Die Frage nach der Händigkeit ...

Schäfchen

Copilotin
... ist eine Frage, die uns wohl noch eine Weile beschäftigen wird. Bei der Einschulungsuntersuchung der Mittleren kritisierte die Dame vom Gesundheitsamt, dass augenscheinlich die Händigkeit des Kindes noch nicht festgelegt ist, obwohl sie das längst sein müsste. Sie riet zu einem Termin bei einer Linkshänderspezialistin. Schon deswegen, weil nicht festgelegte Kinder zu Unsicherheit und mangelndem Selbstbewusstsein neigen sollen.

Nachdem ich bei der Spezialistin tagelang nur den AB erwischte und mich schlichtweg geweigert habe, die Kommunikation ausschließlich über ihren und meinen AB zu führen, hab ich den Versuch einen Termin zu bekommen abgebrochen und das Thema abgehakt. Hinzu kommt, dass ich bis heute mit beiden Händen schreiben kann. Rechts sauberer und sicherer als links, weil es die "Haupthand" bei mir ist. Aber ich kann halt beidhändig. Da Fabienne in vielen Dingen nach mir kommt, wundert mich also das Thema Händigkeit nicht.

Die Schule ist im Bilde, die Lehrerin behält im Blick ob es Auffälligkeiten gibt, die Nachmittagsbetreuung wurde angehalten das linkshändige Essen des Kindes zu akzeptieren (denn das fiel wohl auf und wurde unbedacht kritisiert - weil sie ja sonst eher rechtshändig arbeitet). Und nun kommt der Klavierunterricht und die Frage des Vertretungslehrers an das Kind, mit welcher Hand sie schreibe. Die Antwort "rechts" irritierte den guten Mann sehr. Denn offenbar zeigt Fabienne beim Spiel deutliche Linkshändermerkmale. Hat sie sich doch allein umgeschult, weil im KiGa alle mit rechts arbeiten? Müsste ich sie doch testen lassen? Und was dann? Sie kommt so gut klar, ist alles andere als auf den Mund gefallen, zeigt kein mangelndes Selbstbewusstsein ...

Habt ihr Erfahrungen mit Beidhändigkeit / selbstumgeschulten Linkshändern etc.? Ein paar Gedanken dazu wären nett.
 

Casi

Quak das Fröschlein
AW: Die Frage nach der Händigkeit ...

Andrea ich kann (und mache) auch mit beiden Händen ;) Irgendwie geprüft oder geschult sind wir alle nicht (bei meinen Kindern zieht sich das auch so durch) .. Probleme gab es bisher noch nie :winke:
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Die Frage nach der Händigkeit ...

Ich bin eine zwangsumgelernte Linkshänderin, ich hab auch viele meiner Erkrankungen auf der rechten Seite... die KG sagt, kein Wunder, weil sich das Körperschema total verändert.

Beim Großen hat sich die Händigkeit auch lang nicht richtig gezeigt, er scheint doch überwiegend rechts zu sein zeigt allerdings auch immer wieder linkshändige Handlungen die andere mit rechts machen. Da er ja einige sonstige Probs hat, kann man jetzt nicht sagen ob das auch was macht. Seine INPP´lerin meint, dass vieles auch durch die persistierenden Reflexe überlagert sind und man erst nachdem diese verschwunden sind verlässlich schauen, wo er steht.

Ich hab nicht den Eindruck dass seine Probs durch die Händigkeit kämen...

lg
 

Brini

ohne Ende verliebt
AW: Die Frage nach der Händigkeit ...

:winke:

Im dritten Kiga Jahr wurde uns auch gesagt, wir sollen Melissa testen lassen. Sie schwenkte auch immer zwischen Rechts und links...
Ich habe das für Schwachfug gehalten, habe beobachtet und gemerkt, dass Melissa oft, viele Dinge mit rechts macht.

Bei einem "Schreibtest" meinerseits, musste ich feststellen, dass sie mit rechts viel schöner Schreibt, genauer schreibt.

Sie hat sich auch von sich aus für rechts entschieden.

