1001 logische Konsequenz für (fast) alle Lebenslagen

Schäfchen

Copilotin
AW: 1001 logische Konsequenz für (fast) alle Lebenslagen

Wobei Satz eins vom eingeschlichenen Opa kommt, den hab ich nur geklaut :hahaha:
 
L

laelia

AW: 1001 logische Konsequenz für (fast) alle Lebenslagen

Übrigens: verbal sehr weite Kinder überschätzt man gern. Da ist man auch als Mama nicht davor gefeit. Schau mal, dass du dich da ab und an reflektierst.

Oh ja, das haben wir auch schon gemerkt. Ich habe aber das Glück, dass mein Sohn mir das immer mit seiner Reaktion bewusst macht und dann ermahne ich mich selbst "Mensch er ist doch gerade erst x Jahre alt" und kann es nochmal altersgerecht versuchen. dann klappt es auch meist besser :).


Aber, theoretisches Wissen und praktische Anwendung, gehen manchmal außeinander.
Wenn ich bei der Erziehung von zwei Kindern eins gelernt habe, dann folgendes:

Was bei Kind A richtig und gut ist, kann bei Kind B völlig falsch sein und genau das Gegenteil von dem bewirken, was es bei Kind A bewirkt hat. Will damit sagen: Alles theoretische Wissen und alle Erfahrung mit anderen (Kindern, Personen) bringen mich bei der Erziehung meiner (eigenen) Kinder nicht sehr weit.
Jedes Kind, jeder Mensch ist individuell und es gibt kein Grundrezept, das man auf alle anwenden kann.

Und auch ich habe genau wie du, wenn auch bevor ich ein eigenes Kind hatte, die Erfahrung gemacht das man nich alles auf jedes kind gleich anwenden kann. Das ist mir schon bewusst und das habe ich ja auch gemeint als ich erklärt habe, dass ich eben nicht nur die 2 Jährchen mit meinem eigenen Kind Erfahrungen in Sachen Erziehung sammeln konnte ;-)

Um eins klar zu stellen: Ich nehme dich ernst!
Du hast sicherlich viel theoretische Erfahrung, aber in der Erziehung deines eigenen Kindes musst du erst noch den richtigen Weg finden. Und hier sind dir Eltern, die mehrere und ältere Kinder haben einen großen Schritt vorraus!! Wir haben das, was du noch VOR dir hast, HINTER uns! SO und nur SO war mein (zugegeben provokanter) Kommentar gemeint.

Gut! Verstanden! Ich kann JETZT natürlich nicht wissen, was für Probleme ich in 3 Jahren habe mit meinem Sohn und wie ich dann vorgehen werde. Das wäre zwar cool, dann wärs kein problem mehr, weil wir die Zukunft kennen aber so ist es ja leider nicht :hahaha:.

Was ich nur nicht nachvollziehen kann ist, wie du darauf kommst, dass ich aufgrund meiner Erfahrungen mit *anderen* Kindern nicht genau so gut wie du einschätzen kann, was für mein eigenes Kind gut ist und was nicht (bzw. was bei ihm fruchtet und was gar nix bringt)? (zumindest kam es bei mir so an)
Ich kenne doch mein Kind selbst am besten ;-).
Ich weis, dass es schon allein emotional gesehen für mich anders ist mein eigenes Kind zu erziehen, als fremde Kinder.
Ich handele aber nach meinem Gefühl und versuche dabei sowohl meine Bedürfnisse als auch die meines Kindes zu berücksichtigen.
Und jede hier, die mehr als ein Kind hat, muss nicht nur beim ersten Kind "seinen Weg mit ihm finden". Die Probleme mit jedem weiteren Kind (die sich evtl. wiederholen oder auch nicht) muss man doch immer wieder neu in den Griff kriegen und neu herausfinden was nun hilft. Deshalb erkenne ich euch als Ratgeber an.

Ich würde nichts tun, was meinem Kind schadet genau wie wir alle hier :)

Und ich hoffe damit können wir nun "frieden schließen" ;-)
 
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sonnenblume

Schlumpfine
AW: 1001 logische Konsequenz für (fast) alle Lebenslagen

Laelia, ich verurteile eine Auszeit nicht grundsätzlich und somit auch nicht dich.

Was ich nur nicht nachvollziehen kann ist, wie du darauf kommst, dass ich aufgrund meiner Erfahrungen mit *anderen* Kindern nicht genau so gut wie du einschätzen kann, was für mein eigenes Kind gut ist und was nicht (bzw. was bei ihm fruchtet und was gar nix bringt)? (zumindest kam es bei mir so an)

Das habe ich nicht SO gemeint. Entschuldige bitte, wenn es so bei dir ankam!
Gemeint habe ich damit, dass ich nicht davon ausgehen kann, dass Maßname X, die ich bei Kind A erfolgreich angewendet habe, auch bei Kind B erfolgreich anwenden kann. Kind B ist vielleicht viel sensibler, als Kind A. Hier würde die Maßnahme (Konsequenz) vielleicht eher schaden als fruchten.

