Zurück aus der Tropfsteinhöhle

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
Ja, die Gegend hier hat so einiges zu bieten. Aber selbst wenn man nicht in die Ferne schweift, kann man wunderbare Naturwunder erleben.
Sogar in der eigenen Küche.
Sogar in der eigenen Spülmaschine.

Okay, ich weiß natürlich, daß das Wasser hier extrem kalkhaltig ist. Seh ich ja fast täglich am Wasserkocher. Keine zwei Tage, und die Edelstahlplatte unten ist wieder dezent weiß. Oder an der Badewanne. Da hat sich schon ein richtig dicker Belag gebildet im Laufe der Jahre. Hat zwar auch seine positiven Seiten, denn Ausrutschen in der Wanne geht bei uns nur, wenn man auf die Seife tritt - andererseits dürfen die Kinder nicht allzu wüst auf dem Boden rumrutschen, sonst ist nachher die Oberhaut des Popos hübsch abgetragen. Die Anschaffung einer neuen Wanne ist auch schon geplant - so in einem Jahr spätestens, wenn auch die Kleine standsicher genug ist, mit einer rutschigen Wanne umgehen zu können.

Tja, und als damals unsere Spülmaschine kam, hab ich mich auch pflichtschuldigst bei unseren Stadtwerken nach der Wasserhärte erkundigt - ich weiß jetzt zwar nicht mehr, was die mir genau gesagt hat, auf jedenfall mußte ich bei der Maschine dann damals "3" einstellen. Und daß man bei der Härte eigentlich kein Salz bräuchte, das stand auch noch im Handbuch.

Ich benutzte aber trotzdem immer brav Salz. Hätt ich aber besser gelassen und stattdessen lieber immer Essig eingefüllt...

Seit einiger Zeit nämlich schon spült die Maschine nicht mehr so ganz wie sie sollte. Das ist zwar weiter nichts Ungewöhnliches, das hat sie nämlich lange Zeit eh nicht getan. Da lag es aber daran, daß sie einfach nicht genug Wasser bekam. Und wir immer brav dabeistanden und nach jedem Abpumpen und neubefüllen zwei Liter Wasser dazukippten.
Und dann drei Liter.
Und als wir dann bei vier Litern ankamen, was genaugenommen die komplette Wassermenge ist, die sie braucht, da war aber das Faß voll. Und wir holten uns einen Fachmann, der mal hören sollte, wieso denn die Maschine nun gar kein Wasser mehr einließe.
Fachmann kam, hörte und bemerkte lakonisch, das sei aber nicht Problem der Maschine, da öffne schlicht und ergreifend das Ventil nicht, weil der Wasserdruck zu gering sei.
NEIN! Das wollte ich nun doch gar nicht hören! Klar, die Rohre hier sind eh ziemlich zu, das liegt an unserem extrem kalkhaltigen Wasser (erwähnte ich es schon?), darum haben wir ja unten im Keller schon einen Magier ans Rohr gekettet, der den Kalk irgendwie verwirbeln soll, damit der sich nicht mehr so gut zusetzt, und so nebenher sogar den ollen Kalk wieder etwas abtragen kann. Bei SchwiVa hat es auch durchaus was gebracht, bei uns so lala - Obergeschoß halt. Dauert möglicherweise etwas länger.

Jedenfalls wollte ich bestimmt *nicht* hören, daß nicht genug Wasser in der Maschine ankäme, was gleichbedeutend war mit: wir müssen dann mal die Rohre tauschen. Spontan fühlte ich mich wie Dagobert Duck, wenn dem die Dollarzeichen im Auge stehen und überm Kopf die Registrierkasse rattert - nur eher in Richtung Ablauf von Geld statt Zulauf.

Das Problem löste sich dann aber doch recht billig auf, weil wir so ein intelligentes Hahnventil hatten, welches sich hübsch mit Kalk zugesetzt hatte - wir haben hier extrem kalkhaltiges Wasser, wißt ihr? Jedenfalls, nach Einbau eines schnöden, dummen Y-Abzweigs lief alles wieder wie am Schnürchen, und die Maschine mußte nicht mehr von Hand mit Wasser aufgefüllt werden. Was die heimische Streßlage unglaublich entspannte, denn wenn zum Beispiel ein neugieriges Kleinkind sich dafür interessierte, wieso Mama oder Papa denn an der brummenden SpüMa standen, und, da es denn schon mal da war, denn gleich am Programmknopf drehte und die Spülmaschine damit unwiderruflich zum Abbruch des gerade laufenden Spülprogramms zwang - - - also, da konnte man dann schon das eine oder andere nette Wort vernehmen. Immerhin erzog es uns dazu, den Knopf des Programmwählers wirklich *immer* schön in der Küchenschublade aufzubewahren.

Genau diese Spülmaschine spülte jetzt also in der letzten Zeit immer weniger zufriedenstellend. Die Teller hatten oft noch so einen "Grissel" drauf (winzige Essensreste, zwar klinisch rein, aber doch unappetitlich anzusehen), die Gläser einen dezenten Kalkschleier (unser Wasser ist doch so extrem kalkhaltig), und dazu klemmten die Verschlußhäkchen der Spülmittelfächer etwas.
So im Hinterköpfchen beschloß ich deshalb schon des längeren, doch mal etwas Zeit zu investieren und zum Beispiel diese Verschlußhebel gängig zu machen. Keine große Sache, bestimmt nur leichte Kalkablagerungen unseres extrem kalkhaltigen Wassers.
Als heute allerdings das Geschirr eher ungespült denn gespült aussah, war das Maß voll. Vor allem das Besteck in der oberen Besteckschublade (Fachleute wissen jetzt, daß wir eine Miele besitzen) war einfach - örgs.

