So viele Probleme, so wenig Glück

Mila

Tourist
Hallo.

Ich bin momentan wirklich am Ende. Bitte verzeiht mir das folgende Gejammer.

Meine Tochter wird diesen Monat ein Jahr alt. Sie hat gut geschlafen so langewir sie pucken konnten, das war ca bis zum 6. Lebensmonat. Bis dahin war sie auch meist ausgeglichen, ist allein eingeschlafen, ein unkompliziertes Baby. Das fühlt sich ewig lange her vor.

Heute ist es so: sie steht zwischen 6 und 7 auf. Zweimal am Tag schläft sie exakt 30Minuten. Danach ist sie nicht mehr in den schlaf zu bekommen. Ich habe das Gefühl, dass ich wirklich alles versuchthabe (nach 25 minuten reingehen, draußen schlafen, nur noch einmal am Tag schlafen, nach/ vor dem mittagsessen), egal was nach exakt 30 Minuten ist sie wach. Da sie mindestens 10 Minuten braucht um so tief zu schlafen, dass ich das Zimmer verlassen kann, habe ich zweimal täglich 20 Minuten Zeitum ein paar wichtige Dinge zu erleidigen. Und das reicht mir einfach nicht. Ich bin leicht reizbar, nur noch genervt und der Gedanke "ich will nur noch meine Ruhe" dominiert meinen Tag. Fast jeden mal beim hinlegen schreit sie und erst im halben Schwitzkasten schläft sie ein. Abends genauso, sie geht gegen 7 ins Bett und meldet sich dann ca 10 bis 15 Mal bis zum morgen. Schnuller weg, schlecht gerträumt, irgendwas ist immer. Dadurch dass ich wirklich nie mal abschalten kann, fühle ich mich im Moment furchtbar.

Zudem ist sie tagsüber eine Mischung aus anhänglich, fröhlich und fordernd und weint recht viel. Wenn etwas nicht klappt wie sie es will,schmeißt sie sich auf den Boden und brüllt.

Ichgehe jeden Tag mit ihr raus, aber es macht keinen Unterschied. Ich bereue es mittlerweile sehr, dass ich beschlossen habe sie erst mit 18 Monaten in die Kita einzugewöhnen und das macht mich traurig. Ich wollte so sehr, dass dieses erste Jahr schön wird, vielleicht zu sehr...

Kann mir irgendjemand Mut machen, dass das wieder besser wird? Ich liebe mein Kind aber im Moment frage ich mich ob ich vielleicht einfach nicht dafür gemacht bin Mutter zu sein. Oft denke ich an mein 'altes Leben ' und stelle mir vor wie gern ich es wieder hätte.

Nachtrag: aus Verzweiflung erwäge ich derzeit wirklich dieses verteufelte 'jedes Kind kann schlafen lernen' Programm anzuwenden, ich kenne die Kritik und bin eigentlich der gleichen Meinung. Da ich meine Tochter jedoch schon mehrmals angeschrien habe, denke ich mittlerweile, dass es vllt das kleinere Übel ist?
 
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Jesse

sprachlos im Spreewald
AW: So viele Probleme, so wenig Glück

Mila, lass Dich drücken.
Ich kann Deine Gedanken sehr, sehr gut nachvollziehen.
Auch Mütter brauchen mal ihre Ruhe.
Das Buch jedes Kind kann schlafen lernen habe ich bei Emma vor 14 Jahren gelesen und ich habe
den teuflischen Ansatz dabei nie finden könnnen. Für mich diente es allerdings nicht als Regelwerk,
sondern es hat mir eine andere Sichtweise verschafft und mich nachdenken lassen.
Bei Emma musste ich Nachts ebenfalls sehr, sehr oft raus um ihr ihren Nucki wieder zu geben und
sie zuzudecken. Das war sehr anstrengend. Im Buch gibt es ein Kapitel in dem auch diese Problematik
angesprochen wird. :jaja:
Ansonsten habe ich noch einen wichtigen Tipp für Dich, versuch Dir Inseln zu schaffen. Schlaf dann wenn
Dein Kind auch schläft. Der Haushalt läuft nicht weg. Nichts muss perfekt sein. Du nicht, der Haushalt nicht und
Dein Kind auch nicht. Versuch die DInge so hinzunehmen wie sie sind. Manches kann man nicht verändern.
Kinder die sich hinschmeißen vor Wut, dass kenn ich von Lotte auch. Aber wie soll ein kleiner Mensch seinem Frust auch anders Luft machen.

