Findet keine Freunde im Kindergarten und keinen Anschluss...bin langsam verzweifelt

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Loreley

Hallo!
Ich muss mir mal mein Herz ausschütten. Meine Tochter ist gerade 5 geworden. Sie hatte generell Probleme mit der Eingewöhnung und Trennung im Kiga. Das haben wir letztes Jahr hinbekommen, aber so richtig angekommen scheint sie mir nicht zu sein.
Mit ihr ist das etwas zwiespältig. Auf der einen Seite ist sie sehr schüchtern und sensibel und eigentlich eine ganz Liebe. Wenn Kinder untereinander gehauen werden (oder sie selbst), hat sie da lange dran zu knabbern. Sie geht ungern auf andere zu und findet daher sehr schleppend Anschluss im Kindergarten. Da sie anscheinend nicht weiss, wie sie es mit der Kontaktaufnahme anstellen soll, animiert sie die anderen Kinder dazu, Mist zu machen, z.B. Klopapierschlachten im Waschraum usw. Darüber empfindet sie dann Freude, nicht böse, sondern sie findet das einfach komisch. Die Erzieherinnen finden das natürlich mitnichten lustig.
Ich glaube, wenn man sich intensiver mit ihr beschäftigen könnte und würde, dann würde soetwas nicht passieren. Sie reagiert auch schnell verwirrt und durcheinander, wenn viel Gewusel ist (es ist ein offener Kiga, wo erst ab 11 Uhr ein festes Programm ist). Dazu hat man natürlich keine Zeit. Seit September sind viele neue kleine Kinder dazugekommen, die natürlich mehr Aufmerksamkeit benötigen als die "Alteingesessenen". Seitdem ist meine Tochter auch zu Hause aggressiver geworden, haut uns und wirkt wenig ausgeglichen.

Ich bin traurig! Alle Kinder rings um sie verabreden sich und spielen nachmittags miteinander, bloss bei uns haut das nicht hin. Sie spielt eben auch generell wenig MIT Kindern, sondern eher mit sich selber (basteln, Höhlen bauen, malen oder mal ein Regelspiel mit mir). Mit den anderen Kindern tobt sie eher so nebenher oder macht eben Mist.

Ich weiss nicht...ist das denn normal, dass ein Kind so ein Aussenseiter ist? Ich habe versucht, sie etwas zu integrieren in der Nachbarschaft (der Kindergarten ist woanders, und die Nachbarskinder gehen hier im Dorf). Da wurde mir vorgeworfen, ich solle meine Tochter alleine machen lassen und mich nicht einmischen. Das hat gesessen.
Und nun traue ich mich bei den Kindergartenkindern bzw. deren Mütter gar nicht mehr zu fragen. Aber müssten denn solche Verabredungen nicht eher vom Kind aus kommen? Und wenn sie nicht fragt, wünscht sie es auch nicht?
Sorry, wenn das zu verworren und lang war. Mich macht das echt fertig im Moment und an mir nagt das Gefühl, dass meine Maus "nicht richtig" oder unglücklich ist!
 

Sfanie

Dauerschnullerer
AW: Findet keine Freunde im Kindergarten und keinen Anschluss...bin langsam verzweifelt

Mico ist jetzt das dritte Jahr im KiGa. Auch er hat Probleme Freundschaften zu schließen, zumindest teilweise. Er hat eine beste Freundin, sie küssen sich, sagen auch immer, dass sie heiraten werden. Das kommt auch von ihr :) Richtig süß die Beiden, gestern war er wieder bei ihr.

Mit den Jungs will er nicht allzuviel zu tun haben, obwohl er sehr beliebt ist. Er wird mind. 2x in der Woche gefragt, ob er mit in die Bauecke will, ins Häuschen will etc. Er sagt jedesmal: nein. Wir haben jetzt aber auch den Grund rausgefunden, er will danach nicht aufräumen :umfall:

Mit seiner Freundin ist er auf dem Spielplatz zusammen gekommen. Wir trafen sie zufällig vor einem Jahr. Seitdem geht nichts mehr ohne sie, auch am Mittwochnachmittag sind sie zusammen in der musikalischen Früherziehung.

Vor kurzen war ich dann mit ihm bei einer anderen Mutter. Ihr Sohn wird in 2 Jahren mit ihm in die Schule kommen. Da haben die Beiden total gut miteinander gespielt. Allerdings müssen wir diese Treffen noch ein paar mal wiederholen. Dann wird er auch im KiGa mehr mit ihm spielen.

Mein Tipp an Dich ist, verabrede Dich mit anderen Müttern. Nur so kannst Du die Kinder zusammen bringen. Zumindest versuchen. Da muß schon auch der Anstoß von der Mutter kommen. Einfach mal fragen, die Mutter von dem Jungen war sichtlich froh, wie ich auf sie zugekommen bin.

