Erfahrungsaustausch Frühgeborene - weitere Entwicklung, Defizite etc.

silmaril

Heisse Affäre
Frühgeborene - Erfahrungsaustausch: weitere Entwicklung, Defizite, etc.

Hallo, sicherlich gibt es hier auch unzählige Mütter frühgeborener Babys.
Wir haben selbst die schlimmste Zeit unseres Lebens durchgemacht mit der Frühgeburt unseres Sohnes, und haben auch weiterhin noch in vielerlei Hinsicht damit zu knapsen, obwohl wir im Großen und Ganzen glücklich sein müssen, dass alles noch so gut gegangen war.
Jeder, der ähnliches erlebt hat, dürfte ebenfalls viel zu erzählen haben.
Um sich zu diesem Thema detailliert austauschen zu können, sind v.a. die Faktoren Schwangerschaftswoche und Geburtsgewicht entscheidend.
Der Oberarzt unserer Krankenstation meinte einmal zu uns: Unterhalten Sie sich später nicht mit jemandem, dessen Kind bei der Geburt 100g mehr oder weniger hatte. Da liegen Welten dazwischen! [damit meinte er natürlich einen ernsthaften Austausch, nicht, dass man sich nicht generell mit anderen darüber unterhalten kann].
Wie er das genau meinte, haben wir im Verlauf der letzten Jahre selbst gemerkt.
Wo wir uns früher noch aufgeregt haben, schmunzeln wir heute manchmal darüber, wenn wir jemandem begegnen, der beim Stichwort "Frühgeburt" sofort laut lossprudelt und meint, das sein eigenes Kind auch eine Frühgeburt gewesen sei. Eine kurze Nachfrage bzgl. des Geburtsgewichtes (oh, "satte" 2400 g?) gibt dann meist Aufschluss über die Sachlage dahinter ...
Nichtsdestotrotz hat jeder SEINE eigene Geschichte erlebt und durchlitten, auch, wenn das Kind nur zwei Tage zur Überwachung auf der Intensiv bleiben musste - und diese Geschichten haben deshalb jede für sich ihre Daseinsberechtigung.
Für einen genauen Austausch untereinander (gern auch per PN) wäre es darum hilfreich zu wissen, wie v.a. diese Daten zu Beginn waren - so lassen sich sicherlich leiter "Gleichgesinnte" finden und auch spätere Probleme in der Entwicklung etc. vergleichen.

Unser Sohn kam in SSW 32+0 zur Welt und hatte 1420 g.

Freue mich über Gleichgesinnte!
Sil
 
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Reni

die heisse Ohren macht
AW: Erfahrungsaustausch Frühgeborene - weitere Entwicklung, Defizite etc.

Franziska, 31. Schwangerschaftswoche nach Blasensprung in der 30. Woche, kam in einer 22 stündigen normalen Geburt am 13.01.1991 zur Welt, mit einem Gewicht von 1520g und 41 cm groß,mit einer 24 stdigen Atemhilfe und einer Magensonde lag sie 7 von 9 Wochen im Inkubator, bevor wir sie am 20.03.1991 nach hause holen durften mit einem Gewicht von 2510g und 51 cm groß.Sie ist ein Sonntagskind und am mIttwoch nach ihrer Geburt durfte ich sie das erste Mal vom Aussenbalkon durch die Scheibe sehen. Ich durfte 1 mal die Woche für 4 Stunden zu ihr, ich war damals 17 und wohnte 100 km weit von dem Frühchenzentrum in Magdeburg weg, Zimmer für die Mütter gab es damals keine.
Ich bin Gott sehr dankbar, daß wir nichts schlimmeres erleben mussten.

Dieses wundervolle Kind hat nichts zurückbehalten, trotz der ungewöhnlichen Umstände ihrer Geburt, bis auf eine sehr ausgeprägte Diskalkulie. Sie ist heute ausgezogen und beginnt am 1.9. ihre Lehre in einem der besten Hotels in Rostock-Warnemünde mit einem Abschlusszeugnis das einen Notendurchschnitt von 2,1 hat, trotz der 4 in Mathe.

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Liebe Grüße
Reni :winke:
 
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silmaril

Heisse Affäre
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Ich durfte 1 mal die Woche für 4 Stunden zu ihr, ich war damals 17 und wohnte 100 km weit von dem Frühchenzentrum in Magdeburg weg, Zimmer für die Mütter gab es damals keine.
Ich bin Gott sehr dankbar, daß wir nichts schlimmeres erleben mussten.

puh... das treibt mir heute noch fast die Tränen in die Augen! Wie geht es einer Mutter dabei!!!
Schön, dass es Deiner Tochter heute so gut geht!
 

