Welche Creme bei ND?

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Inka

Hallo!
Mich würde einmal interessieren, welche Cremes bei ND für Kinder unter 1 Jahr i.d.R. verschrieben werden. (Ja, ich weiß, die Palette ist lang ...)
Ich meine damit auch nicht die täglichen Basiscremes (wie z.B von Lavera oder selbst angemischte - wir verwenden für Joshua letzteres; enthält u.a. Nachtkerzenöl, Panthenol etc), sondern Cremes für die akuten Hautpartien, wenn Schübe auftreten.
Bei Joshua wurde im 5. Monat ND (atopisches Ekzem leichter bis mittlerer Form) diagnostiziert und im Gesicht, z.T. auch an anderen Körperstellen, mussten wir leider zunächst auf eine kortisonhaltige Creme zurückgreifen (leicht dosiert; hab leider den Namen vergessen).
Nach Besuch eines renomierten Prof. auf diesem Gebiet hier in HH haben wir nun zum einen o.g. Basiscreme und alle Stellen am Körper sind weg :bravo: .
Im Gesicht (=Wangen) verwenden wir alternativ zum Wirkstoff Kortison seit einiger Zeit ELIDEL, das auch ganz gut angeschlagen hat, und eigentlich die Abstände zwischen den (akuten) Schüben nach und nach verlängern sollte. Diesen Eindruck haben wir jedoch nicht wirklich. Joshuas Stellen im Gesicht kommen relativ schnell wieder, sodass wir eigentlich schon langzeitbehandeln.
Benutzt noch jemand dieses Produkt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Und zum Schluss noch eine Frage: wie vorsichtig wart/ seid ihr bei der Einführung neuer Lebensmittel (Übergang 1. - 2. Lebensjahr)? Wie lässt sich klar ermitteln, dass etwas eine Reaktion bzw. Schub auslöst. Müsste das an allen sonst betroffenen Hautpartien sichtbar werden?
Danke für eure Rückmeldungen!
LG,
Inka
 

runninghorse1973

Dauerschnullerer
AW: Welche Creme bei ND?

:winke: Inka,

Inka hat gesagt.:
Und zum Schluss noch eine Frage: wie vorsichtig wart/ seid ihr bei der Einführung neuer Lebensmittel (Übergang 1. - 2. Lebensjahr)? Wie lässt sich klar ermitteln, dass etwas eine Reaktion bzw. Schub auslöst. Müsste das an allen sonst betroffenen Hautpartien sichtbar werden?

Bei uns ist es so, dass Nahrungsmittel bei Aarons ND der Dreh- und Angelpunkt sind. Nach einem Allergietest (CLA) haben wir erfahren, dass Kuhmilcheiweiss, Fisch, Ei und Weizen zunächst konsequent zu meiden sind. Die Umstellung auf Sojamilch (SOM, Humana SL) brachte dann schon wesentliche Besserung. Allerdings gestaltet sich auch die Beikosteinführung schwierig: Karotinhaltige Gemüsesorten (Karotten, Kürbis etc.) z.B. verträgt er gar nicht. Hafer, Rei und Obst (Apfel, Birne) sind ok.

Von Elidel bzw. kortisonhaltigen Cremes halte ich persönlich gar nichts, da diese Präparate lediglich die Symptome unterdrücken - von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen.
Leider gibt es nur sehr wenige Kinderärzte, die in Sachen ND wirklich kompetent sind. Bei Aaron, der seit seiner Geburt eine schwere Form von ND hat, wurden zig Sachen ausprobiert. Insgesamt waren wir bei 8 verschiedenen Ärzten. Erst der 8. KIA war in der Lage, die schweren Hautreaktionen in den Griff zu kriegen - und das sämtlicherweise ohne o.g. Präparate. Basis der Behandlung ist ein speziell für Atopiker entwickelter Allergietest (CLA). Je nach Ergebnis müssen die entsprechenden Allergene so weit es geht vermieden werden. Allerdings liefert kein Allergietest 100% vollständigen Aufschluss, so dass man das Nahrungsmittelspektrum bei Vorliegen einer Nahrungsmittelallergie nur sehr kleinschrittig erweitern sollte.
Die betroffenen Hautstellen werden mit einer zinkhaltigen Lösung behandelt und ggf. mit Verbänden abgedeckt. Gegen den Juckreiz bekommt er ein Antihistaminikum in Sirupform.