So hat er noch einen besten Kumpel, nur der wohnt 40 km entfernt und noch seinen Cousin, den sieht er alle 2 Wochen wenn er beim Papa (seinem Onkel) ist. So kann er auch keine anderen Freunde aufweisen. Treffen wir aber auf dem Spielplatz o.ä. ein Kind aus dem KiGa spielt er auch mit demjenigen. Nur nicht im KiGa. Aber es wird langsaaaaaam besser. :rolleyes:
 
L

Loreley

AW: Findet keine Freunde im Kindergarten und keinen Anschluss...bin langsam verzweifelt

Mit anderen Müttern verabreden ist so eine Sache. Komischerweise kenne ich nur Jungsmütter (was grds. nicht so schlimm ist), und die meisten Freundinnen wohnen auch weiter weg.

Ich habe mir vorgenommen, nichts mehr zu erzwingen. Ab übernächste Woche fangen wir auch an mit Reiten, da hat sie Kontakt zu Kindern und Tieren. Und zur Psychomotorik wollen wir auch. Zwar ist das wieder weiter weg, und wenn dann Spielfreundschaft entstehen sollten, ist das mit Fahrerei verbunden. Aber dann ist das so.

Vielen Dank, Sfanie.
Trotzdem hätte ich mich noch über ein paar Antworten gefreut.
 

kieselchen

Edelsteinchen
AW: Findet keine Freunde im Kindergarten und keinen Anschluss...bin langsam verzweifelt

glaube Dir gerne das Du Dir Gedanken machst.. würd ich auch.

Laara hat zur Zeit auch eine "MamaKlettPhase" bleibt lieber daheim, wenn spielen sollen alle zu ihr kommen :rolleyes: aber das legt sich wieder

Das Deine Tochter demnächst mit Reiten anfängt ist ok, aber wie wäre es mit einem Sportprogramm? Jazz-Dance, Turnen etc. ? dort "muß" sie auch mit mehreren Kindern in Kontakt kommen

ebenso find ich die Idee gut mit anderen Müttern ein Treffen zu organisieren, und wenn es nur ein gemeinsamer Spaziergang ist - jetzt evtl. am frühen Abend Laterne gehen?

im Sommer wäre Schwimmbad auch toll, Spielplatz what ever

oder ein KiGa Kind einladen zu einem Nachmittag in einen IndoorSpieli? natürlich mit Absprache von Mama/Eltern

ständige Versuche sie in Kontakt zu bringen werden irgendwann einen ermüden, aber so hin und wieder in die richtige Richtung schubsen, denk ich, wäre nicht verkehrt

...

und wenn´s gar nicht klappt - dann ist sie halt ein zurückhaltendes Kind. Wird sich irgendwann auflösen... manchmal macht man/Frau/Mütter sich einfach zu viele Gedanken


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nalou81

Gehört zum Inventar
AW: Findet keine Freunde im Kindergarten und keinen Anschluss...bin langsam verzweifelt

Wie wäre es mit einem Hobby für dein Kind? In einer Sport /Turn/ Tanzgruppe sind häufig weniger Kinder, als im Kiga (gerade in einem offenen Kiga, wo es keine festen Gruppen oder Kreise gibt, kann man ja schnell mal die Orientierung verlieren), außerdem "machen" die Kinder was, haben gemeinsamme Interessen etc. Es ist ja auch einfaher unter 10 Kindern eine Freundin zu wählen, als unter 25.
 

Rona Roya

Gehört zum Inventar
AW: Findet keine Freunde im Kindergarten und keinen Anschluss...bin langsam verzweifelt

Hallo!

Da wurde mir vorgeworfen, ich solle meine Tochter alleine machen lassen und mich nicht einmischen. Das hat gesessen.
war.

Hallo Loreley,

lass Dich von diesem Satz nicht entmutigen, die andere Person kennt Eure Situation wahrscheinlich nicht und Deine Tochter braucht ganz klar einen "Anstupser" von Dir, damit sie Kontakt zu anderen Kindern findet.
Vielleicht sagst Du das mal den Nachbarskinder- Müttern wie das Ganze aussieht.

Ich denke, im Kiga ist eine ungünstige Situation für Deine Kleine, es sind wohl viel zu viele Kinder da und sie ist überfordert vom ganzen Gewusel. Ich würde da bei den Nachbarskindern ansetzen.

Aber Sorgen würde ich mir wirklich noch keine machen, sie ist gerade erst 5 geworden und hat noch 2 Jahre Zeit, bis sie in die Schule kommt- und in der Schule wird sie ganz bestimmt Freunde finden! Da sortieren sich die Kinder untereinander sowieso neu und man kann ev. die Lehrerin bitten, bestimmte Kinder nebeneinander zu setzen...

