mich intensiv um den Kleinen zu kümmern( Wickeln usw)

Alles in allem kann ich sagen, ich hätte eine normale Geburt auf jeden Fall vorgezogen....medizinisch notwendige Kaiserschnitte na klar, aber ich kann die Frauen nicht verstehen, die einen Kaiserschnitt machen lassen,weil sie meinen das wäre einfacher (a la Verona Feldbusch) :-?

Aber im Endeffekt muß das ja jeder selber wissen...

ach ja: Hinterher stellten die Ärzte die Theorie auf, das diese Einleitungstabletten bei mir nicht angeschlagen hätten, weil ich angeblich (laienhaft ausgedrückt von mir) ein bestimmtes Hormon zuviel hatte wegen der Endometriose, und die äußere Zufuhr von Hormonen in Tablettenform dann keine Wirkung mehr hatte. Von wegen Wehenschwäche und so. Ich hätte also lange auf den Kleinen warten können.Verstehe wer will, ich bin jedenfalls um eine Erfahrung reicher :bravo:


Viele liebe Grüße Onni mit Colin :D
 
S

ShaRi

Mensch Onni,

da hast Du ja einiges mitgemacht. :o :heul: :o

Ich hoffe, bei der nächsten Geburt gehts schneller, und ohne Kaiserschnitt. :-D

Susi
 
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