Flugs baut man also den Besteckkorb ab und dreht den oberen Wasserverteilarm ab. Kann ja nur daran liegen.
Liegt auch dran. Irgendwas hat sich in den Wasserauslaßlöchern festgeklemmt. Da leider jetzt erst das Abendbrot der Mäuse dran ist, beschränken sich weitere handwerkliche Maßnahmen auf den Ausbau sämtlicher Wasserverteiler und des Wassersiebes im Boden. Alles ab in die Spüle und Wasser drauf, dazu Essig. Kann bestimmt nicht schaden, bei unserem extrem kalkhaltigen Wasser...

Zwei Stunden später Begutachtung der Situation. Das weiße komische Zeug steckt immer noch in den Löchern. Also schnell das Fachwerkzeug geholt und mit Küchenmesser, kleiner Siggflaschenbürste und Schaschlikspießchen dem Mist zu Leibe gerückt. Ganz offenbar hat sich da Papier von den Marmeladengläsern halb aufgelöst und eingenistet? Aber das ist doch viel zu hart... ob da der gute Heißkleber mit verwurstet ist? Ich sollte wirklich von dieser Unart Abstand nehmen... aber so körnig, der Mist...
Ich pule und pule, bis wieder reichlich Wasser durch den Arm und seine Löcher fließt. Nehme mir den nächsten vor. Und dann den letzten, großen aus der Mitte.
Und wie ich den hin- und herwende, klappert doch etwas da drin? Fachfräulich setze ich die Miniflaschenbürste an, so winzig sie ist, war sie doch zu groß für die anderen beiden Arme, aber hier paßt sie. Blind fuhrwerke ich in der einen Hälfte herum, dann die andere Hälfte. Schütteln - es klappert wieder, aber woanders, umdrehen, geschickt rappeln und - klack.

Leute, ungelogen: ein ca. 1 cm langer und mehr als 5 mm dicker, weißer Kalkstein fällt heraus. Was heißt einer, zweie fallen heraus, waren ja auch zwei Enden. Spültest ergibt: nun gehts wieder.
Inzwischen konnte auch die Spüliklappe hübsch einessigen, und jetzt aufgeschreckt und aufmerksamer kratze ich mit dem Messer die Kalkablagerungen aus jedem Winkel heraus. Fast bildet es schon einen Negativabdruck der Klappe.
Und weil ich schon dabei bin, interessiere ich mich auch explizit für das Dichtgummi. Auch hier: weiße Kalkablagerungen, die ich mit dem Chromschwamm entferne.
Jetzt hält mich nichts mehr. Ich nehme auseinander, was noch in der Maschine ist (nur noch die Abdeckung des Wasserablaufs, schade), entkalke, schrubbe und kratze, was geht. Das Ergebnis ist beeindruckend und befriedigend.

Zum Schluß schraube ich alles wieder dahin, wo's hingehört. Schalte die Maschine an, warte, bis das Restwasser abgepumpt wurde und neues einläuft, und leere den kleinen Rest Essigessenz hinein. Besser als nichts, bei unserem extrem wasserhaltigen Kalk.

Ach, was ich eigentlich fragen wollte:
Gibt's auch Spültabs mit Essig?

Salat
 
Zuletzt bearbeitet:

Corinna

Forenomi
AW: Zurück aus der Tropfsteinhöhle

Hmmmmm....

Salat, ich finde, das klingt nach dezent kalkhaltigem Wasser!
Willst du das nicht mal nachprüfen und die Maschine auseinander bauen, damit du eventuell festsitzenden Kalk zu Leibe rücken kannst???


:weghier:







Weija... :umfall:

Ich frage mich grade, wann du den ganzen Zirkus wiederholen mußt, wenn der Wasserkocher auch schon nach 2 Tagen wirder *örks* aussieht... :roll:


Du Arme! :tröst:

:bussi:
 

Claudia

glücklich :-)
AW: Zurück aus der Tropfsteinhöhle

Sorrry, aber :weglach: ...

ALso ich bin ja kein Fachmann bzw. -frau, aber ich glaub Euer Wasser ist schon extrem kalkhaltig :weghier:

Aber wieso ihr kein Salz benutzen sollt :???: versteh ich ehrlich gesagt nicht. Wenn das nicht und meines Wissens nach gibt es keine Tabs mit Essig - es sei denn dieser Jean Pütz von der Hobbythek hat auch diese erfunden - bleibt wohl nur das regelmäßige entkalken der Maschine. Es gibt aber auch dafür Entkalkungmittel, das wäre einfacher als Bürstchen und Schaschlikspieß, meinste nicht? :nix:

:winke:
Claudia, die eigentlich immer diese 3in1Tabs von DM nimmt und keine Probleme hat, trotz sehr "hartem" Wasser.
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Zurück aus der Tropfsteinhöhle

Ja, ich glaube auch, um Entkalkungsmittel komme ich auf Dauer nicht herum. Muß ich doch einfach mal einkaufen.

Was mich momentan etwas stutzig macht - wir haben ja auch Waschmaschinen...

Salat
 

Corinna

Forenomi
AW: Zurück aus der Tropfsteinhöhle

- wir haben ja auch Waschmaschinen...

8O Ihr habt mehr als eine?!? 8O

Also was auch immer du vor hast: DIE würde ich auch regelmäßig entkalken, auch wenn du jetzt noch nix von dem Kalk "sehen" kannst!
Irgendwann ist die Wäsche weiß aber für die Maschine ist es dann meist "zu spät", hab ich mir sagen lassen....


:bussi:
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Zurück aus der Tropfsteinhöhle

Ja, Corinna, zwei Stück - unsere und die des Opas. Und unsere nutzen wir nicht...

Salat,
kauft mal ne grössere Menge Essigessenz
 
Oben