Es wird besser, dass versprech ich Dir :jaja:
Aber, eine Phase löst die andere ab

Fühl Dich verstanden
 

Redviela

Hamsterwoman
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: So viele Probleme, so wenig Glück

Schläft sie im Schlafsack ? Legst du sie hin, wenn sie müde ist oder wenn du Zeit für dich haben willst ? Du erwartest von deiner Tochter, dass sie mit ihrem Schlaf dir Freiräume verschafft. Das ist vermutlich eine falsche Erwartung. Dafür sollten andere Personen (Partner, Großeltern, Paten, ...) herangezogen werden. Der Schlaf sollte der Erholung des Kindes dienen :)
 

Jesse

sprachlos im Spreewald
AW: So viele Probleme, so wenig Glück

Dafür sollten andere Personen (Partner, Großeltern, Paten, ...) herangezogen werden.
Ich muss Dich mal zitieren. Leider ist das ja nicht bei jedem möglich. Woher also jemanden nehmen, wenn ausser einem selbst und einem arbeitenden Partner keiner da ist?
 

Redviela

Hamsterwoman
Mitarbeiter
Moderatorin
AW: So viele Probleme, so wenig Glück

Dann muss der Partner eben auch mal das Kind nehmen oder wahlweise die liegen gebliebene Hausarbeit mit übernehmen. Aber vom Kind zu erwarten, dass es schläft, damit man etwas machen kann, hilft nicht weiter.
 

Jesse

sprachlos im Spreewald
AW: So viele Probleme, so wenig Glück

Das lese ich gar nicht so stark bei ihr raus. Vielmehr denke ich, dass sie einfach müde und
kaputt ist.
 

Mila

Tourist
AW: So viele Probleme, so wenig Glück

Danke erstmal für das Verständnis, das hilft schon mal sehr.

Und ja; wahrscheinlich sehe ich den Schlaf meiner Tochter als einzige Möglichkeit für mich Ruhe zu bekommen. Ich habe mir schon oft überlegt, ob das egoistisch ist und mir deswegen Vorwürfe gemacht. Aber ist es wirklich egoistisch mir zu wünschen einmal am Tag ein paar Minuten für mich zu haben? Jeder Schichtarbeiter hat doch auch eine Pause..
Erholungfür meine Tochter wünsche ich mir auch. Aber sie wacht schreiend vor Müdigkeit auf und lässt sich mit nichts zum schlafen überreden. Was soll ich machen?
Und tatsächlich ist es bei mir so: Familie in Hamburg, ich in einer anderen Stadt,Mann von 7-19 Uhr aus dem Haus. Meine Nachbarin hat selbst ein Kind und ich hab mir sehr gewünscht dass wir uns gegenseitig helfen können. Aber sie kann dauernd nicht und nimmt meine Tochternj nicht sobald sie auch nur niest und sie ist in letzter Zeit dauernd krank.
Früher, da waren die Tage anstrengend, die Nächte dafür aber recht ruhig. Da ging es viel besser,schließlich wusste ich für ein paar Stunden ist jetzt Sendepause. Sie schläft bei uns im Bett und wird nur hingelegt wenn sie sich die Ohren reibt und gähnt. Vorher wäre es eh unmöglich. Eben ist sie beim essen fast eingeschlafen und es hat trotzdem nicht geklappt.

Nachtrag:ja sie schläft nachts im schlafsack, tagsüber nicht.
 
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Winterblond

Pferdeflüsterin
AW: So viele Probleme, so wenig Glück

Ich glaube vor ca 3 Jahren habe ich fast den gleichen Text geschrieben....ich suche mal...
 
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