A

Gehört zum Inventar
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Jonas:

In der 25. SSW hatte ich einen Blasensprung (es kam nicht raus wieso).
5 Wochen Antibiotika, Wehenhemmer, Spritzen.

Dann wurde er geholt, 10 Wochen zu früh.
Damals sah es nicht sehr rosig aus.
1.400g und Lungenprobleme.
Zum Glück waren aber Herz, Kreislauf und Verdauung in Ordnung.

Der arme Junge wurde Beatmet, Entwässert um besser zu atmen, bekam nach der Geburt und kurze Zeit später nochmals, eine Antibiotikakur.
Ich durfte meine abgepumpte Milch die ersten 3 Wochen in den Abfluß schütten weil irgendwelche Bakterien drin waren.

3 Wochen nach der Geburt kam er von der Intensiv auf die Frühchenstation.
Es ging traumhaft weiter, er nahm zu, Sauerstoffbedarf sank kontinuierlich, er bekam meine Milch aus der Flasche.

Nach 7 Wochen kam er mit 2.200g nach Hause und entwickelte sich prächtig !!

Er spricht (Mama, Ess, Nämnäm, Nein nein, da Mama da !, mmh = Kuh, ba = Ball ..)
Klettert auf Stühle, das Hochbett seines Bruders, auch das Sofa ist nicht mehr sicher.
Sieht perfekt (statistisch 70%ige Wahrscheinlichkeit einer Kurzsichtigkeit).

Und seit dem Muttertag läuft er frei !!
__________________

Angelika
 
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silmaril

Heisse Affäre
AW: Erfahrungsaustausch Frühgeborene - weitere Entwicklung, Defizite etc.

das kann ich leider noch nicht lesen/öffnen ... und ich weiß auch nicht, ab wievielen Beiträgen :( schreibst Du mir solange hier was dazu rein?
ist vielleicht auch für die Übersicht bzgl. der "Eckdaten" hier ganz hilfreich :)
 

nutella

Familienmitglied
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Das Kind meiner Freundin wurde in der 24 ssw geboren. Ist mittlerweile 3 Jahre alt, geht in den Kindergarten und gesund, er wog ca. 460 gr. Mehrfach stand es auf der Kippe, 3 Monate war er im Krankenhaus.
LG
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Erfahrungsaustausch Frühgeborene - weitere Entwicklung, Defizite etc.

Zwei Frühchen,
2003: 34.+2, 2470 g, eine Woche Inkubator mit Intubation, danach fast zwei Wochen Aufenthalt bis zum Gewicht von (wieder) 2490 g. Heute ziemlich kerngesund, Anfälligkeit der Lunge, auch schon lange Geschichte mit Inhalationen und Lungenentzündungen hinter uns. *abwink* Ach, Wasser den Rhein hinunter.
2005: drohende FG in der 31.+0 Woche, 3 Wochen Wehenhemmer, Korrektur um eine Woche nach vorne (neee, ICH hab richtig gerechnet), daher "nur" FG in der 35.+4 (eigentlich 34.+4), gute 2.700 g, dank Lungenreifungsspritze alles prima, leichte Gelbsucht - wie sich das gehört - gehabt, 5Tage KH-Aufenthalt, heute kerngesund und unbedenklich (wenn man vom permanenten Bei-Mama-Schlafen absieht) :hahaha:

Also ich kann nicht so viel beisteuern. ;)

Salat
 

silmaril

Heisse Affäre
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Also ich kann nicht so viel beisteuern. ;)

Salat

Finde ich nicht ;). Geht ja darum, dass wir hier ein bisschen "listen" können, wer ähnliche "Startkonditionen" erlebt hat, und wie sich das weiter entwickelt hat.

V.a. ging es mir im Übrigen auch darum, sich z.B. austauschen zu können, inwiefern diese Kinder natürlich v.a. in den ersten Lebensjahren Auffälligkeiten an den Tag legen bzw. gelegt haben. Mit den Jahrzehnten "wächst" sich ja vieles heraus (und man vergisst es sicherlich auch wieder), aber gerade zu Anfang kommt doch so einiges vor, wie bei uns auch, das Schwierigkeiten bereitet.
Das ist auf der einen Seite natürlich physischer Natur (wie jetzt bei Euch z.B. die Schwierigkeiten mit der Lunge/Atmung etc.) und auf der anderen Seite eben der psychische Aspekt.
 
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