Inzwischen ist Aarons Hautbild dank der o.g. Maßnahmen über lange Phasen stabil. Ab und an kommt es mal wieder zu kleineren Hautreaktionen, wie z.B. beim Zahnen, aber damit lernt man zu leben. Wichtig ist halt, dass man weiß, wie a) der Ekzemschweregrad mittels weitgehender Ausschaltung der individuellen Allergene minimiert werden kann und b) welche Maßnahmen zu ergreifen sind, damit die betroffenen Hautstellen möglichst schnell wieder abheilen können.

Wenn du mehr über unsere Geschichte wissen möchtest, klick hier: http://www.schnullerfamilie.de/threads/71884 .

Einen interessanten Thread über die Ernährung von ND-Kindern findest du hier: http://www.schnullerfamilie.de/threads/76567 .

So, ich hoffe, ich hab dich nicht mit zuviel Infos zugedröhnt - ich hab durch Aarons Fall soviel erlebt, dass ich einen Roman schreiben könnte :hahaha: .

Ach ja, zur Basispflege nehmen wir die Menalind-Produkte von Hartmann aus der Apotheke. Sie enthalten als Wirkstoff Nachtkerzenöl und Urea.
 
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Inka

AW: Welche Creme bei ND?

Hi Daniela!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Ja, prinzipiell habe ich auch ein schlechtes Gewissen, was cortisonhaltige Cremes angeht, und auch bei Elidel bin ich weiterhin noch skeptisch (auch wenn wir es lediglich im Gesicht anwenden). Ich hatte nämlich gehofft, dass wir es nicht so lange hintereinander auftragen müssen, denn nach Absetzen werden Joshuas Stellen auf den Wangen schnell wieder sichtbar.
KiA (auch Allergologe) und besagter Professor haben uns ja lediglich ein "atopisches Ekzem leichter bzw. mittlerer Form" diagnostiziert, und , wie gesagt, ist unsere angemischte Basiscreme (ohne bedenkliche Inhaltsstoffe) ein voller Erfolg. So hat Joshua z.B. beim Zahnen o. Infekten selten Reaktionen am ganzen Körper. Nur das mit den Gesichtsstellen nervt halt etwas. Zum Glück scheint Joshua da (bis jetzt) auch keinen Juckreiz zu verspühren.
Ein Allergietest soll gemacht werden (Milch und Eier); dazu haben mir die Links von dir schon geholfen :) .
Die Zeit der Beikost II (wie Ute es ja nennt) wird sicherlich eine "spannende" Phase; zu sehr verrückt machen wollen wir uns natürlich auch nicht, aber Vorsicht ist bei unser Fülle von Allergien wohl geboten.
Joshuas Hautprobleme fingen übrigens an als ich noch voll gestillt habe. Ich esse morgens gern Käse, Milch lediglich im Kaffee und Müsli. Da sich mit o.g. Basiscreme sofort eine Besserung seines Hautbildes einstellte (seit 4 Monaten so), nehme ich an, dass Joshua somit in diesem Fall nicht unbedingt auf meine Ernährung reagiert (hat). Auch beide Ärzte sagten mir, dass dies eher unwahrscheinlich sei.
Umso mehr hat er auf (frische Pell-)Kartoffeln (!) reagiert, die ich ihm als erstes bei der Beikosteinführung angeboten habe; bei einem späteren, weiterem Versuch (auch mit geschälten Süßkartoffeln) schien sich das zu wiederholen. Ich gebe jetzt Reisflocken.
So, das soll's gewesen sein. Nochmals danke für die Infos und euch weiterhin eine beschwerdefreie Zeit.
Und das der Frühling endlich kommt!:blume:
LG,
Inka
 
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