Aber ich glaube, wir haben uns hier beide missverstanden, kann ja mal vorkommen! :zwinker:

Ich mag mal versuchen (aus meiner Sicht), dir zu erklären, weshalb ich in deinem / eurem Fall eine Auszeit, so wie sie bei euch abläuft, nicht gut heiße (auch, wenn ich mich dadurch sicherlich gnadenlos in die Nesseln setzen werde):

Zum einen ist dein Kleiner erst zwei Jahre alt, auch wenn er sprachlich sehr weit ist, bezweifle ich ein wenig, dass er kongnitiv schon so weit gereift ist, dass er den Sinn einer Auszeit abschätzen kann.

Du bist sehr bemüht um deinen Sohn und das finde ich einfach super!!! :prima:

Jetzt komme ich zum anderen, nämlich zum "aber":
Du bleibst vor der Tür stehen und schaust alle zwei Minuten ins Kinderzimmer, das finde einerseits gut (du läßt ihn nicht gänzlich allein).
Aber (jetzt kommt das "aber" wirklich :lol:) für mich hört sich das ganze nach einem "Spielchen" an. Die Auszeit hat für deinen Sohn nicht die Konsequenz, die du bezwecken willst. Er nutzt das Aus nämlich nicht dazu, um sich zu beruhigen, sondern um mit dir ein Machtspielchen zuspielen. Jedes Mal, wenn du hineingehst und ihm ein "Friedensangebot" unterbreitest, schickt er dich raus - und du reagierst darauf, in dem du tatsächlich raus gehst! Heißt, ER hat in dem Moment die Oberhand über dich.

"Beruhigt" hat er sich dann, wenn das "Spielchen" langweilig geworden ist, dann kommt er raus und alles ist wieder gut (aus seiner Sicht gesehen).
Ich sehe die "Sachlage" :)hahaha:) für mich so: In den zwei Minuten, in denen er "allein" in seinem Zimmer sitzt, wartet er nämlich nur darauf, dass du wieder reinkommst und er das "Spiel" von neuem starten kann.

Sei mir nicht böse, aber meiner Meinung nach tust du deinem Kind damit nichts Gutes!
Durch dieses "Spielchen" förderst du lediglich seine Aggressionen dir gegenüber und gibts ihm das Gefühl, Macht über dich ausüben zu können ("Toll! Mama macht, was ich ihr "befehle!")
Ich hoffe, du verstehst, wie ich es meine...

In deinem Beispiel vom Treppenhaus hätte ich ihn im Wohnzimmer weiter toben lassen, während ich mich auch dort aufgehalten hätte, allerdings ohne alle zwei Minuten nachzufragen. Das ist m. E. negative Aufmerksamkeit und wird auch bei uns oftmals "Zweckentfremdet" (Stichwort: Spielchen spielen).
Wenn er sich bewußt abreagiert und wieder beruhigt hätte, hätte ich auch noch mal mit ihm gesprochen und das "Weshalb" erklärt.

Ich habe die Sicht der Dinge nun lediglich nach meinem Empfinden formuliert und auch nur aus dem, was ich aus deinen Posts herauslesen konnte.

Wenn die Regelung "Auszeit" bei euch passt, dann passt sie und gut is!
(dann vergiss alles, was ich oben getippselt habe. Vielleicht passt mein Getippsel aber doch ein bisschen, dann wäre es schön, wenn es ein kleiner Schubser in eine andere Richtung sein könnte)!

N.S.: Ich nehme dein Friedensangebot gerne an! :knutsch:
 
L

laelia

AW: 1001 logische Konsequenz für (fast) alle Lebenslagen

hallo,
Sorry ich hatte die letzten Tage viel um die Ohren ;-).

Sonnenblume: :lachen:du hättest das vielleicht gleich so erklären sollen, dann hätten wir uns das ganze Hickhack erspart :hahaha:.

Du hattest vorher von Liebesentzug gesprochen ;-) deshalb meine ganzen Ausführungen ;-).

Danke für deine Sichtweise.
Es ist so: L. ist laut unserem Kinderarzt (Aussage bei der U7 vor 2 Wochen) kognitiv in etwa soweit wie ein 3 Jähriger. also nicht nur Sprachlich sondern insgesamt. Ich kann das nicht mal erklären. Z.B. versteht er ein stück weit schon zeitliche Zusammenhänge - kann "gestern" und "morgen" in seiner Bedeutung auseinanderhalten und wendet das auch immer richtig an. Aber das ist nur ein Beispiel.

Da er keine Trennungsängste hat, meinte der Kinderarzt kann ich ihn in bestimmten Situationen in dem meine bloße Anwesenheit schon zu viel Aufmerksamkeit für sein negativ-Verhalten zu sein scheint, das Zimmer verlassen bzw. ihn in ein anderes Zimmer bringen.

