@ Diabetiker oder diejenigen, die Diabetiker in der Familie haben:

sonnenblume

Schlumpfine
Hallo! :winke:

Mein Vater hat Diabetis Typ I. Aus noch ungeklärter Ursache bekommt er seit ein paar Tagen, hauptsächlich morgens, Unterzucker.
Am Dienstag war er so stark unterzuckert, dass wir einen Notarzt holen mussten. Er war nicht mehr in der Lage, Traubenzucker oder Apfelsaft zu sich zu nehmen. :(

Ich habe nun eine flüssige Zuckerlösung für ihn besorgt:

http://www.diashop.de/advanced_search_result.php?search_in_description=1&keywords=jubin&x=17&y=7

Da diese Tuben aber für unterwegs etwas unpraktisch sind, bin ich bei der Suche nach einer kleineren Alternative, die er sich auch in die Hosentasche stecken kann,
auf RapidSpray gestoßen.
http://www.diashop.de/product2713/product_info.html

Die Beschreibung liest sich super, da man das Spray nicht einmal schlucken muss, allerdings finde ich im Netz keine brauchbaren Erfahrungsberichte.

Kennt jemand zufällig dieses Spray und mag mir berichten, ob es wirklich so schnell wirkt, wie es beworben wird?
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: @ Diabetiker oder diejenigen, die Diabetiker in der Familie haben:

Hm, ich frag mich bei dem Spray, wenn 1 Dosis (= 5 Sprühstöße) 0.5 g Kohlenhydrate enthält, wieviel man da sprühen muß, bis der Blutzucker merklich ansteigt? Mein Mann ist Diabetiker, wenn er unterzuckert, müssen einige BE (1 BE = 12 g Kohlenhydrate) ran, damit der Zucker wieder steigt. Mit dem Spray würde das wohl schwierig...
Wenn er häufiger so stark unterzuckert, wäre vielleicht ein Glucagon-Pen sinnvoller?

Liebe Grüße, Anke
 

sonnenblume

Schlumpfine
AW: @ Diabetiker oder diejenigen, die Diabetiker in der Familie haben:

Danke für deine schnelle Antwort, Anke! :bussi:

Die Gedanken wegen der Menge hatte ich auch.
Eine brauchbare Alternative wären dann wohl eher diese Portionsbeutel:

https://www.aliva.de/produkte/sorti...rgaenzung_fuer_Diabetiker/5245913-detail.html

Einen Glucagon-Pen habe ich meinem Vater bereits vorgeschlagen. Sein Arzt meinte jedoch, die seien in Deutschland nur in Kliniken zugelassen und somit nicht verschreibbar :???:
Weist du darüber näheres?
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: @ Diabetiker oder diejenigen, die Diabetiker in der Familie haben:

Dieses Hypo-Kit ist schon verschreibungsfähig - allerdings sollte man selbst und auch das nähere Umfeld geschult sein, damit umzugehen.

Letztlich kann man aber:
1. Einem Bewußtlosen in der Unterzuckerung eine Traubenzuckertablette in die Wangentasche schieben. In stabiler Seitenlage sollte es da kaum ein Problem geben von wegen Aspiration und es hat schon einigen wieder aus der Bewußtlosigkeit geholfen.
2. Eine Packung Capri-Sonne o.ä. hat auch genügend Zucker und läßt sich gut mitnehmen. Dieser Traubenzucker in der Tube oder aus den Tüten schmeckt wohl ziemlich scheußlich süß, erzählt jedenfalls mein Mann. Der hat immer eine kleine Flasche Apfelsaft, Cola o.ä. auf dem Nachtschrank neben den Traubenzucker-Kompretten.
Er war auch schon mal so niedrig, daß ich ihm jeden Schluck reinzwingen mußte, weil er zwischendurch wegdämmerte, daß ich ihn zum Kauen des Traubenzuckers immer und immer wieder auffordern mußte, aber es ging bisher immer mit Hausmitteln.
 

sonnenblume

Schlumpfine
AW: @ Diabetiker oder diejenigen, die Diabetiker in der Familie haben:

Oh weh!
Dann hast du bezügl. Unterzuckerung auch schon einiges mitgemacht!

