Helft mir mal bitte, bin kurz vorm aufgeben

L

lynn

Hallöchen!

Habe schon in anderen Stillforums gepostert, aber da bekommt man immer nur Standardantworten und keine individuellen und daher hat mir das nichts gebracht und immer nur zu sagen, wenns so oder so ist, dann hast du auf jeden Fall genug Milch, glaub ich einfach nicht so ganz, aber jetzt zu meinem Problem.

Sohnemann ist inzwischen 16 1/2 Wochen alt. Habe die ersten drei Monate problemlos gestillt. Den Hunger den ich anfangs meinte, waren nur Blähungen, das hatte ich bald kapiert. Wir fütterten alle 2-3 Stunden und mit 2 Monaten hat er bereits durchgeschlaften (8 Stunden am Stück). Die linke Brust mochte er nie sonderlich, aber ich habe ich trotzdem immer versucht, zumindest 3-4 Minuten dranzuhalten, damit die Brust nicht abstillt.

Seit 3 Wochen ist es allerdings so, dass er auch an der zweiten Brust nicht mehr sonderlich gern trinkt. 2-3 Minuten und dann will er einfach nicht. Er ist auch nicht abgelenkt oder sie, habe schon alle Stillvariationen etc versucht. Am besten klappt es noch in der Nacht im Halbschlaf, aber da glaube ich da trinkt er auch nur kurz und die restliche Zeit wird genuckelt. Seit 3 Wochen stille ich wie gesagt alle 1-11/2 Stunden und natürlich ist nicht genug Milch da und er hört nach besagten Minuten wieder auf und meckert fürcherlich und ist meinst recht quengelig, abends natürlich wahnsinnig schwer einzuschlafen mit ihm (hat früher übringens tadellos funktioniert - stillen und wach ins Bettchen - nach einigen Minuten gucken war er weg).
:)

Ich kann ihn dann ablenken, aber nach diesen 1-1/2 Stunden ist wieder :heul: :heul: :heul: . Gut funktionierts eingentlich auch, wenn er mal ca. 2 Stunden schläft, dann hab ich anscheinend genug Milch gehabt er hat nach dem stillen nicht gemeckert. Seit einer Woche kommt er auch nachts alle 11/2 Stunden. Also ein Schub müsste doch auch schon vorbei sein. Also das viele Anlegen, Stilltees haben bei mir also nicht gebracht.

Was kann ich nur machen. Soll ich Abends zufüttern mit Folgemilch und welche, er wird doch erst in ein paar Tagen 4 Monate, kann ich ihm dann schon diese ab 4 Monaten geben und welche??

Hoffe auf euere Hilfe (hoffe nicht zu konfus geaschrieben)

Danke
Lynn
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
Liebe Lynn,

ja wir antworten immer individuell und versuchen Zusammenhänge herzustellen.
Dafür ist es allerdings nötig, dass ich die Gewichtsentwicklung kenne. Daraus lässt sich von mir der Status Hunger ableiten - und davon wiederum weitere Maßnahmen.
Am besten alle Daten mit Datum und Gewicht posten. Ich rechne dann nach.
Wie häufig hat dein Kleiner Stuhlgang? Ist der Kinderarzt mit seiner Entwicklung sonst zufrieden?

Bis dann - ich schau zu später Stunde nochmal vorbei
:winke: Ute
 
L

lynn

Hi Ute!

Danke für deine Antwort, hatte gehoft du wärst online.

Also Geburtsgewicht war am 10.06.2003: 3480g
Entlassungsgewicht nach 3 Tagen: 3220 g
25.07.2003: 4500g
18.08.2003: 5000g
4.09.2003: 5500g
derzeitiges Gewicht: rund 5800 (habe nur auf meiner normalen Waage gemessen), aber treffe morgen deswegen eine Freundin, die hat eine genaue Babywaage.

Stuhlgang hatte er lange Zeit nur alle 7-10 Tage, seit einem Monat alle 2-4 Tage, auf keinen Fall aber täglich.
Vor einem Monat war der Kinderarzt zufrieden mit ihm, aber wie gesagt die Probleme gibts erst seit ca. 3 Wochen. Aber man hört überall einfach durchhalten es wird schon besser, aber ich hab jetzt echt schon so ein schlechtes Gewissen, dass er hungert und bin heute echt fertig, auch weil ich ihn in letzter Zeit nicht wöchentlich gewogen habe, wäre vielleicht hilfreich gewesen. Wie schlimm ist es denn wirklich, wenn er jetzt zu wenig zu genommen hat, komm mir echt vor wie eine Rabenmutter :(

Danke für deine/eure Hilfe
Lynn
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
Hallo Lynn,

ich denke mit deiner Vermutung dass er Hunger hat liegst du richtig.
Die Gewichtszunahme liegt in einem Rahmen der keinerlei Entwicklungsgefahr fürs Kind darstellt - sein Verhalten parallel zur Gewichtsentwicklung deutet für mich eindeutig auf Hunger hin.

Nachdem du seit Wochen per häufigem geduldigen Anlegen, diverser Stilltipps deinem Baby die Brust gibst, und sein Verhalten sehr vehement ist würde ich dir zum zufüttern raten.

Rein rechnerisch erreicht ihr die 120 g pro Woche. Nur welches Baby ist mit der konstant niedrigen Zunahme (und damit verbundener Nahrungsaufnahme) wirklich zufrieden? Es besteht hier keine Phase von mal weniger Zunahme die durch andere Wochen wieder ausgeglichen werden, sondern es schraubt sich kontinuierlich immer weiter nach unten. Du hast ganz sicher nichts falsch gemacht! Und ich verstehe wenn du jetzt an diesem Punkt alles hinterfragst oder gar in Frage stellst. Dein Kleiner hat Hunger und ich würde ihm die Zufütterung nicht vorenthalten.

Ich würde das Fläschchen unmittelbar nach der Brustmahlzeit geben wenn er danach verlangt - also schreit und sucht! Ob es auf Dauer mit anlegen weiterhin klappt kann ich dir nicht versprechen. Zwiemilchernährung kann monatelang sehr befriedigend für alle Seiten klappen. In der Regel ist ein guter Einstieg wenn das Baby noch keinen Busenfrust hat.
Die Abstände der MZen verlängern sich durch die Babynahrung (gerne Pre da er zu den zarten Babys gehört) und die Brust fühlt sich nach 2 oder 3 Stunden Stillpause auch wieder voller an. Du selbst wirst auch die ruhenden Stunden dazwischen positiv spüren. Eine längere Nacht und ein ausgeruhter Körper plus weiterer Stillwunsch lassen auch die Milch wieder besser sprudeln.

Liebe Grüßé
Ute

www.babyernaehrung.de/zwiemilch.htm

Am Ende des Tages muss ein Baby satt sein. Wunderbar wenn es mit vollstillen klappt - aber auch das zufüttern kann in einzelnen Situationen für die Entwicklung und das Gedeihen des Babys notwendig sein. Und es gibt keinen Grund sich dafür zu schämen oder darüber zu ärgern. Dem Baby muss es gut gehen - das ist das wichtigste Argument überhaupt.
 
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