LG
 
F

Familienfragen

AW: Findet keine Freunde im Kindergarten und keinen Anschluss...bin langsam verzweifelt

Hallo Loreley,
zu sehen, dass das eigene Kind nicht so angenommen wird, wie man es sich als Mutter wünscht, ist nicht leicht. Ich kenne die Situation, da mein Sohn (5 Jahre) laut Meinung der Erzieherinnen im Kindergarten sich ebenfalls aus dem Gruppengeschehen ausgrenzt. Ich habe mich lange mit dem Thema beschäftigt und mein Rat wäre, folgende Punkte zu klären:
a) Ist die Beobachtung des Kindergartens richtig? Grenzt sich mein Kind grundsätzlich ab, oder nur in großen Gruppen? Einen Tag im Kindergarten unauffällig hospitieren und alle Verhaltensweisen aufschreiben, die im Vergleich zu anderen Kinder "ungewöhnlich" sind.
b) Wie verhält sich mein Kind zuhause? (Also: Unbedingt Kinder einladen und nicht von Müttern, die das Problem nicht kennen, verunsichern lassen :) Wie geht es da mit Besuch um?
c) Wenn Du daraus das Gefühl entwickelst, dass bei Deinem Kind "etwas nicht stimmen könnte", einen Termin im nächsten SPZ (Sozialpädiatrischem Zentrum) vereinbaren. Hierfür benötigst Du eine Überweisung vom Kinderarzt (i.d.R. problemlos zu bekommen, wenn der Kindergarten eine Empfehlung dafür ausspricht). Im SPZ wird unter anderem untersucht, ob Dein Kind hochbegabt ist (und sich deshalb abgrenzt), oder ein Asper-Syndrom hat, oder ADS, oder, oder oder... einfach nur zufrieden in sich ruht....
Für das SPZ gibt es in der Regel mehrwöchige bis mehrmonatige Wartezeiten. Ein Besuch dort ist im Hinblick auf den nahenden Schulstart Deines Kindes aber wahrscheinlich der einfachste Weg, Dir Sicherheit darüber zu geben, warum und ob sich Dein Kind auffällig verhält und wie ihm ggf. geholfen werden könnte.
Viel Erfolg auf Eurem Weg!
 

Frau N

Geliebte(r)
AW: Findet keine Freunde im Kindergarten und keinen Anschluss...bin langsam verzweifelt

Hallo Loreley,

Das Thema kenne ich aus meiner eigenen Kindheit und bin mir deshalb besonders bewusst, was bei meinen Kindern anders läuft.
Kannst Du nochmal genau sagen: Geht es da nur um den Kindergarten oder hat Deine Tochter wirklich gar kein Interesse an Kindern? Wie ist es, wenn Ihr im Urlaub seid oder wo sonst, wo Kinder sich kurzzeitig anfreunden? Du hättest z.B. in so einer Situation - Kinderbetreuung im Urlaub - mal eine neue Situation, in der Du schauen könntest, wie sie mit der Kontaktaufnahme umgeht, vor allem wenn sie sich nicht von Dir aufgefordert oder beobachtet fühlt.
Dass sie gern allein spielt, spricht aus meiner Sicht allerdings eher für sie und ihre Intelligenz... sag ich mal so... soll man halt nicht übertreiben:heilisch:
Als schwierig schätze ich es ein, dass Deine Tochter in einen anderen Kiga geht als alle (?) Nachbarskinder. Darf ich fragen, warum?
Seit wann wohnt Ihr denn in dem Dorf?
Soll sie dort auch zur Schule gehen, oder das dann auch woanders?
Ist sie erst mit 4 in den Kiga gekommen? Lohnt sich noch ein Wechsel?
Hat sie auch mal Gelegenheit, ohne "Programm" mit anderen Kindern zusammenzukommen - also eben nicht beim Sport, im Kiga, sondern einfach so sich selbst überlassen, während Du mit Garten/Kaffeeklatsch/Wasweißich beschäftigt bist?

Jeglicher Versuch, Kontakte in Gang zu bekommen, wird erschwert, wenn dahinter das Gefühl steht, dass es jetzt "muss". Das würde ich unbedingt sein lassen.
Um sich in einer neuen Gruppe einzuklinken, braucht jeder Zeit, erstmal am Rand zu stehen und zu beobachten. Wer sich gedrängt fühlt, will gleich zuviel und deshalb klappt es nicht mit der Landung.
Auch das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt, hilft nicht in dieser Lage. Beliebt ist man eher, wenn man einfach so ist wie man ist.
Die Freude an der Gemeinsamkeit vermittelst Du auch durch Dein eigenes Leben: Besuche öfter mal DEINE Freunde oder lade sie ein und lass Deine Tochter teilnehmen - sieh was dann passiert.



Eine bunte Textsammlung von mir, vielleicht ist ja was für Dich dabei.

Viele Grüße, Sus
 
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