Mein Vater ist alleinstehen, da kann er während einer Unterzuckerung wohl nicht selbst mit dem Glucagon Pen handtieren?
Ich kenne diese Glucagon Pen nämlich nicht näher, ich habe nur davon gehört, dass es so etwas überhaupt gibt.

Ich gehe deshalb auf diesen Flüssigzucker, da mein Vater mir berichtet hat, dass er im Unterzucker den Traubenzucker zum Einen schlecht beißen kann und zum Anderen der Traubenzucker-"Brei" ziemlich im Hals kratzt, sodass er ihm fast nicht schlucken kann.
Erst im Mund zergehen lassen und dann schlucken geht auch irgendwie nicht, er konnte bislang aber nicht sagen, weshalb nicht.

Deine Tipps werde ich mir merken! Vielen Dank!
Oft braucht es gar nicht so viel Towabu, wie man immer meint.

Ja, dieser Flüssigzucker ist wohl wirklich sehr süß, das hat mein Vater auch schon gesagt.

Bei ihm ist es während der Unterzuckerung so, dass er alles mögliche macht, nur nicht das, was er soll. Sprich Traubenzucker nehmen oder Apfelsaft oder Cola trinken.
Es war bei uns schon oft der Fall, dass er stark unterzuckert war und all diese Dinge nicht angenommen hat, weil ein Diabetiker solche Dinge schließlich nicht nehmen darf und er außerdem gar kein Unterzucker hat... :umfall:
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: @ Diabetiker oder diejenigen, die Diabetiker in der Familie haben:

Du, in dem Zustand kann man nicht mehr klar denken, da weiß mein Mann auch nicht mehr so ganz, was er tut... Da kann ich dann reden wie mit nem kranken Gaul, daß er was trinkt oder ißt.

Aber alleinstehend und zu Unterzuckerung neigend, das ist schon schwierig...
 

sonnenblume

Schlumpfine
AW: @ Diabetiker oder diejenigen, die Diabetiker in der Familie haben:

Du, in dem Zustand kann man nicht mehr klar denken...

Ich weiß, Anke!


Aber alleinstehend und zu Unterzuckerung neigend, das ist schon schwierig...

Das ist absolut besch...eiden! :(

Darf ich noch eine Frage an dich, als Hautärztin richten?
Ich glaube den Grund für seine, im Moment, regelmäßige Unterzuckerung zu kennen. Sein Arzt verneint die Möglichkeit jedoch entschieden:
Er hatte vor ca. 6 Wochen, aufgrund einer Druckstelle, starke Durchblutungsstörungen in einem Fuß. Der vordere Teil des Fußes drohte abzusterben.
Er entkam nur knapp einer Amputation, da das abgestorbene Fleisch großzügig herausgeschnitten wurde.
Nach der OP war im Fuß ein großes Loch (man konnte direkt durch den Fuß hindurchsehen), das mit Mullbinden aufgefüllt wurde und die regelmäßig verkleinert wurden,
damit das Loch langsam von außen nach innen zuwächst.
Seit ungefähr einer Woche, also seit der Zeit in der er die regelmäßige Unterzuckerung hat, beträufelt er die Wunde lt. Anweisung seines Arztes jeden Abend mit einem schwachen Insulin (ich habe keine Ahnung, welches).
Das Insulin soll die Wundheilung unterstützen.
Der Arzt hält es für absolut ausgeschlossen, dass etwas von dem auf die Haut aufgetragenen Insulin in den Körper gelangt und dann, zusammen mit dem Insulin, das er sich spritzt, zuviel sein könnte.
Das Loch ist inzwischen mit einer dünnen Hautschicht bedeckt.
Was meinst du? Kann es vielleicht nicht doch sein, dass Insulin durch die Hautschicht, welche ab und an ein wenig aufreißt, in den Körper gelangt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Florence

Gehört zum Inventar
AW: @ Diabetiker oder diejenigen, die Diabetiker in der Familie haben:

Doch, das könnte ich mir schon vorstellen, daß da ein Teil des Insulins aufgenommen wird. Schließlich experimentiert man ja schon eine Weile mit Insulin, das man als Nasenspray benutzt - da wird es ja auch über Schleimhaut aufgenommen. Und offene Wunden sind da nochmal aufnahmebereiter.
Insulin auf offene Wunden hab ich noch nie gehört, muß ich mich mal schlau machen, das klingt irgendwie gut...
Liebe Grüße, Anke
 
Oben