Musikalische Früherziehung - soll ich ihn zu seinem Glück zwingen?

Sonja

Integrationsbeauftragte
:winke:

Heute beginnt das 2. (von insgesamt vier) Halbjahren der musikalischen Früherziehung.

Tim will nicht mehr hin. Eigentlich wollte er von Anfang an nicht hin. Begründung: Das ist Mädelkram :schaufel:

Außer ihm geht nur noch EIN sehr ruhiger Junge, sonst sind das in der Tat lauter nette Mädels, die er zum Teil auch kennt und mit denen er auch privat spielt/befreundet ist.

So, jetzt bin ich etwas im Zwiespalt - eigentlich möchte ich ihn ja "zwingen" - ich sehe in der musikalischen Früherziehung nur Vorteile, das kann er ja noch gar nicht entscheiden/überschauen.

Zudem ist es so, dass bei uns im Ort echt GAR NIX angeboten wird - sogar zum Fußball muss ich 7 km fahren. Und diese Früherziehung IST im Ort.

Ich schreib mal meine Gedankengänge auf:

Vorteile:

- ist im Ort
- er ist nochmal mit ganz anderen Kindern zusammen
- Rhytmusgefühl
- er sollte nach den vier Halbjahren die Noten kennen und kann dann evtl. ein Instrument lernen
- er wird jetzt im letzten Jahr vor der Schule nochmal etwas gefördert/gefordert
- für die Körperwahrnehmung finde ich Musik auch gut

Nachteile:

- er will nicht
- es kostet 90 Euro im Halbjahr


:???:

Ich denke, ich werde es so machen, dass ich ihn jetzt noch ein halbes Jahr schicke und dann neu entscheide. Aber dieses halbe Jahr "zwinge" ich ihn noch.

Oder ist das gemein? :???:

Ralph z. B. "hält mir heute manchmal vor", dass ich nicht dafür gesorgt habe, dass er ein Instrument gelernt hat.

Zwiegespaltene Grüße
 

CoFlo

Geliebte(r)
AW: Musikalische Früherziehung - soll ich ihn zu seinem Glück zwingen?

Hallo Sonja,

Florian war auch in der musikalischen Früherziehung. Für ihn war es okay, wobei ich nicht den Eindruck hatte, dass er mit absoluter Begeisterung dabei war. Wir sind aber die 2 Jahre dabei geblieben.

Vielleicht fällt Tim nach der langen Pause (Ferein) nur der Wiedereinstieg besonders schwer? Das Probelm habe ich im Moment mit Florian bezüglich des Englischkurses im Kiga. Letztes Jahr riesen Begeisterung, dieser Jahr will er nicht mehr gehen. Ich habe mit ihm abgesprochen, dass er die nächsten 3 mal geht und wir dann nochmal drüber sprechen. Oft ist es bei ihm so, dass es nach einiger Zeit einfach zum Wochenablauf dazu gehört und er dann problemlos hingeht. Sollte er aber absolut nicht mehr wollen, dann darf er auch aufhören.

Ich würde schon versuchen Tim zu weitermachen zu überreden. Wenn er aber gar nicht will, würde ich es lassen. Ich finde im KIGA-Alter sollte es noch kein MUSS geben, das kommt in der Schule noch zur genüge.
 

Sonja

Integrationsbeauftragte
AW: Musikalische Früherziehung - soll ich ihn zu seinem Glück zwingen?

Danke Conny, für deine Antwort - so werde ich es vermutlich machen. Konnte Florian dann nach zwei Jahren Noten lesen? :???:

Annie - ich werde nicht fahren, wenn etwas Ähnliches bei uns im Ort angeboten wird. Ich habe soo viel Fahrerei die ganze Woche - wir wohnen eben SEHR ländlich. Pause ist auch schlecht, weil es eben nur diese eine Gruppe gibt.

Aber ich denke, er soll schon heute nachmittag hingehen.

90 Euro findest du nicht teuer? Naja - es sind 5 Euro die Stunde. So gesehen geht es :???:
 

Röschen

Gehört zum Inventar
AW: Musikalische Früherziehung - soll ich ihn zu seinem Glück zwingen?

Hallo Sonja,

ich habe in meiner Lehrzeit auch immer die Erfahrung gemacht, dass es Kindern besonders nach den Ferien sehr schwer fällt, den Wiedereinstieg zu schaffen. Ich würde daher sagen, dass du ihm eine Frist setzt bis z.B. den Weihnachtsferien und wenn er da immer noch partout nicht will, dann ihn rausnehmen.

Vielleicht kannst du ja mit der Lehrerin vereinbaren, dass sie ihm spezielle Aufgaben anvertraut, damit er durch diese wieder etwas mehr Spaß dran bekommt.