Die Vorgehensweise wurde von meiner Kinderärztin so empfohlen, weil ihm die Möglichkeit gegeben werden muss Hilfestellung zu haben um sich zu Beruhigen. Weil er (wie du es ja auch sagtest) emotional in dieser Situation nicht in der Lage ist komplett auf sich gestellt runter zu kommen wenn er so in Rage ist. Er braucht dazu Hilfestellung. Dafür das Versöhnungsangebot. Wenn er nicht so explodiert, dann reicht es ja auch aus, wie du es selbst vorgeschlagen hast, dass er im selben Raum ist wie ich. Da schafft er es dann aber auch allein runter zu kommen, ohne das ich ihn anspreche. Ich finde so eine Auszeitmethode in dem Alter auch sinnvoller wenn das Kind im selben Raum bleiben kann. Aber wenn L. schon meine Anwesenheit als Aufmerksamkeit erkennt (er dreht dann nochmehr auf indem er mich haut, oder dem Hund am Fell zieht oder Gegenstände wirft), dann ist es nicht machbar und auch Zwecklos und dann muss er eben in seinem Zimmer weiter wüten. Das ist bei uns also keine Methode die jedes Mal sofort eingesetzt wird ;-). Es ist gedacht für "Extremsituationen".
Grundsätzlich hast du aber Recht und ich achte aber immer selber darauf, dass kein Spiel draus wird. Das erkennt man bei L. nämlich ziemlich gut, weil er dann nicht mehr ernsthaft weint sondern sogar zu lachen beginnt.

Und ich muss sagen, seit er bei solchen "Eskalationen" mal in sein Zimmer gebracht wird, hat er viel weniger Ausbrüche (also überhaupt trotzt er weniger). Er hat diese Woche nur das eine erwähnte Mal einen Trotzanfall gehabt. Die anderen Tage dieser Woche war er friedlich. Er hat davor bestimmt mehrmals täglich hier "herumgelegen" und getobt wie ein irrer. Wenn er dann wie beschrieben aufdrehte und wir (vorher) deshalb schimpften hat er ja erst recht Aufmerksamkeit bekommen und gelernt das es sich lohnt sich so zu benehmen. Seit wir ihn dann aber Kommentarlos in sein Zimmer bringen ist es wirklich schon weniger geworden und er hat so langsam begriffen, dass wir das Spielchen von vorher nicht mehr mitmachen.

Hätten wir nicht solchen Erfolg damit und würde es nicht WIRKLICH nur in diesen "Ausnahmesituationen" eingesetzt werden, dann hätte ich ihn auch nicht in einem anderen Zimmer alleine die Auszeit machen lassen.

So jetzt hab ich wieder einen Roman geschrieben wie ich es eigentlich nicht wollte ;-) .
 

sonnenblume

Schlumpfine
AW: 1001 logische Konsequenz für (fast) alle Lebenslagen

Danke für deine ausführliche Erklärung.

Von Liebesentzug und dem Satz: "SO habe ich dich gerade nicht lieb!" (oder so ähnlich - ich mag jetzt nicht nachlesen gehen :oops:) habe ich geschrieben, weil es meine allgemeine Einstellung zum Thema Auszeit bei Kleinkindern schildern sollte. Es war nicht auf dich oder deine persönliche Situation bezogen.

Dass ihr die Auszeit nur in Extremsituationen anwendet, war aus deinen Erlärungen nicht klar genug ersichtlich bzw. kam es bei mir in der Tat so an, dass es als regelmäßige Maßnahme angewendet wird. Das hast du ja nun nochmal ausführlicher erklärt.

Ich kann mir immer nur ein Gesamtbild aus den "Einzelteilen" machen, die ich mir hier aus den verschiedenen Threads "zusammenpuzzeln" kann. Wie es dann vor Ort tatsächlich abläuft, da sehen ich nicht hin. Hier kann Vorstellung und Realität schon mal gravierend auseinander gehen.

Nach deiner ausführlichen Erklärung scheint die Auszeit tatsächlich bei euch zu passen.

Wobei ich dich an dieser Stelle gerne zitieren mag:
du hättest das vielleicht gleich so erklären sollen, dann hätten wir uns das ganze Hickhack erspart .


:zwinker: :hahaha:

:winke:
 
L

laelia

AW: 1001 logische Konsequenz für (fast) alle Lebenslagen

Stimmt wohl :heilisch:. Ich hab nicht deutlich gemacht, dass wir die Maßnahme nur in Extremsituationen anwenden. Und da wir dann über Auszeit im allgemeinen Sprachen bin ich auch nicht drauf gekommen, das noch zu erwähnen :oops:.

Liebesentzug als Strafe kann ja verschiedene Formen haben... und ich versuche auch eigentlich drauf zu achten, dass L. nicht mit Liebesentzug gestraft wird. Das man das auch unbewusst manchmal macht kann vorkommen. Aber der BEWUSSTE Einsatz ist für mich ebenso ein No-Go.

Ich kann mir immer nur ein Gesamtbild aus den "Einzelteilen" machen, die ich mir hier aus den verschiedenen Threads "zusammenpuzzeln" kann. Wie es dann vor Ort tatsächlich abläuft, da sehen ich nicht hin. Hier kann Vorstellung und Realität schon mal gravierend auseinander gehen.
Jap das ist wahr. Und das geht sicher allen so.
 
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