Schneiden/ausschneiden tut sie trotzdem oft mit der linken Hand. Sie kann beides ziemlich gut, hat aber die Rechte Hand als "Schreibhand" auserkoren.

Sie ist jetzt im dritten Schuljahr und nie hat jemand etwas gesagt :rolleyes:

Vielleicht wirklich abwarten, Melissa hat eigentlich erst in den Sommerferien vor der Einschulung so richtig selbst erkannt, welche Hand ihr besser "liegt"

Grüssle Sabrina
 

AndreaLL

Fernsehbeauftragte
AW: Die Frage nach der Händigkeit ...

Seine INPP´lerin

Bisher musste ich jedem erklären, wobei es sich um INPP handelt. INPP ist hier so dermaßen unbekannt, unglaublich. Wenn ich nicht wüßte, dass wir auf dem Land leben, könnt' ich manchmal glauben, wir leben auf dem Mond :umfall:. Dass ich ausgerechnet im Forum auf jemanden treffe, der INPP kennt, sein Kind entsprechend behandeln lässt, damit hätt' ich nie gerechnet.

:winke: @ Lucie

sorry Andrea fürs dazwischenschreiben...

'nen lieben Gruß, Andrea (mit einem Linkshänder daheim, der sich für einzelne Tätigkeiten ebenfalls selber die "andere" Hand auserkoren hat;)
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Die Frage nach der Händigkeit ...

oh hier sind aber noch mehr "Inpp´ler" .... Wölfin z.B. ... Blümchen liebäugelt aber der Biber ist noch zu jung... und noch so die ein oder andere, die das nicht soooo publik machen...
 

Alena

Dauerschnullerer
AW: Die Frage nach der Händigkeit ...

Meine Tochter macht auch viel mit beiden Händen.
Mich hat das lange sehr herausgefordert, denn ich habe es so "gelernt", dass es keine Beidhändigkeit gibt und diese Kinder sich bei einem andershändigen Vorbild unbewusst abgeschaut haben, die andere Hand zu benutzen.
(Mein Mann und ich sind Rechtshänder).

Nun gelingt es mir besser, das ganze gelassener zu sehen. Dann soll sie eben weiter mit rechts schneiden, ihr Brot schmieren, die Zähne putzen wenn sie einschätzt, dass sie diese Tätigkeiten besser mit rechts hinbekommt.
Mit links schreibt und malt sie und ich beobachte immer häufiger, dass bei feinmotorisch kniffligeren Tätigkeiten die linke Hand dominiert.

Ich habe schon oft über eine Testung nachgedacht, aber sie möchte es auf keinen Fall, aus irgendwelchen Gründen macht ihr das Angst. Und wenn sie nicht kooperiert bringt ein Test ja auch nix.


Bei meinem Sohn ist es so schön einfach, der macht einfach alles mit links ;)
 

lena_2312

Fotoholic
AW: Die Frage nach der Händigkeit ...

Jan ist umgepolter Linkshänder. Schreibt rechts, weil er musste. Macht ansonsten alles mit links.

Lena malt seit Anfang an mit links. Im Kiga sagte man uns, dass viele Kinder bis zuM Schuleintritt probieren mit welcher Hand sie besser klar kommen. Lena war mit 3 festgelegt - auf links. Einige Erzieher akzeptierten aber z.B. das links-essen nicht und so bekam Lena im "Rechtshänder"Alltag schon so einige Probleme und fing an einige Sachen mit rechts zu versuchen, was ihr aber nicht gelang. Sie frustrierte etc. und steig gedanklich aus vielen Beschäftigungen aus.
Nach gezielten Gesprächen mit der Ergoitherapeutin und ihrer Erzieherin hat sich das jetzt im Laufe der letzten 2 Jahre wieder gebessert. Zu Hause erlauben wir ihr auch das Linkshndioge Schneiden beim essen, da es rechts überhaupt nicht geht. Mittlerweile ist sie aber auch so taff ihre Erzieherin oder die Vertretung zu erinnern, wenn diese wieder mal meint, sie solle das Besteck tauschen.
Wir sind von daher gespannt...
 
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