Und so, wie Ralph dir heute vorwirft, dass du ihn eben nicht gezwungen hast, könnte es dir bei Tim später auch mal so gehen. Oft erkennen wir erst ab einem bestimmten Alter, warum es gut war, dass unsere Eltern uns zu diversen DIngen gezwungen haben.


Liebe Grüße

Rosi
 

Su

Das Luder
AW: Musikalische Früherziehung - soll ich ihn zu seinem Glück zwingen?

Hallo Sonja,

so war es bei uns mit Englisch, ich habe die Kinder dann wieder abgemeldet, jetzt waren sie ein Jahr nicht und seid sie sich etwas mit Nachbarkindern angefreundet haben, die 2sprachig aufwachsen (Mama ist Südafrikanerin) wollen sie auf einmal wieder, keine Ahnung ob wir es wieder machen, war ja auch nicht billig.

Musik machen sie gerne das wird von externen im KiGa angeboten.

Ansonsten muß man denke ich einfach auch akzeptieren wenn Kinder in gewissen Dinge nicht so reinfinden, bei mir war das auch die Musik, ich kann zwar Noten und nach denen auch Blockflöte spielen, aber ich habe einfach kein Gehör dafür.

LG
Su
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Musikalische Früherziehung - soll ich ihn zu seinem Glück zwingen?

Sonja, wenn er nicht will, dann will er nicht. So seh ich das.

Auch wenn du meinst, dass es für Tim förderlich wäre und ihm gut tut (was es ja auch sicher tut) dann finde ich, dass die Hobbyentscheidung wirklich ganz dem Kind überlassen werden sollte.

Meine Eltern haben früher auch immer für mich entschieden, was denn das Beste war bzw. was sie dachten, dass das Beste wäre. Leider deckte sich das nunmal so gar nicht mit meinen Vorstellungen :umfall: Es ist furchtbar, wenn man ein Hobby machen "muss" Hobbies sind Freizeit und Freizeit soll in erster Linie Spaß machen. Das ist meine bescheidene Meinung.

Pause vereinbaren fände ich einen guten Kompromiss - so kann er in einem halben Jahr nochmal neu entscheiden. Vielleicht vermisst er es ja auch und will freiwillig wieder hin. Dann ist das eine super Erfahrung für ihn, die ich ihn einfach machen lassen würde. Und das fände ich viel förderlicher, als ihn gegen seinen Willen irgendwo hin zu stecken. Damit gibst du ihm zu verstehen, dass sein "Urteil" nicht so wichtig, wie dein Urteil ist. Das ist noch zusätzlich frustrierend zu dem Umstand, dass er irgendwo hin muss, wo er nicht hin will. Laura würde in so einem Fall komplett das Engagement verweigern :umfall:

Und zu Ralph: Hast du ihm denn theoretisch die Möglichkeit gegeben ein Instrument zu lernen bzw. ihm das angeboten? Ja? Dann sind seine Vorwürfe unberechtigt und du kannst ihm sagen: DU wolltest es nicht (wobei es ja jetzt auch immer noch nicht zu spät ist, anzufangen) Nein? Hat er denn jemals den Wunsch geäußert eines zu lernen und ist damit abgeprallt? Auch nicht? Hellsehen kannst du schließlich nicht. Du kannst vielleicht als Mama vieles erfühlen und verschiedene Sachen anbieten, die dir passend erscheinen, aber du kannst eben auch nicht das ganze Spektrum abklappern, was man Kindern in dem Alter eben so alles machen lassen kann.

Vielleicht fragt Tim irgendwann, warum du ihn nicht in den Malkurs geschickt hast :umfall: Oder er wirft dir vor, eben dass du ihn zur Musikschule "gezwungen" hast - obwohl er das nicht wollte. (mache ich heute bei meinen Eltern in Richtung Tennis und Klavierspielen - Horror)

Natürlich kann es auch sein, dass Tim dir irgendwann dankbar ist, dass du darauf bestanden hast, dort hinzugehen. Das wird Tim dir dann wohl so in 10 Jahren erzählen. :hahaha:

:winke:
Angela
 

CoFlo

Geliebte(r)
AW: Musikalische Früherziehung - soll ich ihn zu seinem Glück zwingen?

Danke Conny, für deine Antwort - so werde ich es vermutlich machen. Konnte Florian dann nach zwei Jahren Noten lesen? :???:

Also er kann/konnte? schon die Noten. D.h. er konnte kleine Lieder auf dem Glockenspiel nach Noten spielen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie gefestigt das ist. Jetzt, nach ein paar Wochen Pause, sollten wir es vielleicht mal wieder probieren!
 

Su

Das Luder
AW: Musikalische Früherziehung - soll ich ihn zu seinem Glück zwingen?

Und wieso lernt Ralph nicht jetzt einfach ein Instrument? Zu alt für irgendwas neues ist ev. mein Opa mit 94 Jahren:hahaha:
 
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